Bundesliga-Trainer ist erschöpft Er kämpft bis zum Umfallen

Der 1. FC Heidenheim hat sich ein drittes Bundesliga-Jahr erkämpft. Für Frank Schmidt war das ein kräftezehrendes Jahr.
Der 1. FC Heidenheim hat sich in buchstäblich letzter Sekunde den Klassenerhalt gesichert. Beim Rückspiel der Relegation gegen die SV Elversberg traf Leo Scienza in der 95. Minute zum 2:1-Endstand – ein Treffer, der dem Klub ein weiteres Jahr Bundesliga beschert.
Anschließend kannte der Jubel keine Grenzen: Trainer Frank Schmidt tanzte vor der Fankurve, die Spieler posierten ausgelassen für das Erinnerungsfoto. "Schaffa, schaffa, drenna bleiba" – die Botschaft war eindeutig.
2. Spieltag
Montag, 26.05.
"Es fällt sehr viel Last ab", sagte Schmidt im Sky-Interview und war völlig fertig. "Natürlich versucht man, eine Lockerheit auszustrahlen, aber die Anspannung war immens. Ich bin mega stolz auf die Mannschaft und den Verein – und ich habe wahrscheinlich noch viele andere vergessen."
Für große Feierlaune reichte es dennoch kaum. Schmidt erklärte: "Ich bin mausekaputt, ich kann nicht mehr." Ans Telefon wolle er erst einmal nicht mehr gehen. "Irgendwann komme ich dann mit voller Energie zurück."
Zum Matchwinner wurde Leo Scienza – trotz Krämpfen. Der Brasilianer, der sich mit einem Haken im Strafraum Platz verschaffte und den Ball platziert im Tor unterbrachte, berichtete nach dem Spiel: "Ich hatte schon seit 15 Minuten Krämpfe", während er eine Bierflasche in der Hand hielt. Nur die Temperatur störte ein wenig: "Es ist leider ein bisschen warm."
"Auch mal gerumpelt zwischendurch".
Schmidt hob Scienza nach der Partie ausdrücklich hervor. Der Angreifer habe es nicht immer leicht gehabt, es habe "auch mal gerumpelt zwischendurch". Doch Scienza habe die Kritik angenommen, sagte der Coach, und sprach von einem "unfassbar geilen Abschluss".
Dass es am Ende doch reichte, konnte Schmidt selbst kaum glauben. "Wir hatten in der zweiten Halbzeit eigentlich nur zwei vernünftige Angriffe – und haben es zum bestmöglichen Zeitpunkt dann genutzt", so der Trainer. Und tatsächlich: Scienza belohnte sich – und den Klub.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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