Rad-Star Pogačar vor Tour-Start "Man riskiert jeden Tag beim Training sein Leben"
Tadej Pogačar ist Favorit auf den Sieg bei der Tour de France. Der Titelverteidiger hat vor dem Grand Départ über die Risiken seiner Sportart gesprochen.
Einen Tag vor dem Start der Tour de France in Lille hat Titelverteidiger Tadej Pogačar deutlich gemacht, wo er die größten Risiken für sich als Radprofi sieht – und das nicht während der Rennen. Viel gefährlicher sei für ihn das tägliche Training im Straßenverkehr.
"Ich fühle mich beim Radfahren oft unsicher", sagte der Slowene. In seinen Augen sei Radsport kein besonders sicherer Sport. Gerade beim Training auf öffentlichen Straßen sei das Risiko hoch, weil immer mehr Autofahrer im Verkehr nervös seien. Wörtlich erklärte Pogačar: "Man riskiert jeden Tag im Freien beim Training sein Leben."
"Kann die Tour dort verlieren – ohne schlecht zu sein"
Doch auch auf der Rennstrecke lauern Gefahren – vor allem in der Anfangsphase der Tour. Die erste Woche, geprägt von vielen Flachetappen, sei besonders tückisch. Pogačar betonte: "Man kann die Tour dort verlieren – ohne schlecht zu sein." Es gebe viele anspruchsvolle Zieleinfahrten, nur wenige klassische Sprintankünfte und ein Zeitfahren. Deshalb sei es entscheidend, die Nerven zu behalten, sich zu fokussieren und vor allem Kräfte für die dritte Woche zu sparen.
Bei der Teampräsentation auf dem Grand Place in Lille wurde Pogačar von den Fans begeistert empfangen. Der 25-Jährige geht mit klaren Ambitionen ins Rennen: Er strebt seinen vierten Gesamtsieg an. Damit würde er mit dem Briten Chris Froome gleichziehen. Nur vier Fahrer haben die Frankreich-Rundfahrt bislang fünfmal gewonnen: Eddy Merckx (Belgien), Jacques Anquetil und Bernard Hinault (beide Frankreich) sowie Miguel Indurain (Spanien).
Als größten Gegner sieht Pogačar auch in diesem Jahr wieder Jonas Vingegaard. Der Däne, selbst zweimaliger Toursieger, gilt als ebenbürtiger Kontrahent. "Jonas ist definitiv einer der Besten – vielleicht sogar der Beste", sagte Pogačar. Mal sei Vingegaard im Zeitfahren stärker, mal schwächer – entscheidend sei der jeweilige Tag. Klar sei für Pogačar aber: "Ich weiß, dass ich ihn nur schlagen kann, wenn ich selbst in Topform bin."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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