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Bundesliga: Urs Fischer und Steffen Baumgart – Trainer in der Krise


Bundesliga-Trainer in der Krise
Das wäre eine Sensation

Pro & KontraVon Florian Wichert, Robert Hiersemann

Aktualisiert am 01.11.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Unions Urs Fischer (l.) und Kölns Coach Steffen Baumgart: Aktuell stecken beide Bundesliga-Trainer mit ihren Vereinen tief in der Krise.Vergrößern des Bildes
Unions Urs Fischer (l.) und Kölns Coach Steffen Baumgart: Aktuell stecken beide Bundesliga-Trainer mit ihren Vereinen tief in der Krise. (Quelle: Imago/Moritz Müller)

Der Hauptstadtklub schreibt seit Jahren ein Fußballmärchen nach dem anderen. Nun aber steckt der Verein in der Krise. Und viele stellen sich die Frage: Wie lange kann Union Berlin noch an Trainer Urs Fischer festhalten?

Sechs Punkte nach neun Ligaspielen, Tabellenplatz 16, dazu das frühe Aus im DFB-Pokal. Inzwischen sind es elf Niederlagen in Folge. Die sportliche Krise von Union Berlin – dem Sensationsteam der vergangenen Saison – wird immer schlimmer. Seit Wochen wird deshalb über die Zukunft von Cheftrainer Urs Fischer diskutiert. Ist er noch der Richtige?

Bisher stärkt ihm der Verein den Rücken. Am Ende sei "der Trainer relativ machtlos, wenn man sich die Bälle selber reinschiesst", erklärte Manager Oliver Ruhnert nach dem Bremen-Spiel am vergangenen Samstag. Union-Profi Christopher Trimmel ergänzte am Dienstag nach der Pokal-Niederlage beim VfB: "Urs Fischer soll Trainer bleiben. Alle müssen an einem Strang ziehen."

Doch in den kommenden Wochen folgen weitere schwere Partien: Erst in der Liga gegen Frankfurt, dann in der Champions League bei Neapel, und anschließend muss Union beim aktuellen Tabellenführer Leverkusen antreten.

Was zu der Frage führt:

Sollte sich Union sofort von Urs Fischer trennen?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, mit Fischer gewinnt Union kein Spiel mehr

Union Berlin und Urs Fischer verbindet eine überragende Erfolgsgeschichte. Gemeinsam haben sie es aus der zweiten Liga in die Champions League geschafft.

Selbst dem neutralen Fußballfan bricht es das Herz, dass diese Geschichte nun zu Ende geht.

Aber: Fischer und Union verlieren jedes Spiel. Mit jeder Pleite rutscht Union tiefer in die Negativspirale. Mit jedem Tiefschlag wird eine Wende unwahrscheinlicher und der Frust bei den hochgelobten Zugängen wie Leonardo Bonucci oder Kevin Volland größer. Es droht dauerhaft Abstiegskampf und ein trostloses Aus in Europa – für sehr, sehr lange Zeit.

Will der Klub die Stimmung drehen und wieder ein Spiel gewinnen, muss ein neuer Trainer her. So schmerzhaft diese Trennung von Fischer auch wäre.

Und dann? Dann gibt es eine Idee, die zunächst verrückt klingen mag: ein Trainertausch mit dem 1. FC Köln. Der hat nämlich ein ähnliches Problem wie Union, und zwar einen verdienten Top-Trainer mit Kultstatus, der aber einfach nicht mehr gewinnt: Steffen Baumgart. Der ist sogar noch Mitglied bei Union und passt nach Berlin – wie Fischer nach Köln. Ein Tausch wäre eine Sensation.

Das halten Sie für Quatsch? Zumindest wissen sie beim "Effzeh" noch, was passiert, wenn man aus Dankbarkeit und Verbundenheit zu lange an einem Trainer festhält. 2017/18 durfte Köln-Held Peter Stöger bis Dezember bleiben. Im Mai stieg Köln ab.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, die Union-Bosse dürfen sich nicht blenden lassen

Urs Fischer ist seit 2018 im Verein. Seitdem ist Union Berlin so erfolgreich wie nie zuvor. Mit ihm stiegen die Berliner in die Bundesliga auf, packten anschließend den Klassenerhalt, entwickelten sich zum Topteam und spielen jetzt sogar Champions League – eine Sensation, ein modernes Fußballmärchen! Und so einen Trainer entlässt man doch nicht gleich, wenn es einmal schlecht läuft. Im Gegenteil. Das Management um Oliver Ruhnert muss ihm gerade jetzt den Rücken stärken, so wie es das ja auch aktuell tut.

Die Verantwortlichen des Klubs dürfen sich in dieser komplizierten Situation keinesfalls von den jüngsten Erfolgen blenden lassen. Nicht vergessen: Union spielte bis vor ein paar Jahren in der zweiten Liga. Davor in der dritten und vierten Liga. Eine Saison wie die letzte ist und bleibt eine absolute Ausnahme. In dieser Spielzeit geht es nun mal wieder um den Klassenerhalt. Und den wird man auch mit dem aktuellen Trainer schaffen.

Denn Fischer ist ein besonderer Coach, der perfekt zum Verein passt. Er ist bodenständig, sympathisch, verfügt über eine natürliche Autorität und ist taktisch top. Mit ihm arbeitet man seit mehr als fünf Jahren erfolgreich und verlässlich zusammen. Das gibt es nur selten im Profifußball. Das ist wertvoll. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen.

Und ganz sicher: Entlässt Union Fischer doch, wird man ihm spätestens in einem halben Jahr nachtrauern.

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