Preiserhöhung vergangenen Sommer Verbraucherzentrale plant Klage gegen DAZN
Mit einer Preiserhöhung verärgerte Streaminganbieter DAZN vergangenes Jahr seine Kunden. Diese hoffen nun auf bessere Zeiten.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält die im vergangenen Jahr beschlossenen Preiserhöhungen des Streaminganbieters DAZN für rechtswidrig – und plant eine Sammelklage. Für diese sucht der vzbv nun Verbraucherinnen und Verbraucher, die von den DAZN-Preiserhöhungen betroffen sind.
"Die saftigen Preiserhöhungen bei DAZN sind für Sportfans nicht nur ärgerlich – sondern ohne Zustimmung der Nutzer:innen auch rechtlich nicht zulässig”, sagt Sebastian Reiling, Referent im Team Musterfeststellungsklagen des vzbv auf der Webseite des Verbandes. "Die Preiserhöhungsklausel in den Verträgen war nach vzbv-Auffassung intransparent und deshalb unwirksam.”
Enorme Preiserhöhung
DAZN erhöhte die Preise im August 2022 von 14,99 Euro auf 29,99 Euro (bei der Möglichkeit der monatlichen Kündigung), bei Einmalzahlung stiegen die Kosten von 149,99 Euro auf 274,99 Euro pro Jahr. Dies sei aus Sicht der vzbv unzulässig gewesen.
"DAZN erhielt bereits im Mai 2022 ein Schreiben des VZBV. Wir haben die darin angesprochenen Punkte sehr ernst genommen und uns umgehend von einer führenden internationalen Anwaltskanzlei rechtlich beraten lassen. Die Sachverhalte sind komplex und technisch", teilt ein Unternehmenssprecher von DAZN auf t-online-Anfrage mit. "DAZN ist nach wie vor davon überzeugt, dass seine AGB mit dem geltenden Recht in Einklang stehen. Wir möchten das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren, haben aber vollstes Vertrauen in die deutschen Gerichte", so der Sprecher weiter.
Bundesliga-Fans kommen nicht mehr an DAZN vorbei
Der vzbv will mit der Sammelklage nach eigenen Angaben erreichen, die "zu viel gezahlten Gebühren vom Anbieter für Betroffene" zurückzuholen. DAZN ist seit 2016 im deutschen Markt vertreten und startete damals mit einem Kampfpreis von 9,99 Euro im Monat.
Mittlerweile besitzt der Sender deutlich mehr Premiumrechte, wie beispielsweise fast die komplette Champions League sowie die Freitags- und Sonntagsspiele der Bundesliga. Zur Saison 2019/2020 verlor man allerdings die Rechte an der englischen Premier League an Pay-TV-Konkurrent Sky, der aktuell vor dem Verkauf steht.
- t-online-Anfrage an DAZN
- Preiserhöhungen bei DAZN: vzbv sucht Betroffene für Klage
- Eigene Recherche