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Radikale wollen Podiumsdiskussion stören: Mögliche Gefahr für Teilnehmer?


Veranstalter fürchtet um Sicherheit
Radikale wollen Podiumsdiskussion stören

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Von Michael Ströbel

Aktualisiert am 15.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Daniele Ganser tritt auch in Leinfelden-Echterdingen auf (Archivbild): Doch dort formiert sich Widerstand.Vergrößern des Bildes
Daniele Ganser tritt auch in Leinfelden-Echterdingen auf (Archivbild): Doch dort formiert sich Widerstand. (Quelle: IMAGO/Andreas Weihs)

Zum Thema Russland und Verschwörungsmythen soll bei Stuttgart eine Podiumsdiskussion stattfinden. Gegner sehen darin einen Angriff auf die Meinungsfreiheit – und wollen sie stören.

Als Gegenveranstaltung zum Auftritt von "Verschwörungsguru" Daniele Ganser findet am heutigen Mittwochabend in Leinfelden-Echterdingen eine Podiumsdiskussion statt. Unter dem Titel "Verschwörungsmythen entlarven" wollen verschiedene Experten (siehe Infobox) zu den Themenkomplexen "Antisemitismus, Verschwörungsmythen, Fake News Ukraine Krieg, Rechtspopulismus" diskutieren. Dagegen wiederum formiert sich nun Protest – der auch eine Polizeipräsenz vor Ort nötig macht.

Podiumsdiskussion

Die Podiumsdiskussion des Bündnisses "Solidarität statt Hetze" findet am 15. März ab 18.30 Uhr im Pavillon Oberaichen, Leinfelden-Echterdingen, statt. Es diskutieren: Prof. Barbara Traub, Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, Prof. Klaus Gestwa, Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde an der Uni Tübingen, Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung, und Benjamin Auch vom Veranstalter, dem Bündnis "Solidarität statt Hetze".

Die Gemeinde Leinfelden-Echterdingen bestätigt t-online, dass eine Gegendemonstration mit 50 Personen angemeldet worden sei. Federführend ist eine Gruppe, die mutmaßlich enge Kontakte zum "Reichsbürger"- und "Querdenker"-Milieu pflegt. Die Anmelderin sei eine "völlig radikalisierte Verschwörungsideologin aus Stuttgart", sagt Ralf Berti vom Bündnis "Solidarität statt Hetze". Polizei und Ordnungsamt machten dazu keine Angaben.

Mögliche Gefahr für Teilnehmer der Podiumsdiskussion

Die Demonstranten geben zwar vor, für Demokratie und Meinungsfreiheit zu sein, wollen aber die Teilnehmer und Veranstalter der Podiumsdiskussion stören oder gar niederbrüllen. Möglicherweise wollen sie auch in die Veranstaltung eindringen, befürchtet Ralf Berti. Angemeldet seien "Trommeln, Megafone, Trillerpfeifen, Schilder, Banner und Fahnen". So zumindest heißt es in einem Flyer, der in Telegram-Gruppen kursiert.

Ralf Berti befürchtet, dass die "Teilnehmer der Diskussion gefährdet sind" und kündigt an, bereits am Einlass rigoros auszusortieren und zahlreiche Ordner einzusetzen. Auch die Polizei bestätigt, dass sie mit "ausreichend Einsatzkräften vor Ort sein" werde, "um die friedliche Durchführung der beiden Veranstaltungen zu gewährleisten", wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen t-online mitteilt.

Man sei auf alle Eventualitäten vorbereitet, so der Sprecher weiter: "Bei Gegenveranstaltungen zu einem kontroversen Thema ist die Polizei immer vor Ort".

"Das sind die Fanboys von OB Klenk"

Mit-Veranstalter Ralf Berti findet es "jammerschade, dass eine neutrale Informationsveranstaltung in einem kirchlichen Gebäude mit massivem Polizeiaufgebot geschützt werden muss". Für ihn ist es jedoch eine logische Konsequenz des Verhaltens von Roland Klenk, dem Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen.

Der habe sich durch seine öffentliche Unterstützung von Daniele Ganser "Freunde unter Nazis und Verschwörungsideologen gemacht". Es seien die "Klenk-Fanboys, die heute Abend in Oberaich demonstrieren wollen", so Ralf Berti weiter.

Klenk hatte unter Bezug auf die Meinungsfreiheit den geplanten Auftritt von Daniele Ganser in Leinfelden-Echterdingen auch in der Presse verteidigt. Eine Anfrage von t-online, wie er den Versuch bewertet, durch eine Demonstration die Meinungsfreiheit einzuschränken, blieb unbeantwortet.

Verwendete Quellen
  • Anfrage beim Pressesprecher von Leinfelden-Echterdingen
  • Anfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen
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