Sechseinhalb Jahre Haft für Hawala-Banker gefordert

Für einen mutmaßlichen Hawala-Banker aus Wuppertal hat die Staatsanwaltschaft wegen illegaler Geldgeschäfte sechseinhalb Jahre Haft beantragt. Dem 40-Jährigen und seinen drei mitangeklagten Landsleuten aus Wuppertal werden auch Bildung einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung, Geiselnahme und räuberische Erpressung vorgeworfen.
Das in Deutschland illegale Hawala-System ist eine uralte Überweisungsmethode aus dem Nahen und Mittleren Osten, die auf Vertrauen basiert. Die meisten Zahlungen sollen von Deutschland und den Niederlanden aus in die Türkei, nach Syrien und in andere Länder des Nahen Ostens erfolgt sein.
Der Prozess gegen den Syrer hatte im vergangenen November begonnen. Er war vor über zwei Jahren nach einem Autounfall bei Mönchengladbach mit knapp 300.000 Euro Bargeld erwischt worden.
Bei den dadurch ausgelösten Ermittlungen stießen die Fahnder bei dem Arbeitslosen auf zahlreiche Konten bei verschiedenen Banken und das Netzwerk des mutmaßlichen Groß-Hawaladars. Säumigen Zahlern soll er ein Inkasso-Team mit brutalen Methoden geschickt haben.
Für das Team wurden am Montag am Düsseldorfer Landgericht Haftstrafen zwischen dreieinhalb und viereinhalb Jahren gefordert. Alle Angeklagten haben die Anklagevorwürfe nach Angaben ihrer Verteidiger weitgehend eingeräumt.
Wenn es innerhalb des Netzwerkes Streitigkeiten gab oder Gelder unterschlagen wurden, sollen die Mitglieder nicht den Rechtsweg beschritten haben, sondern zur Selbstjustiz übergegangen sein.
- Nachrichtenagentur dpa