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Frauen-EM: Nach Niederlage – Debatte um DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger


Torwartdebatte beim DFB
Das könnte das Aus bei der EM bedeuten

Pro & KontraVon Kim Steinke, William Laing

13.07.2025 - 16:47 UhrLesedauer: 1 Min.
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Enttäuscht: Ann-Katrin Berger nach dem Schlusspfiff gegen Schweden. (Quelle: IMAGO/Heiko Becker/imago)
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Bei der deutschen Niederlage gegen Schweden macht auch Torhüterin Ann-Katrin Berger keine gute Figur. Muss Bundestrainer Christian Wück handeln?

Die DFB-Frauen haben ihr abschließendes Gruppenspiel bei der Europameisterschaft in der Schweiz verloren – und das überaus deutlich. Gegen Schweden setzte es eine auch in der Höhe verdiente 1:4-Niederlage. Insbesondere die Abwehr wackelte über weite Strecken der Partie bedenklich.

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Im Fokus stand dabei einmal mehr Torhüterin Ann-Katrin Berger. Zwar war die 34-Jährige nicht hauptverantwortlich für die Pleite, konnte bei den Gegentoren nur bedingt mit in die Verantwortung gezogen werden. Im Aufbauspiel leistete sie sich aber teilweise haarsträubende Fehler, die nur mit Glück nicht zu weiteren schwedischen Treffern führten.

Schon nach dem Dänemark-Spiel hatte sich Bundestrainer Christian Wück mit der riskanten Spielweise der Torfrau nicht einverstanden gezeigt. "Wir müssen andere Lösungen finden, sonst werde ich nicht alt", kündigte der Coach ein Gespräch mit Berger an. Kurz vor der Partie gegen Schweden stellte sich Wück dann vor seine Spielerin, betonte: "Es gab nie eine Torwart-Debatte."

Vor dem bevorstehenden Viertelfinale stellt sich aber plötzlich doch die Frage:

Muss Wück auf der Position zwischen den Pfosten einen Wechsel vollziehen?

Pro
William LaingSportredakteur

Ja, Bergers nächster Fehler könnte teuer werden

Eine Torwartdebatte möchte eigentlich niemand während eines Turniers führen. Doch der Auftritt, den Ann-Katrin Berger im letzten deutschen EM-Gruppenspiel gegen Schweden hinlegte, sollte Bundestrainer Wück zumindest zu denken geben. Denn die Fehler, die sich die Torhüterin in ihrem Aufbauspiel leistete, waren schlichtweg grotesk – und hätten eigentlich weitere Gegentore verdient gehabt.

Dass es nicht so weit kam, lag einzig und allein an der mangelnden Kaltschnäuzigkeit der Schwedinnen vor Bergers Tor. Im Viertelfinale warten nun aber England, Frankreich oder die Niederlande auf die DFB-Frauen. Klar ist: Die Top-Nationen wissen die Chancen, die sich ihnen bieten, tendenziell zu nutzen. Bergers nächster Fehler könnte also teuer werden – und das Aus bei der EM bedeuten.

Die Qualitäten der Olympia-Heldin auf der Linie sind unbestritten. Doch das ist bei ihrer Vertreterin Stina Johannes nicht anders. Der Bundestrainer steht dementsprechend vor einer schwierigen Entscheidung: Setzt er weiter auf Berger mit ihrer Harakiri-Spielweise oder traut er sich, in der K.-o.-Runde auf die künftige Wolfsburgerin zu setzen?

Johannes besticht in der Bundesliga seit Jahren mit Top-Leistungen. Der Mythos Berger lebt nach Olympia-Bronze im vergangenen Jahr vor allem von ihren gehaltenen Elfmetern. Das kann auf dem Weg zum EM-Titel aber nicht der Maßstab sein. Will Wück wirklich Europameister werden, beweist er jetzt Mut – und setzt auf Johannes.

Kontra
Kim SteinkeSportredakteurin

Nein, die Frage darf sich jetzt nicht stellen

Da kassieren die DFB-Frauen gleich vier Gegentore gegen Schweden – und wem soll die Schuld aufgeladen werden? Natürlich: Torhüterin Berger. So einfach diese Antwort wäre, so falsch ist sie allerdings auch. Denn die Forderung nach einem Wechsel im deutschen Tor greift zu kurz.

Ja, Berger ist mit ihren riskanten Aktionen ein Unsicherheitsfaktor in der Defensive. Und ja, ihr Aufbauspiel war bisher nicht frei von Wacklern. Und warum? Berger hatte schon gegen Polen 53 Ballaktionen. Gegen Dänemark (75) und nun gegen Schweden (59) hatte sie sogar noch öfter den Ball am Fuß – auf der Suche nach Anspielstationen stand sie aber wiederholt auf verlorenem Posten.

So versuchte sie sich selbst an Lösungen – und brachte das deutsche Tor in Gefahr. Dass daraus kein Gegentreffer entstanden ist, mag glücklich sein. Aber es darf nicht vergessen werden, was Berger bisher auch geleistet hat: Im Auftaktspiel gegen Polen hielt sie die Null, gegen Dänemark vereitelte sie gleich drei Großchancen des Gegners. Dass sie jetzt ins Zentrum einer Debatte rückt, ist daher nur eines: unfair.

Denn die eigentlichen Probleme im DFB-Team fangen schon viel weiter vorne an. Deutschlands Abwehrreihe war gegen Schweden komplett überfordert. Der Defensivverbund hatte sich nach der deutschen Führung unter dem anhaltenden Druck der Skandinavierinnen in seine Bestandteile aufgelöst. Berger war da nur das letzte Glied in der Kette.

Bundestrainer Wück stellte vor dem Schweden-Spiel klar: "Es gab nie eine Torwart-Debatte." Er täte gut daran, dabei zu bleiben. Denn die Frage nach einem Wechsel im deutschen Tor darf sich jetzt nicht stellen.

 
 
 
 
 
 
 

Am Samstag steht die nächste Herausforderung für das deutsche Team an. Bundestrainer Wück und Co. kämpfen im Basler St. Jakob-Park um den Einzug ins EM-Halbfinale. Auf wen Deutschland trifft, entscheidet sich am heutigen Sonntag: Frankreich, England und auch die Niederlande sind die möglichen Gegner (ab 21 Uhr im Liveticker bei t-online).

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