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Weimar: Universal distanziert sich nach Nazi-Vorwürfen von Rockband


Obskure Weimar-Rocker
Universal distanziert sich nach Nazi-Vorwürfen von Band

Von t-online, sow

Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Weimar: Die Band steht massiv in der Kritik.Vergrößern des BildesWeimar: Die Band steht massiv in der Kritik. (Quelle: PR)
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Hat das größte Plattenlabel der Welt Nazis hofiert? Diese Vorwürfe stehen im Fall der Rockband Weimar im Raum. Universal hat nun erste Konsequenzen gezogen.

Die Website der Rockband Weimar begrüßt Besucher mit einer Erfolgsmeldung. "'Auf Biegen & Brechen' steigt auf Platz fünf in den deutschen Album-Charts ein", steht dort in fetten Buchstaben ganz oben auf der Startseite. Etwas weiter unten dann grinsen vier obskure Gestalten in die Kamera. Ihre Gesichter: nichts als weiße Skelett-Masken, versteckt hinter dicker Schminke – vier Männer machen eine Horrorshow, so der optische Eindruck.

Doch die Optik scheint das geringste Problem bei den Musikern zu sein. Wie der "Spiegel" in einer Recherche aufdeckt, sollen hinter den Maskenträgern Nazis stecken. Was nicht nur aufgrund des letztjährigen Albumerfolgs von "Auf Biegen & Brechen" aufhorchen lässt, sondern vor allem aufgrund des Labels erstaunt, welches Weimar betreut. Es handelt sich dabei nämlich um Universal Music, also um den größten Player im Musikmarkt weltweit.

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Bisher waren die Namen hinter den Männern nicht bekannt. Die wahren Identitäten verschleierten die Weimar-Rocker. Dem neuen Medienbericht zufolge soll der Sänger ein bekannter Neonazi mit dem Namen Christian P. sein. Seit den 2000ern wird er von Sicherheitsbehörden beobachtet, soll Verbindungen zu faschistischen Vereinigungen wie der "Blood&Honour"-Bewegung unterhalten.

Ein weiterer Name aus der Recherche: Bandmitglied Konstantin P., der laut Behördenakten bis Ende der Neunziger Mitglied einer Neonazi-Band gewesen sein soll. Mit eben dieser Gruppe, genannt Dragoner, sang er in den Neunzigern noch davon, der Holocaust sei eine "Sechs-Millionen-Lüge". Auch Mann Nummer drei, Steffen P., sei dem thüringischen Staatsschutz bekannt.

"Mit dem Wissensstand hätten wir das niemals veröffentlicht"

Zusammen machen die Männer mit Weimar nun fragwürdige Musik, singen in ihren Texten von Medien als "gekaufte Marionetten" oder trällern, Deutschland werde "mit voller Wucht an die Wand gefahren". Auch antisemitische Stereotype werden geteilt, Gewaltaufrufe verbreitet: "Wir gehen zusammen und zur Not auch über Leichen".

Wie konnte Universal als milliardenschwerer Konzern solche Entgleisungen überhören? Angeblich, so der "Spiegel", habe dabei ein langjähriger Mitarbeiter des Labels eine Rolle gespielt. Dieser sei heute Manager der umstrittenen Rechtsrock-Band Frei.Wild, habe seine alten Beziehungen zu Universal genutzt und Weimar an das Plattenlabel vermittelt.

Universal Music zeigt sich jetzt in einer Reaktion auf die Recherche entsetzt. Die "nun zur Kenntnis gelangte Situation" sei für Universal "absolut inakzeptabel", heißt es in der Stellungnahme. "Mit dem heutigen Wissensstand hätten wir das Album selbstverständlich niemals veröffentlicht." Der Vertrieb der Platte wurde eingestellt, alle Videos und Songs der Gruppe von der offiziellen Seite des Unternehmens und bei Musik- und Videoplattformen gelöscht. Die Zusammenarbeit mit der Band wurde eingestellt.

Doch auf der Website von Weimar ist davon nichts zu lesen. Dort steht weiter die Erfolgsmeldung aus dem Jahr 2022 über allem. Auf die Veröffentlichungen hat die Band noch nicht reagiert. Wie es mit ihr jetzt weitergeht, ist unklar.

Verwendete Quellen
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