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Olympia: Eklat um Boxerin Imane Khelif – IBA zahlt an Gegnerin Carini


"Verstehe nicht, warum sie das Frauenboxen töten"
Umstrittener Boxverband mit hoher Zahlung an Khelif-Gegnerin

Von t-online, wl

03.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1048076935Vergrößern des BildesImane Khelif (l.) und Angela Carini (r.): Die Algerierin wird scharf kritisiert. (Quelle: IMAGO/Ciro Fusco/imago)

Der Eklat um die beiden Boxerinnen Imane Khelif und Angela Carini geht in die nächste Runde. Nun erhält die Italienerin auf einmal einen hohen Geldbetrag.

Skandalöse Zahlung an die Boxerin Angela Carini: Die 25-Jährige erhält 100.000 US-Dollar vom umstrittenen Boxverband IBA. Dieser hatte Carinis Olympia-Gegnerin Imane Khelif im vergangenen Jahr die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft verwehrt. Sie hatte einen nicht weiter definierten Geschlechtstest nicht bestanden.

Bei den Olympischen Spielen in Paris durfte Khelif aber antreten – und besiegte Carini innerhalb von 46 Sekunden. Denn: Carini brach den Kampf frühzeitig ab und weinte im Anschluss bitterlich. Sie verweigerte Khelif dann den Handschlag. Entschuldigte sich im Nachgang aber.

"Konnte mir ihre Tränen nicht ansehen"

IBA-Präsident Umar Kremlew reagierte nun auf den Vorfall und stellte sich auf die Seite von Carini. "Ich konnte mir ihre Tränen nicht ansehen", wird der 41-jährige Russe in einer Mitteilung des Verbands zitiert. "Ich bin nicht gleichgültig in solchen Situationen." Und: "Ich kann versichern, dass wir jede Boxerin schützen werden. Ich verstehe nicht, warum sie das Frauenboxen töten." Nur geeignete Athletinnen sollten seiner Meinung nach im Ring stehen. Als Grund nannte Kremlew die Sicherheit.

Die 100.000 US-Dollar für Carini gehen aber offenbar nicht an die Boxerin allein. Die Hälfte des Geldes geht an ihren Trainer. Der Verband will auch die Usbekin Sitora Turdibekowa auszahlen, die ihren Kampf gegen die Taiwanesin Lin Yuting verloren hatte. Auch sie war wie Khelif im vergangenen Jahr disqualifiziert worden.

Die IBA ist derweil selbst umstritten: Das IOC (Internationale Olympische Komitee) hatte die Organisation zuletzt scharf kritisiert. Der Ausschluss der Boxerinnen bei der WM sei willkürlich gewesen. Vom IOC wird die IBA seit einigen Monaten zudem nicht mehr anerkannt, unter anderem wegen einer noch nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine verlängerten Partnerschaft mit Gazprom und diverser Unregelmäßigkeiten im Verband. Die Zukunft des Boxsports bei Olympia ist weiter offen.

Verwendete Quellen
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