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Handball-EM: Henning Fritz erklärt – so gewinnt Deutschland gegen Spanien


Henning Fritz vor dem Handball-Kracher
Weltmeister erklärt: So knackt das DHB-Team Spanien

MeinungEine Kolumne von Henning Fritz

11.01.2020Lesedauer: 3 Min.
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Henning Fritz (l.): Die deutsche Torwart-Legende glaubt an die Stärke des DHB-Teams.Vergrößern des Bildes
Henning Fritz (l.): Die deutsche Torwart-Legende glaubt an die Stärke des DHB-Teams. (Quelle: Benjamin Springstrow/imago-images-bilder)

Der Sieg gegen die Niederlande war wichtig, doch er ist Schnee von gestern. Gegen Spanien muss sich das DHB-Team steigern. Dafür muss Deutschland seine Vorteile ausnutzen.

Wir haben ein klassisches Auftaktspiel gesehen. Der Erwartungsdruck ist groß und es ist noch unklar, wo genau man steht. Daher ist es verständlich, dass der Beginn der Partie holprig war. Man kann sagen: Das Ergebnis war zwar deutlich, das Spiel aber nicht. Die Mannschaft hat das gut gelöst, hat aber noch in allen Bereichen Entwicklungspotenzial. Allerdings war ja im Vorfeld auch nicht zu erwarten, dass alles zum Start perfekt läuft.

Bitter wie 2007

Hervorzuheben ist definitiv die Leistung der deutschen Torhüter. Sie haben gut in dieses Turnier reingefunden. Beide konnten Spielanteile sammeln und ein Gefühl für die EM gewinnen. Jogi Bitter ist für die Rolle als Nummer zwei perfekt geeignet. Er muss sich nichts mehr beweisen, hat sowohl mit der Nationalmannschaft als auch im Verein schon große Ziele erreicht.


Auch 2007, als er mein Ersatzmann war, hat er stets super mit mir kooperiert und einen fairen, sportlichen Umgang gepflegt. Als er dann im Finale gebraucht wurde, war er auf den Punkt da und hatte dadurch einen entscheidenden Anteil am Gewinn des Endspiels und damit dem Titelgewinn. Es ist eine charakterliche Stärke, die Rolle auf der Bank zu akzeptieren und dann auf hohem Niveau einzuspringen, sobald man gebraucht wird.

Kohlbacher hat sich herausragend entwickelt

Neben den Torhütern haben auch andere Spieler gegen die Niederlande geglänzt. Kai Häfner zum Beispiel hat mich mit seiner Leistung stark an die EM 2016 erinnert, als er gezeigt hat, was er auf hohem Niveau leisten kann. Dazu harmoniert er gut mit Paul Drux und Fabian Böhm.

Auch Jannik Kohlbacher hat sich in den letzten Jahren zu einem herausragenden Kreisläufer entwickelt. Er hat großartige Fähigkeiten am Mann, bewegt sich schnell und hat ein variables Wurfverhalten. Er ist perfekt für das deutsche Ziel, bei der EM viel zu erreichen.

Spaniens Stärke und Schwäche

Und Kohlbacher in der Form des Niederlande-Spiels kann Deutschland am Samstag dringend gebrauchen. Denn mit Spanien wartet ein Gegner, der zu den Titelkandidaten zählt. Es gibt genug Argumente, warum Spanien hoch motiviert sein wird. Vor vier Jahren war es schließlich das deutsche Team, das sie im Finale schlug.

DAS IST HENNING FRITZ
Europameister, Weltmeister, Deutscher Meister, Pokalsieger, Welthandballer. Es gibt kaum eine Auszeichnung, die Henning Fritz nicht gewonnen hat. Mit fast 600 Bundesliga-Spielen und 235 Einsätzen für die DHB-Auswahl ist er die wohl größte deutsche Torwart-Legende. Nach seinem Karriereende 2012 war er zeitweise als Torwarttrainer tätig und ist als Experte für Sky tätig. Vor zwei Jahren gründete er mit einem Partner das innovative Unternehmen Neuronavi, das Anwendungen zur Regeneration, Schlafverbesserung und Stressbewältigung mit frequenzmodulierter Musik entwickelt.

Sportlich spricht für Spanien, dass sie ein sehr eingespieltes Team haben. Der Kern der Mannschaft kennt sich seit langer Zeit. Diese vermeintliche Stärke Spaniens birgt aber auch einen Vorteil für das deutsche Team. Denn mit Raúl Entrerríos (38), Julen Aguinagalde (37) und Gedeón Guardiola (35) sind gleich mehrere Spieler im höheren Alter. Deutschland hingegen überzeugt durch einen breiten Kader, in dem viel getauscht werden kann.

Wenn das deutsche Team mit hohem Tempo spielt, kann es die Spanier gut unter Druck setzen. Denn mit 35 oder mehr Jahren können sie das 60 Minuten nur schwer durchhalten.

Die Abwehr ist der Schlüssel

Was ebenfalls für Deutschland spricht, ist Andi Wolff. Er hat sich in Kielce, in einem für ihn fremden Umfeld durchgesetzt, kennt inzwischen viele spanische Spieler. Mit Aguinagalde spielt er zusammen in einem Team, sieht ihn und sein Wurfverhalten jeden Tag im Training. Das ist für einen Torwart ein größerer Vorteil als für den Angreifer. Der Angreifer steht mehr unter Druck, hat nur eine begrenzte Zeit und noch die gegnerische Abwehr vor der Nase. Der Torwart kann sich hingegen ganz auf den Wurf konzentrieren.

Neben einer guten Torwartleistung braucht Deutschland auch die gewohnt starke Defensive. Die Spanier versuchen oft, im Angriff Eins-gegen-eins-Situationen zu provozieren. Wenn die deutsche Abwehr schon zu Beginn durch gute Abwehraktionen Sicherheit bekommt und zusammen verteidigt, wird sie keine einfachen Würfe der Spanier zulassen. Dann hat Deutschland gute Chancen, das Topspiel in der Gruppe zu gewinnen. Für die Hauptrunde wäre das wichtig.

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