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Jürgen Klopp ist vom Spiel Liverpool - Augsburg enttäuscht


Augsburg mit Kampfansage
Klopps erster Heimatbesuch endet mit Enttäuschung

Von t-online
Aktualisiert am 19.02.2016Lesedauer: 3 Min.
War mit dem Auftritt seiner Elf in Augsburg nicht ganz zufrieden: Liverpool-Coach Jürgen Klopp.Vergrößern des BildesWar mit dem Auftritt seiner Elf in Augsburg nicht ganz zufrieden: Liverpool-Coach Jürgen Klopp. (Quelle: foto2press/imago-images-bilder)
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Aus Augsburg berichtet Mark Weidenfeller

Ganz am Ende des Abends huschte doch noch ein Lächeln über das Gesicht von Jürgen Klopp. Die Gastgeber vom FC Augsburg hatten dem Coach des FC Liverpool nach dem torlosen Remis im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League ein besonderes Geschenk gemacht und ihm auf der Pressekonferenz eine überdimensionale Brezel serviert.

Der gebürtige Schwabe Klopp mampfte sofort fröhlich drauf los und beantwortete erst nach mehreren genüsslichen Bissen die ersten Fragen zu einem Spiel, das deutlich weniger Begeisterung in ihm ausgelöst hatte als das bayrische Laugengebäck.

"Hat heute nicht geflutscht"

"Es hat heute nicht geflutscht", sagte Klopp mit ernster Miene. "Ich bin mit unserem Auftritt nicht zufrieden." Die Liverpooler haben im Rückspiel in einer Woche an der heimischen Anfield Road zwar alles noch selbst in der Hand und können mit einem fest eingeplanten Heimsieg gegen den FCA in die nächste Runde einziehen, in Jubelstürme brach deswegen bei den Engländern aber niemand aus. "Es ist jetzt nicht so, dass ich die Arme nicht mehr runterkriege wegen der fantastischen Leistung", bestätigte Klopp in bester Klopp-Manier.

Zu groß war der Leistungsunterschied seiner Elf zwischen dem 6:0-Kantersieg bei Aston Villa am vergangenen Premier-League-Spieltag und dem teilweise doch sehr müden 0:0 gegen den FC Augsburg gewesen. Obwohl Klopp getreu dem Motto "Never change a winning team" erneut die exakt selbe Startelf ins Rennen geschickt hatte, lief bei den Reds vier Tage nach der Gala vom Villa-Park in der mit 25.000 Zuschauern nicht ganz ausverkauften WWK-Arena nicht viel zusammen. "Wir ringen um Konstanz" bestätigte Klopp. "Wir hatten ein paar gute Aktionen - aber insgesamt deutlich zu wenige."

Firminio versemmelt Liverpooler Großchance

In der Statistik der ersten 45 Minuten tauchte sogar lediglich eine bemerkenswerte Szene des Star-Ensembles aus dem Nordwesten Englands auf: Der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino hatte zunächst von einem kapitalen Fehlpass von Markus Feulner profitiert, war dann aber an FCA-Keeper Marwin Hitz gescheitert und hatte so die einzige Liverpooler Chance des ersten Durchgangs vergeben (8. Minute). Die Schwäche in der Offensive war jedoch nicht das einzige Ärgernis für Klopp. Denn auf der Gegenseite mussten die Gäste sogar froh sein, gegen die mutig und früh angreifenden Augsburger nicht in Rückstand geraten zu sein.

FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte sein Team im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern gleich auf sechs Positionen verändert und mit einer offensiven Gangart ins Rennen geschickt. Die Fuggerstädter praktizierten gegen das Klopp-Team das eigentlich für Klopp-Teams übliche Gegenpressing, zwangen die Reds zu Fehlern im Aufbauspiel und kamen auf diese Weise gleich zu einer ganzen Reihe guter Einschuss-Möglichkeiten. Die besten vergaben Raul Bobadilla (3.), Dominik Kohr mit einem Distanzschuss (41.) sowie Alexander Esswein (45.) noch vor der Pause.

Dong-Won Ji verpasst Lucky Punch

"Spaß kam bei uns heute erst in der zweiten Hälfte auf“, analysierte Klopp – hatte damit aber nur teilweise Recht. Seine Mannschaft agierte im zweiten Durchgang zwar dominanter, tauchte deutlich öfter im Augsburger Strafraum auf und hätte durch Daniel Sturridge in Führung gehen müssen (54.). Da der 26-jährige Nationalspieler allerdings fünf Meter vor dem Tor ein Luftloch schlug, blieben auch die Hausherren in der Partie und hätten mit ein bisschen Glück das Spielfeld sogar als Sieger verlassen können. Konstantinos Stafylidis (76.) und der eingewechselte Dong-Won Ji (87.) mit einem Pfostenschuss verpassten jedoch den Lucky Punch und besiegelten letztlich ein Ergebnis, das nach Schlusspfiff sehr unterschiedlich interpretiert wurde.

Weinzierl mit Kampfansage

Während Klopp - mittlerweile bei knapp der Hälfte der Brezel angelangt - das Resultat unabhängig von der spielerischen Komponente als "völlig okay" bewertete und die Marschrichtung vorgab, "dann halt daheim" zu gewinnen, zog der FCA aus dem Achtungserfolg zusätzliche Motivation für das Rückspiel am nächsten Donnerstag. "Für Liverpool ist das ein gefährliches Ergebnis", warnte Weinzierl und schickte eine Kampfansage in Richtung England: "Wir haben alle Chancen aufs Weiterkommen.“

Die Augsburger Spieler sahen das nach Abpfiff ähnlich und betonten beinahe unisono, dass das Spiel an der legendären Anfield Road zwar für jeden ein "wahr gewordener Kindheitstraum" sei, aber eben deutlich mehr als nur eine Pilgerfahrt an einen geschichtsträchtigen Ort. "Wir haben eine sehr gute Ausgangsposition und wollen da noch einmal alles raushauen. Wir sind immer für ein Tor gut", betonte Feulner. "Wir sind in einer guten Lage, uns reicht ein Unentschieden", ergänzte Paul Verhaegh. "Auswärtstore zählen ja bekanntlich doppelt", frohlockte Hitz.

Klopp: "Können es besser"

Stimmungstechnisch liefen die Augsburger dem FC Liverpool trotz der üblichen Pressekonferenz-Scherze des brezelessenden Klopps in der Nachbetrachtung also klar den Rang ab. Sportlich soll der natürliche Abstand zwischen dem englischen Spitzenteam und dem deutschem Abstiegskandidaten aber möglichst bald wiederhergestellt werden. "Es ist doch klar, dass wir hier nicht locker gewinnen", sagte Klopp. "Wir können es besser - wir müssen es einfach nur zeigen."

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