Deutscher ESC-SΓ€nger legt sich mit Frauke Petry an
Dieses Jahr geht Deutschland beim Eurovision Song Contest mit einer Rocknummer an den Start. Lord of the Lost zeigt schon vorab eine klare politische Haltung.
"Jungs von St. Pauli" nennen sich die Rocker von Lord of the Lost um SΓ€nger Chris Harms. Seit Samstagnacht stehen sie mit ihrem Song "Blood & Glitter" als deutscher ESC-Beitrag fest. t-online hat sich schon mal festgelegt: In einem Kommentar schreibt Musikredakteur Sebastian Berning, warum diese Band Deutschland am 13. Mai in Liverpool gut vertreten wird.
Die 2009 gegrΓΌndete Rockband ist in interessierten Kreisen schon lΓ€nger ein Begriff, auch im Mainstream feierte Lord of the Lost einen Achtungserfolg: Anfang 2023 schoss das Album "Blood & Glitter" an die Spitze der deutschen Album-Charts. Doch jetzt richten sich noch mehr Augen auf die MΓ€nner, die bereits mit Iron Maiden um die Welt getourt sind.
Frauke Petry spottet ΓΌber "pinke Herren" von Lord of the Lost
Zum Beispiel auch die Augen der Ex-AfD-Politikerin Frauke Petry. Die schrieb nach dem Sieg von Lord of the Lost beim deutschen ESC-Vorentscheid am Samstagabend: "Kann mir nicht vorstellen, dass normale BΓΌrger von diesen pinken Herren 'vertreten' werden wollen". Ein Seitenhieb, den SΓ€nger Chris Harms nicht auf sich sitzen lassen wollte.
Wenige Stunden spΓ€ter nahm er sich den Tweet der 2017 aus der AfD ausgetretenen Petry und postete auf seinem Instagram-Account eine Retourkutsche. "Keine Sorge, Frauke, Euch 'normale BΓΌrger' vertreten wir auch nicht. Haben wir nie, werden wir nie", heiΓt es in seinem Statement.
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Seine Fans danken es ihm, schreiben in die Kommentare: "Normal ist langweilig, ich freue mich auf euch", oder "groΓartig reagiert, Jungs". Und dabei sollte es nicht bleiben. Frauke Petry selbst reagierte auch auf ihren Kommentar, nahm diesen zurΓΌck β und lΓΆschte dafΓΌr ihren Tweet. "Ich wollte niemandem den SpaΓ verderben", schreibt die 47-JΓ€hrige, die seit Oktober 2021 nicht mehr ΓΌber ein politisches Mandat in Deutschland verfΓΌgt und sich selbst als "Chemikerin und Autorin" betitelt.
"FΓΌr mich gibt es aktuell in Deutschland keine Partei oder Gruppierung, der ich mich inhaltlich verpflichtet fΓΌhle, und Politik ist schlieΓlich kein Selbstzweck. Also bin ich wieder eine Privatperson, parteilos und fest entschlossen, diesen unabhΓ€ngigen Status fΓΌr den Rest meines Lebens zu genieΓen", schreibt Petry auf ihrer Homepage ΓΌber sich.
FΓΌr Lord of the Lost dΓΌrfte die Auseinandersetzung mit Petry bereits vor dem Start beim ESC ein erster Punktgewinn gewesen sein. Bei der Band bilden Musik und Outfits jedenfalls ein Gesamtkonzept, Stichwort "pinke Herren". Die KostΓΌme sind teilweise aufwendig, die Schminke ist dick. "Einfach in Jeans und T-Shirt auf die BΓΌhne zu gehen", das wΓΌrde sich fΓΌr Lord of the Lost komisch anfΓΌhlen, sagte Harms.
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