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Impfdiskussion um Kimmich: Brauchen wir die 2G-Regel für Bundesliga-Profis?


Kein Kompromiss bei Kimmich

  • Robert Hiersemann
  • Florian Wichert
Von Robert Hiersemann und Florian Wichert

25.10.2021Lesedauer: 1 Min.
Meinung
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In der Kritik: Joshua Kimmich.
In der Kritik: Joshua Kimmich. (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)
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Joshua Kimmich hat in der emotionalen Impfdebatte Kritik und Erstaunen hervorgerufen. Denn der Nationalspieler hat sich bisher nicht impfen lassen. Braucht es nun die 2G-Regel für Bundesligaspieler?

Das vorläufige Nein von Joshua Kimmich zu einer Corona-Impfung sorgt für viel Unverständnis. Der Mittelfeldstar des FC Bayern hat in einem TV-Interview am Wochenende seine Gedanken in der öffentlich aufgeladenen Impffrage publik gemacht. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade was fehlende Langzeitstudien angeht", sagte Kimmich nach dem 4:0-Sieg gegen Hoffenheim bei Sky. Der 26-Jährige erklärte allerdings, es sei "sehr gut möglich", dass er sich in Zukunft impfen lasse.


Was diese ehemaligen Stars heute machen

t-online.de hat sich 20 ehemalige Spieler des deutschen Rekordmeisters herausgesucht und aufgeschrieben, was sie heute machen. Tobias Rau beispielsweise, 2003 bis 2005 im Verein, unterrichtet heute in der Nähe von Bielefeld an einer Gesamtschule Biologie und Sport.
Thomas Helmer (1992–1999): Jahrelang eine Bank in der Defensive des FC Bayern. Zuletzt moderierte der Europameister von 1996 die Sport1-Kultsendung "Doppelpass", im Sommer 2021 gab er sie jedoch an Florian König ab. Helmer ist dennoch weiterhin für Sport1 als Moderator im Einsatz, moderiert unter anderem den "Doppelpass on Tour", den Sport1-Fantalk oder auch die Spiele des DFB-Pokals.
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Kimmich distanzierte sich von Gruppen der "Corona-Leugner oder Impfgegner". Aber es gebe eben auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen Vorbehalte hätten, so Kimmich. "Auch das sollte man respektieren, vor allem, solange man sich an die Maßnahmen hält."

Sollte man das?

In einigen Bundesliga-Stadien wie Köln, Leverkusen oder Stuttgart dürfen Fans nur unter Einhaltung der 2G-Regel, also genesen oder geimpft, zuschauen. Ist es fair, dass die für Spieler nicht gilt? Für Kimmich würde 2G bedeuten: Impfen oder vor die Tür setzen.

Sollte in der Bundesliga nicht auch für die Spieler auf dem Platz die 2G-Regel gelten?

Pro
Robert Hiersemann
Robert Hiersemann

Ja, denn sich impfen zu lassen, ist nicht zu viel verlangt

Während sich in den vergangenen Monaten Millionen Menschen in Deutschland haben impfen lassen und nun endlich wieder in die Stadien dürfen, laufen auf dem Spielfeld weiter Impfverweigerer herum – ein fatales Zeichen! Denn in der Pandemie und ihrer Bekämpfung geht es nicht um die Fußballer selbst, sondern um die gesamte Gesellschaft. Bundesligaprofis müssen als Vorbilder vorangehen und ihren Fans den richtigen Weg aufzeigen, nicht andersherum.

Weil das nicht klappt, muss nun die 2G-Regel für Spieler her. Die Liga muss bei Spielern wie Kimmich durchgreifen. Keine Kompromisse. Wer sich nicht impfen lässt, darf nicht spielen.

Was noch hinzukommt: Die Leistung eines jeden Fußballers hat Auswirkungen auf seinen Verein. Entweder er trägt zum Erfolg oder Misserfolg bei. Fällt ein ungeimpfter Profi aufgrund einer Corona-Erkrankung aus, schadet er dem gesamten Klub. Deshalb müssen die Vereine dieses Risiko minimieren. Es ist sicher nicht zu viel verlangt, dass sich ein hoch bezahlter Spieler impfen lässt.

Was dabei niemals vergessen werden darf: Die Bundesliga ist viel mehr als nur die Mannschaften auf dem Feld und die Fans auf der Tribüne. Tausende Menschen arbeiten für die Vereine. Und wenn der Erfolg ausbleibt, sind es meist sie, die es als Erste zu spüren bekommen, wenn eingespart werden muss. Das sollten sich die Profis endlich hinter die Ohren schreiben.

Kontra
Florian Wichert
Florian Wichert

Nein, das wäre ein Eigentor des deutschen Fußballs

Joshua Kimmich und vier weitere Bayern-Spieler sind nicht geimpft. Ist Kimmichs Erklärung schlüssig? Nachvollziehbar? Ist er ein gutes Vorbild? Nein. Nein. Und nein. Ganz klar: Fußballer sollten sich impfen lassen.

Und trotzdem wäre die 2G-Regel für Bundesligaspieler absurd, selbst wenn sie teilweise für Zuschauer gilt. Ganz einfach, weil Fans einer Freizeitaktivität nachgehen, während die Profis am Spieltag Beschäftigte sind. Eine Impfpflicht für Beschäftigte gibt es in Deutschland nicht einmal in der Pflege. Sie ist rechtlich, moralisch sowie ethisch umstritten. In der Bundesliga ist sie auch noch unnötig und sogar schädlich.

Unnötig, weil die Bundesliga laut DFL eine Impfquote von 94 Prozent hat und die verbliebenen Ungeimpften besser mit Informationen und Argumenten überzeugt – so wie die Premier League, die innerhalb weniger Wochen die Impfquote von circa einem Drittel auf zwei Drittel verdoppelt hat.

Schädlich, weil Kimmich und andere Ungeimpfte dann entweder zur Impfung gezwungen oder – was viel schlimmer wäre – vor die Tür gesetzt würden. Das wäre Wettbewerbsverzerrung und ein kolossales Eigentor des deutschen Fußballs. Im Europacup würden nur die Bayern-Gegner profitieren. Und in der Liga würden in den Topspielen einige der größten Stars fehlen. Allen voran Kimmich.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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Jetzt gibt er die Nationalelf der Lächerlichkeit preis
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