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Rapper vor Gericht: Glasscherben entscheidend im Prozess gegen Asap Rocky


Rapper vor Gericht
Glasscherben entscheidend im Prozess gegen Asap Rocky

Von dpa
01.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Damien Granderson (l), Anwalt aus den USA, und Slobodan Jovicicic, Anwalt von US-Rapper Asap Rocky, kommen zum zweiten Tag der Gerichtsverhandlung in Stockholm.Vergrößern des BildesDamien Granderson (l), Anwalt aus den USA, und Slobodan Jovicicic, Anwalt von US-Rapper Asap Rocky, kommen zum zweiten Tag der Gerichtsverhandlung in Stockholm. (Quelle: Fredrik Persson/TT News Agency/AP./dpa)
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Stockholm (dpa) - Am zweiten Tag des schwedischen Gerichtsverfahrens gegen den US-Rapper Asap Rocky und seine zwei Begleiter kamen am Donnerstag die Angeklagten und das Opfer zu Wort. Den drei Amerikanern wird vorgeworfen, einen 19-Jährigen in Stockholm zusammengeschlagen zu haben.

Die Angeklagten sprechen von Notwehr. "Wir hatten Angst und gingen in Verteidigungsposition", sagte Asap Rocky im Verhör des Staatsanwalts. Entscheidend in dem Verfahren vor dem Stockholmer Bezirksgericht ist, ob bei der Schlägerei Glasscherben oder Flaschen als Waffen eingesetzt wurden.

Asap Rocky beschrieb, wie er und sein Team bei einer Tour durch die Stockholmer Innenstadt Ende Juni von dem 19-Jährigen und dessen Freund verfolgt wurden. Die beiden hätten immer wieder seinen Leibwächter attackiert und sich geweigert zu gehen, sagte der 30-jährige Musiker. Der Leibwächter habe den 19-Jährigen ein paar Meter zur Seite gehoben, woraufhin der den Amerikaner mit seinen Kopfhörern bewarf. "Ich sah, dass mein Leibwächter eine Wunde hatte, er blutete. Ich wusste nicht, was von diesen Typen zu erwarten war. Ich komme nicht aus Schweden, das war eine sehr paranoide Situation", sagte der Rapper einem Live-Blog des Schwedischen Fernsehens SVT zufolge.

Die beiden Männer hätten die Amerikaner weiter verfolgt. Am Ende sei es zu einer Schlägerei gekommen, sagte Asap Rocky. "Ich habe mich eingemischt, den Typen zu Boden geworfen und auf seinen Arm getreten."

Das Opfer, ein 19-Jähriger aus Afghanistan, sagte im Verhör der Verteidiger, er sei ohne Grund von einem der Leibwächter geschubst worden. Er habe sich gekränkt gefühlt und sei den Männern deshalb weiter gefolgt. Auf die Frage, ob er sich in seiner Ehre gekränkt fühlte, antwortete er: "Wenn jemand kommt und einen vor allen anderen hochhebt wie ein wertloses Wesen, dann ist das natürlich beschämend." Der 19-Jährige war einem Bericht der Zeitung "Expressen" zufolge 2015 als Flüchtling aus Afghanistan nach Schweden gekommen.

Später, als er am Boden lag, sei er von mindestens zwei der Männer mit Flaschen oder Glasscherben geschlagen worden, sagte der junge Mann. Auf Videos, die die Auseinandersetzung zeigen, ist nicht eindeutig zu sehen, ob die Angeklagten Flaschen in den Händen hielten.

Asap Rocky räumte ein, zu einem Zeitpunkt Flaschen vom Boden aufgenommen zu haben. "Damit die anderen sie nicht nehmen konnten", so seine Erklärung. "Ich habe dann eingesehen, dass das dumm war, und stellte sie wieder weg."

Eine zentrale Rolle in dem Verfahren spielt zudem eine SMS, die von Rockys Assistentin nach der Schlägerei verschickt wurde. Darin hieß es: "Harlem came out he grabbed a empty bottle on the street and smashed it. On the person." (Harlem trat hervor, nahm eine leere Flasche von der Straße und zerschmetterte sie. Auf der Person.)

Die Anklage ist der Meinung, das Harlem ein Spitzname für Asap Rocky ist, der im New Yorker Stadtteil Harlem aufgewachsen ist. Der Rapper wollte sich dazu nicht äußern.

Der Prozess wird an diesem Freitag mit der Vernehmung der Zeugen und den Plädoyers fortgesetzt. Das Urteil muss im Laufe von zwei Wochen nach dem letzten Verhandlungstag am Freitag verkündet werden.

Das Weiße Haus hat zur Beobachtung des Prozesses einen hochrangigen Diplomaten geschickt, der als Experte für Geiselnahmen gilt. US-Präsident Donald Trump hatte sich im Vorfeld für die Freilassung des Rappers eingesetzt. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die amerikanische Botschaft in einem Brief an die Staatsanwaltschaft darum gebeten hat, dass die drei Angeklagten in einem Hotel wohnen. "Wir haben geantwortet, dass das so nicht funktioniert in Schweden", sagte eine Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

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