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WM in Katar: DFB-Kapitän Neuer verzichtet auf "One Love"-Binde – nach Fifa-Drohung


Nach Drohungen der Fifa
Deutschland verzichtet auf "One Love"-Binde

Von sid, dpa, t-online, jub

Aktualisiert am 21.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Manuel Neuer: Der Torhüter und Kapitän mit der One Love-Binde.Vergrößern des BildesManuel Neuer: Der Torhüter und Kapitän mit der One Love-Binde. (Quelle: IMAGO/ULMER/Markus Ulmer)
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Die hitzig geführte Diskussion um die "One Love"-Binde bei der WM in Katar hat sich vor dem England-Spiel zugespitzt. Auch der DFB verzichtet nun darauf.

Der Deutsche Fußball-Bund verzichtet nach der Androhung von Sanktionen durch die Fifa auf die "One Love"-Kapitänsbinde für Manuel Neuer.

Nach Beratungen der Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union Uefa mit dem Fußball-Weltverband entschieden die beteiligten Uefa-Nationen, das Risiko einer möglichen Gelben Karte oder anderer sportlicher Sanktionen während der WM in Katar nicht einzugehen. Das gaben die beteiligten Verbände in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt.

"Dass die Fifa uns auf dem Platz bestrafen will, ist einmalig und geht gegen den Geist des Sports, der Millionen verbindet", hieß es vom niederländischen Verband KNVB. "Wir stehen zur 'One Love'-Botschaft und werden diese weiter verbreiten, aber unsere oberste Priorität ist es, Spiele zu gewinnen. Da möchte man nicht, dass der Kapitän das Spiel mit einer Gelben Karte beginnt."

Fifa droht mit sportlichen Sanktionen

Der erste Kapitän, der während der Endrunde offen gegen die Fifa-Regularien verstoßen hätte, wäre Englands Harry Kane im Spiel gegen Iran gewesen. "Wir waren bereit gewesen, Strafen zu zahlen, was normalerweise bei Verstößen gegen Kleider-Regularien der Fall wäre. Dennoch konnten wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie eine Gelbe Karte bekommen könnten oder gar gezwungen werden, das Spielfeld zu verlassen", hieß es in der von der englischen FA verbreiteten gemeinsamen Stellungnahme.

"Die Fifa hat sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen wird, wenn unsere Kapitäne die Binden auf dem Spielfeld tragen", hieß es darin. Neben Deutschland hatten auch England, Wales, Belgien, Dänemark, die Niederlande und die Schweiz geplant, die vielfarbige Kapitänsbinde mit einem Herz zu tragen.

"Werden Unterstützung auf anderem Weg zeigen"

Wenn England heute Mittag (14 Uhr im t-online-Liveticker) bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar auf den Iran trifft, werden auch die Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft dennoch ganz genau hinschauen, wie dabei mit dem Thema nun umgegangen werden wird.

"Unsere Spieler und Trainer sind enttäuscht. Sie sind starke Unterstützer von Inklusion und werden ihre Unterstützung dafür jetzt auf einem anderen Weg zeigen", hieß es in dem gemeinsamen Schreiben der Verbände noch.

Auch Englands Kapitän Harry Kane hatte schließlich angekündigt, die Three Lions im Chalifa International Stadion von Al-Rajjan mit der mehrfarbigen One-Love-Kapitänsbinde aufs Feld führen zu wollen. Genau das würde nun aber eine Strafe nach sich ziehen, da der Fußball-Weltverband Fifa das Stück Stoff mit einem bunten Herzen, das für Vielfalt stehen soll, und der Aufschrift "One Love" weiterhin nicht offiziell akzeptiert.

Es drohen gelbe Karten und Sperren

Eigentlich war man von einer finanziellen Sanktion ausgegangen, die die Verbände bewusst in Kauf genommen hätten. Jetzt stehen allerdings auch persönliche Bestrafung der Kapitäne in Form von gelben Karten oder sogar Sperren im Raum.

Verbandsboss Mark Bullingham sprach zuvor bereits in einem Radio-Interview von einer dynamischen Situation. Auch Wales, das am Abend (20.00 Uhr im t-online-Liveticker) auf die USA trifft, hätte mit Sanktionen rechnen müssen.

Heiße Diskussionen, keine Einigung – und Kurs Richtung Eklat: Der Streitfall "One Love"-Binde sorgte auch nach einer ergebnislosen Beratung der Uefa-Arbeitsgruppe mit der Fifa am Tag nach dem WM-Auftakt für großen Ärger.

Die Fifa hatte in der langen Diskussion um Botschaften auf den Spielführer-Binden nun kurzfristig angekündigt, eigene Kampagnen zu starten.

Neuendorf beharrte auf DFB-Plan

"Es war in der Tat eine kontroverse Debatte. Die Fifa hat auf ihre Regularien verwiesen und dass sie die Binden festlegt. Zwei Tage vor dem Turnier mit eigenen Binden zu kommen ist natürlich schwierig", hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf vor der nun doch anderes getroffenen Entscheidung im ZDF und bekräftigte den Plan, die "One-Love"-Binde im Turnierverlauf zu tragen.

"Die Fifa wurde mit langem Vorlauf darauf hingewiesen, dass wir damit auflaufen möchten. Daraufhin gab es keine Reaktion. Wir haben nun die Position übermittelt, dass wir mit der Binde auflaufen – insofern sind wir hier nicht auf einen Nenner gekommen."

Wie die deutsche Nationalmannschaft mit dem Thema nun umgehen wird, wird am Mittwoch (14.00 Uhr im t-online-Liveticker) beim Spiel gegen Japan zu beobachten sein.

Auch Norwegen und Schweden, die beide nicht für die WM qualifiziert sind, waren ursprünglich Teil der "One Love"-Initiative. Frankreichs Kapitän Hugo Lloris hatte bereits im Vorfeld der WM zuletzt angekündigt, die Binde nicht anzulegen.

Die WM in Katar beginnt. t-online ist mit vor Ort und berichtet über das brisanteste Turnier der Fußballgeschichte. Mit dem WM-Push verpassen Sie keine News mehr. Hier können Sie ihn abonnieren.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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