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Mitten im Konflikt mit IOC: Ukraine trauert um im Krieg gefallenen Athleten


Inmitten des Konflikts mit dem IOC
Ukraine trauert um im Krieg gefallenen Athleten

Von t-online, Kgl

Aktualisiert am 02.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Wolodymyr Androschtschuk: Der ukrainische Zehnkämpfer wurde Opfer des Krieges.Vergrößern des BildesWolodymyr Androschtschuk: Der ukrainische Zehnkämpfer wurde Opfer des Krieges. (Quelle: Screenshot Twitter)
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Wolodymyr Androschtschuk war ukrainischer Zehnkämpfer – und ist bei der Verteidigung seines Landes gefallen. Der Fall gießt neues Öl ins Feuer des Konflikts zwischen den Ukrainern und dem IOC.

Der Ukraine-Krieg hat ein weiteres Opfer aus der Welt des Sports gefordert: Der ukrainische Zehnkämpfer Wolodymyr Androschtschuk starb vergangene Woche bei Gefechten um die im Osten des Landes gelegene Stadt Bachmut. Der erst 22-Jährige war als Athlet auf nationalem Level nicht zum Kämpfen verpflichtet, meldete sich jedoch freiwillig. Am Mittwoch wurde er nun in der westukrainischen Stadt Letytschiw beigesetzt.

Anwesend waren dabei auch Familie, Freunde und Wegbegleiter Androschtschuks. Sie machten ihrem Unmut über das Internationale Olympische Komitee (IOC) Luft. Das IOC sucht zurzeit nach einer Möglichkeit, russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten die Teilnahme an internationalen Sportveranstaltungen und auch den Olympischen Spielen in Paris 2024 unter neutraler Flagge zu ermöglichen.

"Es gibt keinen Platz für sie"

Zurzeit sind Sportler dieser Nationen von Wettkämpfen ausgeschlossen. Die Ukraine kritisiert den Vorstoß des Komitees heftig und droht bereits mit einem Boykott der Spiele im kommenden Jahr, sollten russische und belarussische Sportler zugelassen werden.

"Es ist offensichtlich, dass sie weder im Sport noch bei den Olympischen Spielen vertreten sein sollten", sagte Dmytro Korbenko, ebenfalls ukrainischer Zehnkämpfer und enger Freund Androschtschuks, der Nachrichtenagentur Reuters im Rahmen der Beisetzung. Der Speerwerfer Artur Felfner fügte an: "Ich weiß nicht, wie man Athleten aus Russland und Belarus antreten lassen kann. Es gibt keinen Platz für sie."

UN-Expertinnen unterstützen IOC

Trotz aller Kritik seitens der Ukraine erhielt das IOC nun auch ganz offiziell Unterstützung von den Vereinten Nationen (UN). Zwei UN-Expertinnen lobten in einer Mitteilung vom Mittwoch ausdrücklich die Überlegungen zur Zulassung sogenannter "neutraler Athleten".

Die UN-Expertinnen forderten das IOC auf, eine solche Entscheidung zu treffen und eine Diskriminierung jeglicher Sportlerinnen und Sportler auf Basis ihrer Nationalität auszuschließen. Die ursprüngliche Empfehlung des IOC zum Ausschluss russischer und belarussischer Sportler kurz nach Kriegsbeginn habe in dieser Hinsicht "ernsthafte Probleme" aufgeworfen.

UN: Athleten nicht zwingen, sich auf eine Seite zu schlagen

"Wir verstehen den Wunsch, die ukrainischen Athleten und die olympische Gemeinschaft der Ukraine zu unterstützen, die wie alle Ukrainer schrecklich unter dem Krieg leiden", heißt es in der Mitteilung. Die olympische Gemeinschaft habe aber die "zwingende Verpflichtung", sich an internationalen Menschenrechtsnormen auszurichten. Zwar äußerten die Expertinnen Verständnis dafür, dass Sportveranstaltungen nicht instrumentalisiert werden sollten. Allerdings dürfe "kein Athlet gezwungen sein, sich auf eine Seite des Konflikts zu stellen".

Vertreter der UN hatten sich in dieser Sache bereits im September 2022 an das IOC gewandt, das im November antwortete. Seither, so heißt es in der Mitteilung, sind beide Seiten weiterhin im Austausch.

Verwendete Quellen
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