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Krise, Chaos, Fan-Aufstand: Bayer am Boden


Nach dem 1:4 gegen Schalke
Krise, Chaos, Fan-Aufstand: Bayer am Boden

Von dpa, t-online, flo

29.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Rudi Völler nach der 1:4-Heimniederlage gegen Schalke.Vergrößern des BildesRudi Völler nach der 1:4-Heimniederlage gegen Schalke. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)
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Vom Gegner gab es Mitleid, bei Bayer dagegen herrschen Ratlosigkeit und Angst vor dem Horror-Szenario: Bayer Leverkusen steckt nach dem 1:4-Debakel gegen Schalke mitten im Abstiegskampf und in der Mega-Krise.

Es war die höchste Heimniederlage seit 33 Jahren. Um Mitternacht stand Ömer Toprak auf Krücken am Zaun und diskutierte mit den Fans. Der verletzte Abwehrchef beschwor mit einigen Teamkollegen jenen Zusammenhalt, den das Team kurz zuvor beim desaströsen 1:4 (0:3) gegen Schalke 04 hatte vermissen lassen.

Vor der Saison tippten Hertha-Trainer Pal Dardai und der damalige Werder-Coach Viktor Skripnik noch auf Leverkusen als künftigen Deutschen Meister. Jetzt droht die zweite Liga.

Sitz-Blockade am Stadion

Stürmer Stefan Kießling, dem zumindest das Ehrentor gelang, zweifelte sogar öffentlich an der Mentalität und am Teamgeist. "Wir haben bisher noch nicht gezeigt, dass wir dem Druck standhalten können", sagte der 33-Jährige: "Wir haben noch drei Spiele Zeit, und ich bin gespannt, ob da jeder mitzieht." Die Situation sei "bedrohlich".

Von den rund 200 Fans, die den Spieler per Sitz-Blockade zunächst den Weg aus dem Stadion verbauten, ernteten Toprak, Kießling und Co. am Ende sogar vereinzelt Applaus. Doch wie Bayer den Abstieg vermeiden will - außer zu hoffen, dass die bisherigen 36 Punkte reichen – diese Erklärung blieben alle Beteiligten am Ende schuldig.

Jobgarantie für Trainer Korkut

Sportchef Rudi Völler war wütend, er verließ seinen Tribünenplatz schon während der ersten Halbzeit, machte den Spielern zur Pause eine deutliche Ansage und beratschlagte sich nach Schlusspfiff mit leerem Blick mit Geschäftsführer Michael Schade. Doch auch dem Weltmeister von 1990 blieb letztlich nichts anderes als das Motto: Augen zu und durch.

Trainer Tayfun Korkut erhielt von Völler eine "absolute" Jobgarantie bis zum Saisonende. Was verwunderte, weil der 42-Jährige mit sechs Punkten aus acht Spielen nicht nur eine abstiegsreife Bilanz hat, sondern die Spieler ganz augenscheinlich nicht erreicht. Seine Brandrede am Donnerstag verpuffte offenbar, seine taktische Ausrichtung fiel nach dem frühen 0:1 wie ein Kartenhaus zusammen.

Korkut redet das Debakel schön

Dass die Schalker Fans nach Bayers schnellstem 0:3-Rückstand durch Tore von Guido Burgstaller (7. Minute), Benedikt Höwedes (10.) und Alessandro Schöpf (18.) weiße Taschentücher schwenkten, war die ultimative Demütigung. Nach Burgstallers 0:4 (50.) verließen bereits mehrere tausend Bayer-Fans die Arena.

Auf der Pressekonferenz verwirrte Korkut schließlich mit einer Analyse, die ähnlich konfus wirkte wie das Spiel seiner Mannschaft. Zwar betonte er, "nichts schönreden" zu wollen, tat letztlich aber genau das. Sein Team sei "so, wie wir uns das vorgestellt hatten" ins Spiel gekommen, sei dann nach "brutalem Spielverlauf" eben verunsichert gewesen.

Es geht ums Überleben

Die Frage, ob es nicht fahrlässig ist, mit dem erfolglosen Trainer weiterzuarbeiten, stellt sich zwangsläufig. Völler will es aber mit Korkut durchziehen. Weitere Lösungsansätze blieb der Sportchef schuldig. "Ich weiß, das sind immer dieselben Durchhalteparolen", sagte er fast entschuldigend: Man müsse jetzt "Flagge zeigen" und dürfe sich "nicht kaputtreden lassen".

Nach der Saison sei eine vernünftige Analyse vonnöten, erklärte Völler. Nun geht es erst einmal ums blanke Überleben. "Wir haben noch Vorsprung, aber es wird knapp", sagte der Sportchef: "Wir müssen jetzt noch drei Punkte holen." In der Verfassung vom Freitag wird aber selbst das schwierig.

Wie "Sport Bild" schon vor dem Schalke-Spiel berichtete, ist eine Weiterverpflichtung von Korkut über das Saisonende hinaus ohnehin vom Tisch. Sein Vertrag läuft aus.

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