"So noch nie gesehen": Medwedew vertreibt eigenen Trainer
Melbourne (dpa) - Wenn selbst der weit gereiste und lebenserfahrene Boris Becker verblĂŒfft ist, muss schon etwas AuĂergewöhnliches passiert sein.
"Das habe ich so noch nie gesehen", sagte der dreimalige Wimbledonsieger und langjÀhrige Tennisprofi bei den Australian Open in seiner Rolle als Eurosport-Experte und sprach von einer "ungewöhnlichen Situation". Was war passiert?
WĂ€hrend der Drittrunden-Partie zwischen dem Weltranglisten-Vierten Daniil Medwedew und dem Serben Filip Krajinovic regte sich der Russe derart ĂŒber seinen französischen Trainer Gilles Cervara und mindestens so sehr ĂŒber sich selbst auf, dass er diesen zunĂ€chst auf französisch beschimpfte und dann sogar zum Verlassen der Rod-Laver-Arena aufforderte. Cervara schaute erst verdutzt, schulterte dann seine Sporttasche und verzog sich von der TribĂŒne auĂer Sichtweite fĂŒr den emotional aufgeladenen Medwedew.
Sein Coach habe stĂ€ndig dazwischengeredet, verriet Medwedew spĂ€ter. "Ich brĂŒlle ihn an, bin aber sauer auf mich", sagte der ATP-Finals-Champion. "Da muss eben einer herhalten." NatĂŒrlich werde er das mit ihm aufarbeiten, natĂŒrlich seien sie weiterhin gute Freunde, beteuerte Medwedew. Immerhin schien der kurzzeitige Abgang geholfen zu haben: Medwedew gewann 6:3, 6:3, 4:6, 3:6, 6:0.