Olympia-Qualifikation: DHB-Coach Gíslason kritisiert deutsche Fans in Hannover

Gegen Algerien feierte das DHB-Team einen deutlichen Auftaktsieg in der Olympia-Quali. Die deutschen Fans weckten bei Bundestrainer Alfred Gíslason aber wenig Begeisterung.

Gelungener Auftakt nur auf dem Platz? Bundestrainer Alfred Gíslason hat die Stimmung auf den Rängen beim Auftaktspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft in der Olympia-Qualifikation nicht gefallen.

"Ehrlich: Ich finde, die Stimmung könnte deutlich besser werden in den nächsten Spielen", sagte er auf eine Frage zum Rückhalt von den Rängen. Das DHB-Team darf wie schon die Europameisterschaft im Januar auch das Olympia-Qualifikationsturnier vor heimischem Publikum bestreiten. Die Partien gegen Algerien, Kroatien und Österreich steigen allesamt in der ZAG-Arena von Hannover.

Klarer Sieg, durchwachsene Leistung

Zum Auftakt gegen Algerien gab es einen deutlichen 41:29-Erfolg gegen die Algerier. Trotz des am Ende deutlichen Sieges zeigte das DHB-Team aber eine durchwachsene Leistung, erlaubte sich vor allem gegen Ende der ersten Hälfte eine Schwächephase und ließ die Algerier nach zunächst großem Vorsprung zur Pause wieder auf drei Tore (16:13) herankommen.

Nach Gíslasons Gefühl schlug sich das offenbar auch auf die Stimmung in der Arena nieder. Deshalb fordert er von den Fans in den kommenden Spielen eine Verbesserung und wird dabei eindringlich: "Das brauchen wir dringend."

"Alle mit ihrer Bratwurst"

Schon im nächsten Satz hatte der Isländer seinen Humor aber wiedergefunden. Bis eine Viertelstunde vor Schluss "standen alle mit ihrer Bratwurst an der Seite", beschrieb Gíslason die Stimmung mit einem Schmunzeln. Seine Kritik beendete er dann mit einem knappen: "Ich hoffe auf mehr."

Am Samstag gegen Kroatien, das sein erstes Spiel gegen Österreich mit 35:29 gewann, wird dann auch an der gegnerischen Linie einer stehen, der weiß, wie es ist, von deutschen Fans bejubelt zu werden. Dagur Sigurdsson holte 2016 mit der deutschen Nationalmannschaft den EM-Titel. Jetzt wird er als Kroatien-Coach versuchen, die Deutschen zu ärgern – und die Halle zum Schweigen zu bringen.