Becker: "Natürlich wird dieses Jahr noch Tennis gespielt"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Boris Becker hält die Berichterstattung über das Coronavirus für Panikmache und spricht sich gegen eine Absage von weiteren Tennisturnieren aus. Der dreifache Wimbledonsieger widerspricht sich jedoch auch selbst.
Boris Becker hat sich gegen eine Vielzahl von Schutzmaßnahmen im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus ausgesprochen. "Wir sollten mit der Schwarzmalerei aufhören", schrieb die Tennis-Legende bei Twitter zu einem Beitrag des "Tennis Magazin", das die ehemalige Profispielerin Amelie Mauresmo mit der Vermutung zitierte, es werde in diesem Jahr kein Profitennis mehr gespielt werden. "Natürlich wird dieses Jahr noch Tennis gespielt", reagierte Becker trotzig.
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Der dreifache Wimbledonsieger kritisierte die Berichterstattung zur Corona-Pandemie: "Diese ganzen Endzeitszenarien bringen nicht als Angst." Er fordere vielmehr einen nüchternen Blick auf Statistiken und Fakten zu werfen. Demnach seien im vergangenen Jahr angeblich 25.000 Personen in Deutschland an der Influenza-Grippe verstorben, eine Massenpanik wie bei der derzeitigen Corona-Pandemie habe es jedoch nicht gegeben, behauptet Becker. Woher die Zahl der angeblich 25.000 Influenza-Toten nimmt, beantwortet Becker nicht.
Becker fordert schwedische Verhältnisse – und widerspricht sich damit selbst
Der 52-Jährige spricht sich für den liberalen schwedischen Sonderweg aus: Im skandinavischen Staat sind Schulen und andere Bildungseinrichtungen weiter geöffnet und Ansammlungen bis 50 Personen gestattet. "Die Anzahl/Prozentzahl der Personen mit Covid-19 ist glücklicherweise ziemlich niedrig", schreibt Becker. Kurios: Noch vor zehn Tagen forderte Becker seine Instagram-Follower in mehreren Videos auf, zuhause zu bleiben und sich so zu schützen. Ausnahmen sollten seiner Meinung nach abendliche Spaziergänge an der frischen Luft darstellen.
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Ebenso widersprüchlich zu seiner Forderung nach schwedischen Verhältnissen ist ein Retweet Beckers: Darin empört sich der britische Moderator und Journalist Piers Morgan über Personen, die sich beschweren, mehrere Tage im Haus verbringen zu müssen. "Der aktuelle Lockdown läuft seit acht Tagen. Der zweite Weltkrieg dauerte fünf Jahre. Also zeigt etwas Grips und helft anderen statt euch in eurem erbärmlichen Selbstmitleid zu suhlen." Dazu schrieb Becker: "Guter Punkt."
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Auf Kritik, er würde mit seiner hohen Social-Media-Reichweite zu einer Bagatellisierung des Coronavirus beitragen, antwortete Becker schnippisch: "Ich darf noch Fragen stellen dürfen und meine Meinung haben, oder ist das verboten?"
- Twitter-Profil @TheBorisBecker