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Unschuldsvermutung | Rammstein-Konzert: "Solange bin ich gegen einen Boykott"


Rammstein-Skandal
"Solange bin ich gegen einen Boykott"

MeinungVon t-online, Mth

Aktualisiert am 11.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Till Lindemann: Mehrere Frauen klagen den 60-Jährigen öffentlich an.Vergrößern des BildesTill Lindemann: Rammstein sind für ihre bizarren Bühnenshows bekannt. (Quelle: Mondadori Portfolio)
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Die Vorwürfe gegen Till Lindemann lösen verschiedene Reaktionen aus. Während die einen die Unschuldsvermutung hervorheben, vernichten andere Rammsteins Tonträger.

Dass Till Lindemann ein System aufgebaut haben soll, um sich junge Frauen zuführen zu lassen, um mit ihnen Sex zu haben, löst Diskussionen aus. Es stehen die Fragen im Raum, ob Macht missbraucht wurde, Übergriffe stattfanden oder gar Drogen verabreicht wurden.

Auch t-online-Leser beschäftigen diese Fragen. Sie bewerten die Vorwürfe sehr unterschiedlich und sind sich uneins darüber, ob man die Konzerte boykottieren sollte oder nicht.

"Deswegen bin ich gegen einen Boykott"

Auf die Frage, ob man Rammstein-Konzerte, die momentan stattfinden, nun nicht besuchen sollte, antwortet Heike: "Ich bin gegen jegliche Art der Vorverurteilung. Deswegen bin ich gegen einen Boykott, solange es nach einem eventuellen Ermittlungsverfahren kein Urteil gibt, das die Schuld von Lindemann beweist. Doch die Vorwürfe sind – zumindest aktuell – alle recht schwammig."

Nachdem die Irin Shelby Lynn behauptet hatte, bei einer Aftershowparty K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben, eröffnete die litauische Polizei aus Mangel an Beweisen kein Ermittlungsverfahren.

Stephanie sagt: "Am meisten schockiert mich, dass im Nachgang zu den traurigen Berichten der jungen weiblichen Betroffenen in München eiskalt im Namen des Geldes vier ausverkaufte Konzerte durchgezogen werden. Man sollte sie verschieben, bis alles aufgeklärt ist."

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"Ohne Tamtam zur Anzeige bringen"

Groupies backstage zu empfangen sei Bestandteil der Konzerte von Rockbands, seitdem es sie gibt, weiß Wolfgang. "Das war zu Zeiten der Rolling Stones so und ist bei jüngeren Bands nicht anders." Eine gezielte Strategie zu verfolgen, sich nichts ahnende, junge Frauen zuführen zu lassen, heißt der t-online-Leser jedoch nicht gut.

Er meint aber: "Wenn eine junge Frau, ob nun vom Rammstein-Frontsänger oder von wem auch immer, wider ihren Willen zu sexuellen Handlungen gezwungen wird, so kann und soll sie das ohne mediales Tamtam polizeilich zur Anzeige bringen." Sonst drängt sich Wolfgang der Eindruck auf, es gehe nicht primär um Strafverfolgung, sondern um die Generierung von Aufmerksamkeit und die Erhöhung des Marktwertes als Influencerin in den sozialen Medien.

"Man kann als erwachsene Frau nicht von Feenstaub ausgehen"

Die gleiche Ansicht vertritt Doreen. Sie findet es alles andere als mutig, bei Social Media "ein Fass aufzumachen und die Hetzjagd zu eröffnen". Sie fragt kritisch: "Glauben die Damen, eine Anzeige bei Twitter wirkt besser als eine Anzeige bei der Polizei?" Und anstatt mit den Anschuldigungen zu warten, wäre es doch mutiger gewesen, sofort darauf aufmerksam zu machen, um Geschlechtsgenossinnen zu warnen, findet die t-online-Leserin.

Sie äußert, was viele andere t-online-Leser ähnlich sehen: "Eine Frau geht zu einem Konzert einer Band, die weder in ihren Texten, noch im Verhalten und Auftreten zart besaitet ist. Was wird wohl passieren, wenn man explizit als eine von Tausenden eine Einladung zur Aftershowparty erhält? Man kann als erwachsene Frau davon ausgehen, dass es keinen Feenstaub gibt."

Video | Lindemann kommentiert indirekt Vorwürfe
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Quelle: t-online

"Wieso sollte man Rammstein boykottieren?"

Mona, die kein Fan der Band ist, wie sie verrät, betont die Unschuldsvermutung und spricht sich klar gegen Vorverurteilungen aus, bis etwas bewiesen oder widerlegt ist. "Dennoch sollten sich die Radio- und Musiksender, die Songs von Rammstein im Programm haben, wegen der aktuellen Berichterstattung um Lindemann besser überlegen, ob sie sie weiter spielen. Die Sender und Fans sollten überdenken, wie sie zu Rammstein stehen."

Auf die Frage, ob man die anstehenden Konzerte boykottieren sollte, antwortet Sven mit einem klaren Nein. Ebenso wie Mona weist er darauf hin: "Es gilt in Deutschland immer noch die Unschuldsvermutung." Außerdem sollen andere nicht darunter leiden, wenn einer beschuldigt wird: "Dieser Fall betrifft Till Lindemann. Die anderen Bandmitglieder haben damit gar nichts zu tun. Weshalb sollte man also komplett Rammstein boykottieren?", fragt der t-online-Leser rhetorisch.

"Werde alle Tonträger vernichten"

Wolfgang mochte die Musiker, wendet sich nun aber von ihnen ab: "Bisher habe ich mir keine Gedanken beim Hören der Liedtexte gemacht. Sie waren eben anders als die meisten deutschen Songs. Aufgrund der neuesten Nachrichten ist für mich das Kapitel Rammstein erledigt. Ich werde alle Tonträger vernichten und Rammstein nicht mehr anhören."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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