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Basketball-EM 2022: Spanien und Slowenien plötzlich keine Weltspitze mehr


Basketball-Welt- und Europameister schwächeln
Keine Weltspitze mehr

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

05.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Sloweniens Superstar Luka Doncic im Disput mit Cheftrainer Aleksander Sekulic: Der amtierende Europameister musste gegen Außenseiter Bosnien und Herzegowina eine bittere Niederlage hinnehmen. (Quelle: IMAGO/Heiko Becker)

Mit Slowenien und Spanien verlieren gleich zwei Top-Favoriten auf den Basketball-EM-Titel gegen Außenseiter. Gerade beim Europameister kracht es. Für Deutschland hat das Vor- und mögliche Nachteile.

Die Basketball-Europameisterschaft sorgt für einiges Aufsehen. Damit ist nicht nur der überragende Lauf der deutschen Nationalmannschaft gemeint, die nach drei Siegen aus drei Partien bereits für das Achtelfinale in Berlin qualifiziert ist; damit sind vor allem auch die Patzer von Weltmeister Spanien und Titelverteidiger Slowenien gemeint.

Mit 73:83 verloren die Spanier überraschend deutlich gegen Belgien – ein Nationalteam, das sich noch nie für eine WM qualifizieren konnte und letztmals 1952 an Olympischen Spielen teilnahm. Eine historische Schmach für den Weltranglistenzweiten. Vor allem in der zweiten Halbzeit spielten die Iberer, bei denen NBA-Profi Willy Hernangomez als bester Werfer 18 Punkte machte, unter ihren Möglichkeiten.

Deutschland droht aktuell das Duell mit dem Weltmeister

Der tiefgreifende Umbruch, in dem sich das Team von Headcoach Sergio Scariolo befindet, kann bei einer solchen Pleite nur bedingt als Ausrede herhalten. Natürlich fehlt gerade im Spielaufbau die Brillanz eines Ricky Rubio oder eines Sergio Llull, doch auch ohne diese Topspieler kann Spanien immer noch durchweg auf Profis aus der heimischen Liga ACB, der besten Basketballliga Europas, zurückgreifen. Eine Qualität, die gegen die Belgier, die fast allesamt in der drittklassigen BNXT-Liga unter Vertrag stehen, ausreichen muss.

So liegt Spanien nach drei von fünf Vorrundenpartien auf Gruppenrang vier. Diese Platzierung würde immer noch für den Sprung unter die letzten 16 reichen. Stand jetzt würde es dann zum Duell mit Deutschland kommen. Ein echtes Highlightspiel – aber auch eines, vor dem sich das DBB-Team fürchten dürfte. Denn die peinliche Klatsche gegen Belgien dürfte Spanien als Warnsignal und Erweckungsmoment zugleich dienen: Mit halber Kraft könnte für sie schnell Schluss bei der EuroBasket sein. Und ein Spanien in Bestform ist selbst für die Überflieger des DBB-Teams ein angsteinflößender Gegner.

"Fragen Sie den Trainer" – bei Slowenien rumort es

Und auch Deutschlands kommender Gegner Slowenien musste bereits einen herben Rückschlag hinnehmen. Am Sonntag verlor der amtierende Europameister überraschend gegen Außenseiter Bosnien und Herzegowina mit 93:97. Trotz der Weltklasse im Spielaufbau durch NBA-Superstar Luka Doncic prallte der Titelverteidiger wiederholt an der tiefen, körperlichen Defensive des Gegners ab. Zudem offenbarte Slowenien Schwächen in der Verteidigung des Backcourts. Bosniens Point Guard John Roberson versenkte gleich sieben Dreier, kam am Ende auf 23 Punkte.

Viel gravierender als die an den Tag gelegten Schwächen ist jedoch, dass es teamintern rumort. Auf die Frage, warum er nicht mehr gespielt habe, antwortete der sichtlich angefressene NBA-Veteran Goran Dragic: "Fragen Sie den Trainer." Und tatsächlich wird sich Head Coach Aleksander Sekulic diese Frage vor dem Aufeinandertreffen gegen Deutschland (Dienstag, ab 20.30 Uhr im t-online-Liveticker) Gefallen lassen müssen, zählte der 36-jährige Dragic mit 20 Punkten bei einer Trefferquote von über 53 Prozent sowie sechs Assists mit überschaubaren 24 Minuten Einsatzzeit zu den besten Slowenen gegen Bosnien.

Die Nerven liegen also schon nach Spieltag drei blank beim Top-Favoriten vom Balkan, das wurde auch an der (Körper-)Sprache Doncics erkenntlich. Da flogen in Auszeiten Wasserflasche und nicht jugendfreie Schimpftiraden durch die slowenische Coachingzone. Gerade den Starspieler der Dallas Mavericks beeinflusst solche Unruhe in seinen Leistungen. Damit bietet der 23-Jährige den deutschen Guards um Dennis Schröder – ein Spieler, der für seinen Einsatz von Trash Talk auf dem Parkett berühmt-berüchtigt ist – die perfekte Angriffsfläche für Psychospielchen aller Art. Nimmt Deutschland Doncic und Sekulic Dragic aus dem Spiel, dürfte der vierte Sieg im vierten Spiel für die DBB-Auswahl in Reichweite sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung der Partien Bosnien-Herzegowina gegen Slowenien und Belgien gegen Spanien
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