BossHoss und Sarah Connor verteidigen geplantes GroĂkonzert
Viele Branchen leiden unter der Corona-Pandemie, besonders der Kulturbereich mit Live-Vorstellungen. In DĂŒsseldorf soll nun ein Open-Air-Konzert mit 13.000 Fans stattfinden. Nun Ă€uĂern sich The BossHoss und Sarah Connor dazu.
FĂŒr den 4. September 2020 ist die Konzertshow "Give Live A Chance" im DĂŒsseldorfer FuĂballstadion geplant, bei dem 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort dabei sein sollen. Schnell gab es massive Kritik. Doch es soll eine "Renaissance der Livemusik sein", "die verdiente Chance zum Neustart", wie der Veranstalter erklĂ€rte. 150 Minuten soll das Event dauern.
"Man sei sicher, dass das Publikum "enthusiastisch, tolerant und verantwortungsbewusst" damit umgehen werde. Auftreten sollen unter anderem Rocker Bryan Adams, SĂ€ngerin Sarah Connor, SĂ€nger Joris, die Rocker von The BossHoss sowie der Komiker Michael Mittermeier. Dem Infektionsschutz werde "in vollem Umfang Rechnung getragen". Das Konzept sieht etwa vor, dass die Besucherinnen und Besucher dauerhaft Masken tragen â auch auf den SitzplĂ€tzen. Schals, HalstĂŒcher oder "vorgehaltene Textilien" sollen nicht akzeptiert werden. Der Einlass erfolge in verschiedenen Zeitfenstern, Sicherheitsabstand bleibe gewahrt. Die Tickets seien personalisiert, Alkohol verboten. Wer rein will, soll unter anderem bestĂ€tigen, dass er aus keiner Region kommt, in der die "'Corona-Obergrenze' von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ĂŒberschritten wurde", heiĂt es. Dennoch hagelte es unter anderem Kritik vom Gesundheitsministerium, da es kurz vor Ende der Reisesaison eine komplexe Infektionslage gebe.
"Das gibt uns die BĂŒhne zurĂŒck"
Alec Völkel und Sascha Vollmer von The BossHoss haben natĂŒrlich eine klare Meinung zum umstrittenen Gig. "Es wird Zeit, dass Kultur wieder eine BĂŒhne findet", heben die beiden gegenĂŒber RTL die weltweite Signalwirkung des Events hervor. "Es ist seit Monaten nicht viel los in diesem Land und es geht ja nicht nur um uns, um Musiker, sondern auch um das gesamte Gewerk hinter uns", gibt Völkel zu bedenken. Sein Bandkollege Vollmer ergĂ€nzt: "Super mutig auch, muss man sagen. Sicherheitsvorkehrungen, HygienemaĂnahmen und Abstand halten ist natĂŒrlich wichtig. Aber wir sind sicher, [...] wenn man sich daran hĂ€lt, dann wird das ein erfolgreiches Event und gibt uns die BĂŒhne zurĂŒck."
Freuen können sich die Fans vor Ort demnach auf die volle TheBossHoss-Dröhnung: "Wir haben uns entschlossen, volles Brett zu fahren, weil wir heià sind und wie gesagt ein Signal setzen wollen, wie wichtig und gut Liveshows sind."
Inzwischen hat sich auch Sarah Connor ĂŒber Instagram zum geplanten Konzert geĂ€uĂert. "Ich verstehe alle Bedenken und EinwĂ€nde zu dem ersten groĂen geplanten Konzert in der 'neuen Zeit'", schreibt sie, betont aber gleichermaĂen, dass ihre Branche in den vergangenen Monaten "extrem gelitten" habe. Es gehe ihr bei dem Konzert nicht um "Party machen", sondern um Jobs.
"Existenzen sind bedroht"
"Ich habe vier Kinder, eines davon könnte man als besonders 'gefĂ€hrdet' einstufen", betont Connor. "Auch wir erwarten mit Spannung den Schulbeginn. Auch meine Kinder mĂŒssen in der Schule Masken tragen. Seid gewiss, ich gehe auf keinen Fall leichtsinnig mit der Situation um." Aber: "Auch ich habe viele Freunde und Kollegen, deren Existenzen mittlerweile bedroht sind."
Sie selbst beschĂ€ftige ĂŒbers Jahr "um die 150 Menschen, denen im MĂ€rz von heute auf Morgen sĂ€mtliche Einnahmen weggebrochen sind." FĂŒr diese kĂ€mpfe niemand, "weil stĂ€ndig gesagt wird, ihre Arbeit sei nicht systemrelevant."