t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSport2. Bundesliga

SV Darmstadt 98 hat nur noch wenig Platz für Aufstiegshelden


Lilien vor Saisonstart
Nur noch wenig Platz für die Aufstiegshelden

Von t-online
Aktualisiert am 12.08.2015Lesedauer: 3 Min.
Alt und Neu: Dominik Stroh-Engel und Konstantin Rausch (rechts) kämpfen mit dem SV Darmstadt 98 um den Klassenerhalt.Vergrößern des BildesAlt und Neu: Dominik Stroh-Engel und Konstantin Rausch (rechts) kämpfen mit dem SV Darmstadt 98 um den Klassenerhalt. (Quelle: imago/Jan Hübner)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Von Oliver Strerath

TEAMGEIST – der wird beim SV Darmstadt 98 großgeschrieben. Mit Hilfe dieser Tugend haben es die Lilien in den vergangenen zwei Jahren von der Dritten Liga bis in die Bundesliga geschafft. So steht am Samstag gegen Hannover der erste Erstliga-Auftritt seit 33 Jahren für den SV 98 auf dem Programm. Nur, für die Aufstiegshelden wird in der Startelf wohl nur noch wenig Platz sein.

Sechs echte Zugänge haben die Darmstädter geholt – die nun fest verpflichteten Jan Rosenthal und Fabian Holland waren bereits ausgeliehen. Die Neuen steigern die Qualität. Sie bringen überdies allesamt Erfahrung aus der Bundesliga mit. Teils viel Erfahrung. Und damit haben unter anderem Konstantin Rausch und Peter Niemeyer einen Bonus gegenüber ihren neuen Teamkameraden. So war Niemeyer bereits wenige Tage nach seiner Verpflichtung beim 5:0 im Pokalspiel gegen Erndtebrück auf der Sechs gesetzt. Und Rausch erweist sich mehr und mehr als unverzichtbar.

Eine brutale Entscheidung steht an

Auch Innenverteidiger Luca Caldirola ist erste Wahl. Wie Mario Vrancic im Mittelfeld. Junior Diaz eine Alternative auf links. Sandro Wagner setzt in der Sturmspitze Platzhirsch Dominik Stroh-Engel unter Druck, der eine gute Vorbereitung gespielt hat und im Pokal doppelt traf, aber beim Saisonfinale nicht mehr erste Wahl war. Bis zum Start will Trainer Dirk Schuster ("Wir sind in guten Gesprächen und auf der Zielgeraden") zudem noch den Mann für die rechte Abwehrbahn verpflichten. Überdies soll noch ein Torwart kommen. Ob als Nummer eins, zwei oder drei ist offen. "Wir wollen uns in der Breite besser aufstellen", sagte Schuster vieldeutig dazu.

Gut möglich also, dass gegen Hannover mit Kapitän Aytac Sulu, Dauerkämpfer Marco Sailer und Flügelflitzer Marcel Heller nur drei der Darmstädter Himmelsstürmer der Vergangenheit in der Startelf stehen - die Leistungsträger Hanno Behrens, Romain Bregerie und Leon Balogun haben den Klub verlassen. "Das wird eine brutale Entscheidung, dir Richtigen auszuwählen", meinte Schuster. Eine Entscheidung, die Woche für Woche zu treffen ist. Und unter der der Teamgeist leiden könnte.

Daran glaubt Schuster indes nicht. Der SV 98 habe Spieler geholt, "ohne dabei das Kollektiv zu sprengen", sagte er. So werden die potenziellen Neuen genau überprüft, ob sie zu den Lilien passen. Vor allem charakterlich. "Bisher hat es zu 95 Prozent gepasst", sagte der 47-Jährige weiter. Daneben scheint er aus den Fehlern der Konkurrenz seine Lehren gezogen zu haben.

Deutlich besser aufgestellt als Paderborn

So erscheint das Darmstädter Team zum Saisonstart bundesliga-tauglicher als es vor Jahresfrist der SC Paderborn war. Der damalige Neuling ging seine Erstliga-Premiere gegen Mainz (2:2) seinerzeit mit neun Aufsteigern an. Nur Moritz Stoppelkamp (damals 44 Erstliga-Spiele) und Stefan Kutschke (8) rückten als Zugänge in die Startelf – das Duo hatte auch die meiste Erfahrung. Insgesamt brachten es die elf Paderborner bei Anpfiff auf 63 Bundesliga-Einsätze. Die Darmstädter sind da deutlich besser aufgestellt.

Dennoch ist es ein schwieriger Spagat für Schuster ("Wir sind der krasseste Außenseiter"). Zum einen gilt es, das Wir-Gefühl in der Mannschaft hochzuhalten. Zum anderen aber auch, das Potenzial des Teams derart zu steigern, um tatsächlich den Klassenerhalt schaffen zu können. Er sieht sich dabei zumindest auf gutem Weg.

"Von der Physis her, können wir sicherlich mithalten. Und wir haben mehr Qualität. Damit haben wir die realistische Chance geschaffen, die Klasse zu halten. Wir werden gut vorbereitet sein", erklärte der Trainer. Er könnte nach eigener Aussage in den nächsten Tagen zudem einen Sportdirektor an die Seite gestellt bekommen. Es wäre eine wichtige Entlastung für den Coach, der in Personalunion aktuell auch Manager ist.

"Ein riesiges Abenteuer"

Bei seiner Kadergestaltung, die aufgrund des engen Finanzrahmens knifflig genug war, war ihm unterdessen bewusst, dass der ein oder andere Aufstiegsheld gänzlich auf der Strecke bleiben wird. "Wir werden keinen zwingen, den Verein zu wechseln. Aber wir werden es mitteilen, wenn wir wenig Perspektive für den Spieler sehen." Dies könnte für Michael Stegmayer, Milan Ivana aber auch Yannick Stark gelten.

Zunächst einmal werden sie am Darmstädter Böllenfalltor aber alle dem Bundesliga-Start entgegenfiebern. Gemeinschaftlich. "Für uns wird das ein riesiges Abenteuer", sagte Offensivmann Sailer stellvertretend. Und das Abenteuer soll erfolgreich beginnen. "Es geht um das Gefühl, dass wir mithalten können. Unabhängig davon, wie es ausgeht", erklärte wiederum sein Trainer.

Wenngleich ein Ausgang mit drei Punkten die Darmstädter Rückkehr in die Bundesliga rund machen würde. Es wäre der erste kleine Schritt zum nächsten Fußball-Wunder der Lilien. Denn auch dieses Wort wird beim SV 98 großgeschrieben: KLASSENERHALT.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website