Julian Nagelsmann ist laut Weggefährte "eine starke Lösung" für den DFB

Der neue Bundestrainer heißt Julian Nagelsmann. Ein langjähriger Weggefährte sieht in ihm zwar keine Dauerlösung, hält seine Verpflichtung aber für richtig.

Die Europameisterschaft im eigenen Land beginnt in weniger als neun Monaten und die deutsche Nationalmannschaft steht am Scheideweg. Hansi Flick wurde als Bundestrainer entlassen. Sein Nachfolger: Julian Nagelsmann. Der Ex-Bayern-Coach soll das Team jetzt bis zur Europameisterschaft übernehmen und das Heimturnier erfolgreich gestalten.

Bernhard Peters kennt Julian Nagelsmann schon lange. Der Funktionär war bis 2014 bei der TSG Hoffenheim tätig, war auch an der Verpflichtung des neuen Bundestrainers für den Jugendbereich des Bundesligisten beteiligt. Als Nagelsmann-Entdecker bezeichnet zu werden, missfällt ihm aber, wie er jetzt dem "Kicker" sagte.

"Den Begriff Entdecker mag ich im Zusammenhang mit Julian gar nicht", so Peters. "Wenn, dann waren das Ernst Tanner, Alexander Rosen und ich, es war aber einfach auch nicht schwer zu erkennen, dass er ein außergewöhnlicher Typ und ein außergewöhnliches Trainertalent war. Er musste nicht entdeckt werden." Denn: Nagelsmann sei "rhetorisch stark, hat die Gabe ein Spiel zu lesen, reagieren zu können und Spieler durch sein Temperament mitzureißen und für sich einzunehmen."

DFB-Team unter Nagelsmann mit "taktischer Überraschung"

Als neuen DFB-Coach hält Peters seinen früheren Begleiter Nagelsmann für "eine starke Lösung." Das begründete der Funktionär wie folgt: "Er kann bei Spielen in kurzer Abfolge unheimlich gut reagieren, in Bezug auf die eigene Mannschaft, aber schnell auch auf Veränderungen des Gegners. Julian ist oft einen Meter schneller als der Gegner und ich bin sicher, dass ihm dies auch bei der EM gelingen wird."

Peters traut dem DFB-Team unter der Regie Nagelsmanns nun einiges zu: "Deutschland wird mit ihm im Verlauf des Turniers sicher die eine oder andere taktische Überraschung präsentieren."

Nagelsmann zum HSV? "Überzeugt, dass er das Zeug hatte"

Beinahe hätte Peters Julian Nagelsmann übrigens mal zum Hamburger SV gelotst. Dort arbeitete Peters ab 2014. HSV-Vorstand Dietmar Beiersdorfer und Sportchef Peter Knäbel hatten sich nach dessen Empfehlung mit Nagelsmann getroffen, wollten ihn auch verpflichten, jedoch nur für die U23. Der Coach wollte aber direkt in die Bundesliga und entschied sich gegen Hamburg.

"Ich kannte Julian da schon lange und war überzeugt, dass er das Zeug hatte zum Bundesliga-Trainer in Hamburg", erklärte Peters nun. "Kurz darauf hatte Dietmar Hopp in Hoffenheim mehr Mut und hat ihn trotz seines jungen Alters zum Cheftrainer gemacht."