"Anita" forever - Schlagerstar Costa Cordalis wird 70

Ohne "Anita" geht es nicht: Der Schlagerhit aus den 70ern ist bis heute bei jedem Auftritt Pflicht für Costa Cordalis. Dabei hat er nach eigenen Worten angeblich noch 400 andere Lieder in petto - komponiert und einstudiert in mehr als 40 Berufsjahren als Schlagerstar. Am Donnerstag könnten sie im Hause Cordalis statt "Anita" mal ein Geburtstagsständchen anstimmen, denn Costa wird 70 Jahre alt.

Dunkle Mähne, braungebrannter Teint, ein Lächeln wie aus der Zahnpasta-Werbung. So kennt Schlager-Deutschland seinen Costa Cordalis. Eitel sei er, gab er in Interviews schon öfter unumwunden zu. Umso mehr mag es ihn getroffen haben, als im vergangenen Jahr ausgerechnet sein Äußeres Anlass zu Klatsch und Tratsch bot.

Kaum wiederzuerkennen im Frühjahr 2013

Das Gesicht aufgedunsen, war Cordalis Mitte 2013 kaum wiederzuerkennen. Auf der Bühne in Chemnitz brach er zusammen. Gegen Gerüchte, er habe mit etwas zu viel Botox nachgeholfen, setzte sich der Sänger entschieden zur Wehr: Die Bandscheiben hätten Probleme gemacht, Cortison habe das Gesicht aufschwemmen lassen, sagte er.

Sonst gilt der dreifache Vater und mehrfache Großvater eher als gelassener Zeitgenosse. Am 1. Mai 1944 im griechischen Elatia als Konstantinos Kordalis geboren, hatte die Musik ihn früh begeistert. Schon als Siebenjähriger übte der kleine Costa auf der Gitarre.

Als Teenager nach Frankfurt ausgewandert

Mit 16 Jahren zog es ihn von Griechenland nach Frankfurt am Main. Cordalis lernte Deutsch, machte sein Abitur und studierte zunächst Philosophie und Germanistik. Doch schmiss er nach drei Semestern hin und entschied sich stattdessen für ein Studium an der Musikhochschule. Nebenbei legte das Sprachtalent Cordalis - er beherrscht angeblich acht Sprachen fließend - auch noch das Dolmetscherexamen in Englisch ab.

Chartstürmer "Anita"

Beruflich blieb er dann aber bei der deutschen Musik. 1968 schaffte er mit dem Lied "Du hast ja Tränen in den Augen" den Durchbruch. Es folgten Hits wie "Carolina komm", "Steig in das Boot heute Nacht, Anna Lena" - und Mitte der 70er dann "Anita". Zwischen Dezember 1976 und April 1977 hielt sich der Song ununterbrochen in den deutschen Top Ten.

Mit seinen Liedern über die Mädchen und die Liebe war Cordalis regelmäßig Gast in der ZDF-Hitparade, wo der sportbegeisterte Sänger auch schon mal mit Gipsbein Sirtaki tanzte.

Leidenschaftlicher Skifahrer

Haben Sie gewusst, dass Costa Cordalis ein leidenschaftlicher Skifahrer ist? Als zweimaliger griechischer Landesmeister im Skilanglauf, trat er 1985 bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Seefeld/ Tirol für seine Heimat an. Eigentlich wollte er auch an den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo teilnehmen, scheiterte aber in der Qualifikation.

RTL-Dschungelkönig 2004

Sich selbst beschreibt Cordalis als Kosmopolit. "Ich bin in Griechenland geboren, habe in Deutschland den Durchbruch als Musiker geschafft und werde nun in ganz Europa für Auftritte gebucht", sagte er der "Rheinischen Post". Eine Station verschwieg er in dieser Aufzählung: seinen Erfolg im australischen Urwald. 2004 wählten ihn die RTL-Zuschauer zum ersten Sieger des Dschungelcamps.

Diese Kür zu "König Costa I." steigerte seine Bekanntheit beim jungen Publikum gehörig. Zur "Kultfigur" sei er für die feierwütigen Gäste am Ballermann geworden, sagte Cordalis der "Mallorca-Zeitung". Selbst lebt er weniger ausgelassen. Er trinke nicht, treibe viel Sport und meditiere täglich, berichtete er.

Seit 40 Jahren glücklich verheiratet

Unspektakulär ist auch sonst sein privater Lebenswandel: Seit gut 40 Jahren ist Cordalis mit Ehefrau Ingrid verheiratet. Mit ihr lebt er im Winter im Schwarzwald und im Sommer auf Mallorca. In den dortigen Partytempeln trat er zuletzt regelmäßig mit Sohn Lucas auf. Lucas sorgte im Februar für Aufsehen, als er seine Liebesbeziehung zu TV-Blondine Daniela Katzenberger öffentlich machte.

Begeisterter Opa: "Ich wechsele die Windeln"

Familie sei ihm immer wichtig gewesen, betont Costa. Heute genieße er aus vollen Zügen das Opa-Sein, sagte er kürzlich der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Seine beiden Töchter Angeliki und Eva hatten Ende 2010 innerhalb von nur vier Wochen jeweils Zwillingsmädchen zur Welt gebracht. "Ich füttere die Mädchen, wechsele Windeln. Ich besinge sie natürlich auch - 'Guten Abend, gute Nacht' und viele andere schöne Lieder", erzählte der stolze Opa glücklich. Und "Anita" darf bestimmt auch nicht fehlen.