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Nürnberger Brauereien brauen gemeinsam die "Zusammen Halbe"


Kreativ aus der Krise
Neun Nürnberger Brauereien brauen gemeinsam die "Zusammen Halbe"

Von dpa
03.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Stefan Stretz, Geschäftsführer der Nürnberger Brauerei Schanzenbräu, hält eine Flasche Bier "Zusammen Halbe" in der Hand neben einem Six-Pack der Sorte: Stretz hat die "Zusammen Halbe" mit acht weiteren Nürnberger Brauereien zusammen entwickelt und gebraut.Vergrößern des BildesStefan Stretz, Geschäftsführer der Nürnberger Brauerei Schanzenbräu, hält eine Flasche Bier "Zusammen Halbe" in der Hand neben einem Six-Pack der Sorte: Stretz hat die "Zusammen Halbe" mit acht weiteren Nürnberger Brauereien zusammen entwickelt und gebraut. (Quelle: Daniel Karmann/dpa-bilder)
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Nach und nach öffnen die Biergärten wieder. Für viele Brauereien ist die Krise damit aber nicht durchgestanden. Um ihre Ausfälle abzufedern, lassen sich manche von ihnen einiges einfallen.

Die Corona-Pandemie trifft wegen der über Monate geschlossenen Gastronomie und der abgesagten Volksfeste auch die Brauereien hart. Das gilt ganz besonders für die kleineren. Mit Kreativität versuchen einige, sich gegen die Krise zu stemmen – und weiter durchzuhalten. Denn die Öffnung der Biergärten ist zwar ein wichtiger Schritt, hilft ihnen nach Angaben des Verbandes der Privaten Brauereien Deutschland allein aber nicht aus der Misere.

Ein Beispiel ist die Nürnberger Brauerei Schanzenbräu. Normalweise sei von Ende Mai bis September jedes Wochenende ein Volksfest, für das die Brauerei Fassbier liefere, erläutert Geschäftsführer Stefan Stretz. Im vergangenen Jahr sei die Saison aber komplett ausgefallen, und in diesem sehe es auch nicht viel besser aus.

25 bis 30 Prozent des verkauften Bieres kommt bei Schanzenbräu aus dem Fass. Seit der Corona-Krise versucht Stretz wie alle anderen Brauereien mehr Flaschenbier im Handel zu verkaufen. "Das ist jetzt purer Verdrängungswettbewerb", sagt Stretz.

Dadurch kam der Braumeister auf das "Zusammen Halbe" – quasi ein Krisen-Bier, das neun Nürnberger Brauereien zusammen entwickelt und gebraut haben. "Die Idee dabei war, in der Krise zusammenzustehen", sagt Stretz. 40.000 Flaschen füllten er und seine Kollegen ab. Innerhalb kurzer Zeit waren diese größtenteils verkauft.

Seine Umsatzausfälle – deren Höhe Stretz nicht nennen will – habe das natürlich nicht ausgleichen können, sagt er. Das Bier habe aber für Aufmerksamkeit gesorgt, was angesichts der großen Biervielfalt in den Supermarktregalen gerade jetzt wichtig sei.

Crowdfunding als Krisenstrategie

Problematisch ist auch, dass den Brauereien wegen der Krise das Geld fehlt, um in ihre Zukunft zu investieren. Die Gesellschaftsbrauerei Viechtach im bayerischen Wald hat deshalb eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. 500.000 Euro seien innerhalb einer Woche zusammengekommen, sagt Geschäftsführer Markus Grüsser.

Der 56-Jährige aus der Nähe von Köln hatte die Bauerei Ende 2018 übernommen – mit einem Investitionsrückstand von 15 Jahren, wie er sagt. Mit dem Geld will er nun unter anderem neue Kälteanlagen anschaffen und die Brauerei in den sozialen Medien präsenter machen.

Solche medienwirksame Aktionen wie in Nürnberg oder Viechtach können nach Ansicht des Deutschen Brauerbundes den entstandenen Schaden für einzelne Betriebe etwas lindern. "Wir sprechen hier aber über wenige Einzelfälle", sagt Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Nach einer Umfrage des Brauerbundes sieht jeder vierte Betrieb seine Existenz gefährdet.

"Impfstoff"-Bier aus München

Für die Munich Brew Mafia läuft es heute sogar besser als vor der Krise – unter anderem dank "Impfstoff". So heißt das Bier, das die kleine Craftbier-Brauerei in München als Reaktion auf Corona zusammen mit einem befreundeten Brauer entwickelt hat.

Dass sich das so gut verkauft, damit hatten diese nun nicht gerechnet. Nur 2.000 Liter umfasste die erste Abfüllung. "Die war innerhalb von sechs Stunden ausverkauft", sagt Geschäftsführer Dario Stieren. Gerade ist die fünfte Abfüllung auf den Markt gekommen.

Aber natürlich habe das Drei-Mann-Unternehmen auch viel flexibler auf die Krise reagieren können, sagt Stieren. Die schwierige Zeit überbrückten die Gründer, indem sie Geld mit anderen Jobs verdienten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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