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Vanessa Mai über Schlager: "Man wird nicht so richtig ernst genommen"


Schlagerstar Vanessa Mai
"Mir wird vorgeworfen, dass ich ein schlechtes Vorbild bin"


Aktualisiert am 01.08.2018Lesedauer: 4 Min.
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Vanessa Mai: Ihr neues Album soll mit den Vorurteilen gegenüber dem Schlager aufräumen.Vergrößern des Bildes
Vanessa Mai: Ihr neues Album soll mit den Vorurteilen gegenüber dem Schlager aufräumen. (Quelle: imago-images-bilder)

Vanessa Mai hat ehrgeizige Ziele. Mit ihrem neuen Album möchte die 26-Jährige das schlechte Image der Schlagerszene aufbrechen. Im Interview mit t-online.de sprach die Sängerin über nervige Vorurteile, ihre Zusammenarbeit mit Rapper Olexesh und eine geheime Leidenschaft.

Energiegeladen wirkt Vanessa Mai, als t-online.de die Sängerin erreicht. Auch ein Stromausfall während des Interviews bringt sie nicht aus dem Konzept. Kein Wunder, hat sie sich für die Zukunft doch viel vorgenommen – und keinen Plan B in der Hinterhand.

t-online.de: Frau Mai, Ihr neues Album heißt "Schlager". Ist es jetzt Ihre Mission, mit Vorurteilen gegenüber Ihrem Genre aufzuräumen und Schubladendenken aufzubrechen?

Vanessa Mai: Naja, ich möchte jetzt auch nicht als Kämpferin des Schlagers wahrgenommen werden. Es ist mein ganz persönlicher Wunsch und einfach ein Gefühl, das sich über die Jahre bei mir entwickelt hat. Auch die Erfahrungen, die ich gemacht habe. Ich dachte: Dann nehme ich das Schlagwort jetzt, mache die Schublade auf und packe da ganz neue Bilder rein – und hoffe, dass ich etwas bewegen kann.

Gibt es ein Vorurteil, das Sie als Schlagersängerin besonders verletzt hat?

Verletzt haben mich Vorurteile nicht. Bei Instagram schreiben mir aber oft junge Fans, die auf dem Schulhof gemobbt werden, weil sie Schlager hören. Tatsächlich hat man so eine Voreingenommenheit, wenn man das Wort hört. Schlagertrulla und Schlagertussi sind dann solche Worte, die fallen. Viele denken: 'Es ist ja eh nur heile Welt.' Und man wird auch nicht so richtig ernst genommen.

Aber genau das ist doch verletzend: Wenn Sie ein neues Album produziert haben, in das viel Herzblut geflossen ist, und das am Ende nur als Schlager abgetan wird.

Ich frage mich natürlich schon: Warum ist das so und wo hat es angefangen? Deshalb beginne ich jetzt auch damit, aufzuräumen und sage: 'Hey, nimm dir die Zeit, hör es dir an und wenn du es danach immer noch schrecklich findest, ist es gut.' Es ist eine spannende und aufregende Zeit für mich. Aber es ist nicht so, dass mich irgendwas verletzt.

Kontrovers diskutiert wird der Titel "Wir 2 immer 1", den Sie mit Rapper Olexesh eingesungen haben. Hätten Sie eigentlich auch einen Song mit Bushido gemacht, wenn er Sie kontaktiert hätte?

Mir war es schon wichtig, dass es ein Mensch ist, der meine Ansichten teilt. Das war bei Olexesh der Fall. Deshalb glaube ich, dass es bei Bushido vielleicht einen ganz anderen Weg genommen hätte. Olexesh ist ein sehr höflicher und korrekter Mensch.

Sie haben kürzlich gesagt, die Bühne ist der einzige Ort, an dem Sie nicht nachdenken. Wie meinten Sie das?

Ich fühle mich im Moment wirklich frei und sehr wohl. Wir leben ja alle eher selten im Hier und Jetzt und wenn ich auf der Bühne bin, dann mache ich das. Dann gibt es kein Gestern und kein Morgen. Ich wollte schon immer auf die Bühne und glaube, dafür geboren worden zu sein. Ich bin froh, dass es einfach so gekommen ist. Nicht viele haben das Glück.

Wo wir gerade bei Bühnenauftritten sind: Diese bestreiten Sie nicht selten in ziemlich knappen Outfits. Hat dem Schlager lange Zeit der Sexappeal gefehlt?

Das kann ich nicht beurteilen. Ich ziehe mich sexy an, weil ich es gerne habe. Es ist halt Show und das gehört für mich dazu. Und ich habe es einfach gerne, wenn mich klamottentechnisch nicht zu viel nervt auf der Bühne. Mir wird auch vorgeworfen, dass ich da ein schlechtes Vorbild bin, aber es ist einfach nur ein Bühnenkostüm. Und warum soll ich es nicht tragen, nur weil ich Schlagermusik mache? Das ist ja wieder so ein Vorurteil.

Haben Sie eigentlich einen Plan B für den Fall, dass es mit der Musik mal nicht mehr so gut läuft?

Nein. Darüber mache ich mir auch keinen Kopf. Natürlich frage ich mich manchmal, wie lange das Glück noch anhalten wird, aber ich bin noch so jung und möchte das noch Jahrzehnte lang machen. So wie ich jetzt bin, bin ich. Ich habe mich jetzt gefunden und das ist die Musik, die ich machen möchte.

Seit Ihrem Bühnenunfall in Rostock leben Sie bewusster. Was hat sich in Ihrem Alltag verändert?

Was ich mit bewusster meine ist auch viel Kopfsache. Es sind einfach viele Kleinigkeiten. Dass man sich am Tag doch mal Pausen nimmt und auch mehr auf die Ernährung achtet. Ich habe auch meine Behandlungen noch und meine Ärzte um mich rum.

Und wie entspannen Sie?

Haushalt ist tatsächlich etwas, was ich total gerne mache. Wenn ich länger nicht zu Hause war, komme ich erstmal rein und fange an mit Wäsche waschen, dann räume ich auf und putze. Das finde ich dann ganz toll (lacht).

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