IOC-Chef Bach zu Fall Salazar: "Besorgniserregend"
Lausanne (dpa) - IOC-PrΓ€sident Thomas Bach hat den Fall Salazar als "sehr besorgniserregend" bezeichnet. Die Aufarbeitung sei nun zunΓ€chst Sache der Welt-Anti-Doping-Agentur.
"Ich bin zuversichtlich, dass die WADA dort den sich nun ergebenden Fragen nachgeht", sagte Bach auf einer Pressekonferenz in Lausanne im Anschluss der Sitzung der IOC-Exekutive.
Hintergrund ist der Dopingskandal um das Nike Oregon Project (NOP). Der 61 Jahre alte NOP-Chef Alberto Salazar wurde wegen VerstΓΆΓen gegen die Anti-Doping-Regeln fΓΌr vier Jahre gesperrt. Das hatte die Anti-Doping-Agentur der USA nach vierjΓ€hrigen Ermittlungen mitgeteilt. Beim NOP trainieren seit Jahren zahlreiche WeltklasselΓ€ufer, seit 2018 auch die deutsche SpitzenlΓ€uferin Konstanze Klosterhalfen.
In Sachen Russland sieht Bach die Wiederzulassung des Nationalen Olympischen Komitees nach den Winterspielen in Pyeongchang nicht als Fehler an. Russland habe seine Strafe verbΓΌΓt, betonte Bach. Die neuerlichen VorwΓΌrfe gegen Russland seien eine neue Angelegenheit, die in den HΓ€nden der WADA lΓ€ge. Der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA wird vorgeworfen, Daten aus einem Analyselabor manipuliert zu haben. Moskau dementiert dies jedoch. Wenn sich der FΓ€lschungsvorwurf erhΓ€rten sollte, droht der RUSADA eine erneute Suspendierung.
Im Anti-Doping-Kampf will das IOC weitere MaΓnahmen treffen. Das Testprogramm im Vorfeld der Sommerspiele in Tokio soll ausgeweitet werden. Dabei sollen die Proben Γ€hnlich wie die wΓ€hrend der Olympischen Spiele langfristig eingelagert werden. Mit den VerbΓ€nden und der WADA soll nun die Umsetzung erΓΆrtert werden.