Union Berlin: Bonucci wütend auf Urs Fischer – Nerven liegen blank

Bei Union Berlin brodelt es. Der Bundesligist setzt seine Horrorserie fort. Ein Spieler fällt durch Undiszipliniertheit auf, ein anderer ist wohl sauer auf den Coach.

Nach der neunten Pflichtspielniederlage liegen die Nerven bei Bundesligist Union Berlin offenbar blank. In der Champions League kassierte das Team von Trainer Urs Fischer am Dienstagabend die dritte Pleite im dritten Spiel und liegt mit null Punkten auf dem letzten Platz der Gruppe C. Noch schlimmer als die nicht existente Punkteausbeute nach der 0:1-Heimspiel-Niederlage gegen die SSC Neapel dürften jedoch die atmosphärischen Störungen sein, die sich inzwischen innerhalb des Vereins zeigen.

So soll Unions Abwehrspieler Leonardo Bonucci alles andere als erfreut gewesen sein, dass er gegen den amtierenden italienischen Meister 90 Minuten lang nur auf der Ersatzbank saß. Er kündigte unmittelbar nach Spielende an, ein klärendes Gespräch mit Fischer führen zu wollen, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Dieses solle am Mittwoch stattfinden.

Bonucci, immerhin Weltmeister 2006 mit Italien, war im Sommer der spektakulärste Wechsel der "Eisernen" gewesen. Mit ihm holte Union zum ersten Mal einen richtig großen Namen, wenngleich der ehemalige Star von Juventus Turin mit 36 Jahren nicht mehr ganz im besten Fußballeralter ist.

Auch Fofana tanzt aus der Reihe

Das sieht wohl auch Urs Fischer so. Weshalb er Bonucci schon im vergangenen Bundesligaspiel außen vor ließ. Die Partie gegen den VfB Stuttgart ging mit 0:3 verloren. Gegen Neapel musste der Star dem wiedergenesenen Robin Knoche weichen.

Offenbar gefällt Bonucci diese Behandlung gar nicht. Wie der transfer-Insider Fabrizio Romano bei X berichtet, ist der 36-jährige Italiener aufgebracht: "Leonardo Bonucci ist gar nicht glücklich, gegen Neapel auf der Bank zu sitzen – da er zu Union Berlin gewechselt ist, um in der Champions League zu spielen."

Ein anderer Problemfall im Team zeigte dagegen mehr Einsicht. So entschuldigte sich Unions Stürmer David Fofana bei seinen Teamkollegen und Trainer Fischer für sein Fehlverhalten nach seiner Auswechslung. Fofana war nach seiner Auswechslung in der 70. Minute ohne Blickkontakt und Handschlag an Fischer vorbeigegangen, was diesen sichtlich ärgerte. Später redete Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert auf der Ersatzbank mit Fofana.

"Diese Geste war nicht beabsichtigt und stellt in keiner Weise meine Einstellung dar. All dies ist aus Frustration entstanden, weil ich dem Team weiterhin helfen wollte, ein positives Ergebnis zu erzielen", schrieb der Ivorer auf Instagram.

Fischer kündigte auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen Neapel ein Gespräch mit Fofana an. Es wird also viel zu besprechen geben bei Union in den nächsten Tagen.