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Grünen-Chefin Ricarda Lang kontert Kritik nach Anne Will-Auftritt


"Unerträgliche" politische Korrektheit?
Grünen-Chefin kontert Kritik – "Das ist Schwäbisch"

Von t-online, gda

10.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Ricarda Lang: Sie will wohl.Vergrößern des BildesGrünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang: Mit einem Tweet zu ihrer Aussprache belustigt sie das Netz. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Ihre Herkunft ist nicht zu überhören: Die Chefin der Grünen muss sich kuriose Kritik anhören – und kontert mit einer Portion Selbstironie.

Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat am Montagmorgen für einen ihrer Twitter-Beiträge viele Lacher und Zustimmung gesammelt. Per E-Mail hatte sich ein Zuschauer der ARD-Talkshow "Anne Will" demnach über Langs "unerträgliche" Aussprache wegen "politischer Korrektheit" beschwert. Die gebürtige Schwäbin lässt die Kritik jedoch ins Leere laufen.

"Nach #AnneWill bekam ich eine Mail, dass es unerträglich sei, dass ich wegen politischer Korrektheit immer nur das stimmlose, nie das stimmhafte S verwende", berichtet Lang auf Twitter von einer kritischen E-Mail, die sie offenbar nach einem Talkshow-Auftritt bekommen hat. Kritik per E-Mail dürfte Lang, wie jede andere Spitzenpolitikerin, gewöhnt sein.

"Manches Feedback ist auf jeden Fall kurios", schreibt sie jedoch am Morgen nach ihrem Auftritt in der Talkshow von Anne Will. Dort war sie mit SPD-Chef Lars Klingbeil, Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Politologin Julia Reuschenbach und Journalist Robin Alexander zusammengekommen, um die Landtagswahl in Niedersachsen zu analysieren.

"Das ist kein neuer woker Trend. Das ist Schwäbisch"

Was jedoch das stimmlose S, also ein weich ausgesprochenes S, mit politischer Korrektheit zu tun haben soll, leuchtet Lang wohl nicht ein – ihr Konter sitzt jedenfalls. "Da muss ich enttäuschen. Das ist kein neuer woker Trend. Das ist Schwäbisch", beendet Lang, die aus Filderstadt bei Stuttgart kommt, ihren Tweet.

Das englische Wort "woke" bedeutet wörtlich übersetzt "erwacht", wird aber oft für Personen benutzt, die ein besonders sensibles Bewusstsein für soziale Ungleichheiten und Diskriminierungen haben.

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Die Kommentare unter ihrem Tweet sind fast ausnahmslos positiv: "Wenn man keine Angriffsfläche bietet, muss es eben etwas Belangloses sein", schreibt etwa der Nutzer "svw1973". Ein anderer, "CGdoppelpunkt", solidarisiert sich mit Dialekt: "Ha noi. Dees isch Schwäbisch."

Dialekt-Sprecher solidarisieren sich mit Grünen-Chefin

Das Land Baden-Württemberg hatte jahrelang mit dem Slogan "Wir können alles. Außer Hochdeutsch" für sich geworben, bis der Spruch im Jahr 2021 abgelöst worden war. Der Twitter-Nutzer "postpunker" greift das auf und kommentiert Langs Beitrag: "Wir können alles. Außer stimmhaftes 'S'!"

Doch nicht nur die Schwaben stellen sich an die Seite der Grünen: "Also ich bin auf jeden Fall gebürtiger Pfälzer und habe ein ähnliches sprachliches Merkmal. Manche sagen sogar 'Sprachfehler', was aber wirklich albern ist ;-)", schreibt Nutzer "Neusser" und auch aus München kommt Zuspruch von "Useiser": "Da gibt es dankbare und erfreute Unterstützung aus München. In Süddeutschland, Österreich und Schweiz gibt es nur stimmloses S."

Die Twitter-Nutzer machen sich einen großen Spaß aus der E-Mail an Lang: "Geil, so komme ich alter weißer Stuttgarter endlich zu etwas Wokeness", schreibt "schubert_dr".

Mit einem stimmhaften S ist eine weiche Aussprache gemeint – wie bei Wiese, Rasen oder lesen. Ein stimmloses S hingegen wird hart ausgesprochen, es kann mit s, ss oder ß geschrieben werden: Bus, Kasse oder Fuß. Das stimmhafte S wird in einigen süddeutschen Dialekten, auch dem Schwäbischen, nicht verwendet.

Verwendete Quellen
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