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Ghost im Interview: So tickt die erfolgreichste Band des Jahres


Ghost im Interview
So tickt die erfolgreichste Band des Jahres

Von Sebastian Berning

27.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ghost: Hinter der Figur Papa Emeritus (l.) steckt der Schwede Tobias Forge.Vergrößern des Bildes
Ghost: Hinter der Figur Papa Emeritus (l.) steckt der Schwede Tobias Forge. (Quelle: Mikael Eriksson)

Schminke, Papstrobe, düsteres Image: Das schockiert wohl niemanden mehr, dennoch sind Ghost die erfolgreichste (Rock-)Band des Jahres. t-online bat um eine Audienz bei Papa Emeritus IV.

Es fing alles mit ein bisschen okkult angehauchtem Heavy Metal an, der sich Versatzstücke von Klassikern wie Black Sabbath oder Iron Maiden abkupferte. Doch spätestens mit ihrem vorletzten Album "Prequelle" avancierte die in Rockkreisen bereits gefeierte Gruppe Ghost zum nächsten großen Ding.

Ghost ist die aktuell erfolgreichste Rockband der Welt

Jetzt hat man es schwarz auf weiß: Tobias Forge, der Mann in der Robe von Papa Emeritus (mittlerweile in der vierten Inkarnation), hat mit seinem neuen Werk "Impera" das wohl erfolgreichste Album des Jahres abgelegt. Niemand verkaufte in der ersten Release-Woche in den USA mehr echte Tonträger als diese schwedische Band.

Doch poliertes Songwriting und schlaues Marketing haben geholfen: Über 62.000 CDs, LPs und Downloads wurden verkauft. Dazu kamen noch gut mehrere Millionen Streams. Es reichte am Ende für den zweiten Platz in den US-Charts. In Deutschland und vielen anderen Ländern erklomm man sogar die Spitzenposition.

"Manchmal würde ich am liebsten alles über den Haufen werfen"

Ironischerweise werden Ghost mit einem Album über den Kollaps von Imperien so erfolgreich wie nie zuvor. "Ich mache mir stets viele Gedanken, wie die Menschen auf neue Musik und das neue Konzept reagieren", erklärt Forge im Gespräch mit t-online. "Ich bin wie ein Pendel und schwinge zwischen Begeisterung und Zweifel, bevor wir etwas veröffentlichen."

Forge weiter: "Besonders nach den Aufnahmen habe ich regelrecht Angst, ob das Material Anklang findet. Dann würde ich am liebsten alles über den Haufen werfen und von vorne anfangen."

"Ich kann nicht in Jeans und T-Shirt auftreten"

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Ein großer Teil dieses Erfolges ist die Show und das Drumherum, welches Ghost den Fans bieten. Ein bisschen Kiss, ein bisschen theatralisches Teufelsanbeten und große Songs. Doch Forge habe nicht immer Lust, sich 45 Minuten in die Maske zu setzen und sich für die Show vorzubereiten, wie er zugibt. "Mit Ghost kann ich natürlich nicht in Jeans und T-Shirt auftreten. Sollte ich aber jemals wieder eine andere Band haben, dann würde ich es wohl normaler angehen", lacht er.

Gerade absolvierten Ghost eine große Tour in den USA. "Wir hatten die Sorge, ob diese Shows überhaupt stattfinden könnten. Aber sie waren ein echter Erfolg", so Forge. Die Konzerte fanden unter strengen Regeln statt. Man musste einen negativen Coronatest vorzeigen und/oder geimpft sein. "Ich habe von Leuten gehört, dass sie deswegen nicht kommen wollten. Andere hatten Angst, in einer Halle mit so vielen Menschen zu stehen."

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Für Forge und seine anonyme Band, die allesamt unter "Nameless Ghouls" zusammengefasst werden, waren es bizarre Umstände. "Ich war überrascht, wie schnell sich die Konzerte wieder normal anfühlten. Das Schwierige war nicht das Spielen oder das Reisen, sondern, dass das Protokoll besagte, dass man sich die meiste Zeit isolieren musste. An jedem freien Tag saß ich in einem Hotelzimmer, ich ging nicht aus und traf keine Menschen, die nicht zur Band oder Crew gehörten. Und ja, das war strange, aber es war nötig."

"Die Lage belastet uns"

Die nächste Herausforderung für Ghost: eine Europatour. Sie soll stattfinden. Schon nächsten Monat. In Arenen vor 10.000 Menschen oder mehr. "Es kann natürlich sein, dass hier und da wegen der Auflagen ein Konzert abgesagt werden muss", gibt sich der Sänger realistisch. "Es wäre allerdings ein Problem, wenn wir bei Ihnen in Deutschland nicht auftreten können. Das würde bedeuten, dass fünf Shows in der Mitte der Reise ausfallen würden."

Das wäre nicht nur schade für die Fans, sondern auch ein finanzieller Rückschlag für die Rocker. "Wenn die Pandemie uns eines gelehrt hat, dann, dass man dynamisch sein muss. Die Lage belastet uns als Europäer nicht nur als Band, sondern auch jeden einzelnen mental sehr." Dennoch will er seine Hoffnung auf kommende "Rituale", so nennt die Gruppe ihre Konzerte, nicht aufgeben. Das ist wohl der Geist von Ghost.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Tobias Forge von Ghost
  • Instagram-Profil von Ghost
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