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Schandmaul im Interview: Darum wollen wir nicht in den "ZDF-Fernsehgarten"


Schandmaul: Darum wollen wir nicht in den "ZDF-Fernsehgarten"


17.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Schandmaul: SÀnger Thomas Lindner (2.v.r.) ist ein bisschen stolz auf die Erfolge seiner Band.Vergrâßern des Bildes
Schandmaul: SΓ€nger Thomas Lindner (2.v.r.) ist ein bisschen stolz auf die Erfolge seiner Band. (Quelle: Heilemania)

Die Pandemie traf die erfolgreiche Rockband schwer: Schandmaul mussten wieder "normale" Jobs annehmen. Trotzdem wΓΌrde die Gruppe das Sprungbrett "ZDF-Fernsehgarten" nicht betreten wollen, wie SΓ€nger Thomas Lindner t-online erzΓ€hlt.

Denkt man an erfolgreiche deutsche Rockmusik, hat man meist prompt die Scorpions oder Rammstein im Kopf, vielleicht noch Peter Maffay oder Udo Lindenberg. Doch gerade in den vergangenen Jahren boomte die Mittelalterszene. In Extremo, Subway to Sally, Saltatio Mortis, Feuerschwanz oder eben Schandmaul landen mit ihren Alben stets in den Spitzenregionen der Hitparaden.

Die Verbindung aus Mittelaltersounds, Gitarrenriffs sowie ein bisschen Fantasy kommt an. Mit "Unendlich" erhielten Schandmaul 2014 nicht nur ihre zweite goldene Schallplatte, sondern erklommen auch das erste Mal Platz eins der Charts. Doch all die Erfolge zΓ€hlen nichts, wenn sich das Rad nicht weiterdrehen kann ...

"Man hat sich Jobs gesucht"

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Corona hat fast jeder Band den Wind aus den Segeln genommen. Schandmaul-SΓ€nger Thomas Lindner gibt im GesprΓ€ch mit t-online offen zu, dass die professionellen Musiker wieder in die SemiprofessionalitΓ€t zurΓΌckgefallen sind, weil AuftrittsmΓΆglichkeiten einfach ausblieben. Statt des schillernden Lebens als SΓ€nger stehe das normale Arbeitsleben wieder an.

"Es liegt mir jetzt fern zu jammern", betont der Musiker. "Das hat man oft genug gehΓΆrt, wie selbststΓ€ndig wir als Musiker waren und wie es uns dann doch erwischt hat. Wir haben von den Reserven gelebt. Das ging eine Zeit lang, aber irgendwann schaltet sich die Vernunft ein. Nachdem kein Ende in Sicht war, hat man das Lager gewechselt – man hat sich Jobs gesucht."

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Der Frontmann, der seit der GrΓΌndung 1998 Teil von Schandmaul ist, sieht das aber gelassen. "Wenn das vor Jahren passiert wΓ€re, hΓ€tte das Ego vielleicht einen schweren Knick gekriegt. Jetzt aber bin ich realistisch: Ich habe Familie und muss vernΓΌnftig handeln", so der 47-JΓ€hrige. "Es war eine Umstrukturierung innerhalb meines Schaffens und Tuns. Ich habe einen Halbtagsjob, die andere HΓ€lfte des Tages nutze ich weiterhin fΓΌr die Musik."

Diese schrieb er 2019 mit seinen Kollegen fΓΌr das neue Album "KnΓΌppel aus dem Sack". Aufgenommen wurden die neuen Lieder in aller Ruhe wΓ€hrend der Pandemie. Eine VerΓΆffentlichung war ursprΓΌnglich fΓΌr 2021 geplant. Lindner: "Doch dann kam Coronski. Wir haben angefangen zu ΓΌberlegen: Wir sind mitten in der Pandemie und haben gar nicht die Chance, das Album einem Publikum zu prΓ€sentieren. Der Entschluss war, solange mit dem Release zu warten, bis wieder irgendwas geht."

Auftritt im "ZDF-Fernsehgarten"? "Das geht gar nicht"

Etwas, was in Deutschland aber immer geht, ist der "ZDF-Fernsehgarten". Schandmauls Kollegen Feuerschwanz traten bereits bei Andrea Kiewel auf und boten eine Abwechslung zu den ΓΌblichen GΓ€sten, die sonst in der Sonntagvormittagsendung eingeladen sind. Schandmaul hingegen wird man wohl nicht in diesem Format sehen kΓΆnnen. Lindner: "Also ich kann nur meine Meinung sagen und fΓΌr mich geht das nicht. Das geht gar nicht."

Das klingt wie eine unumstâßliche Absage an mâgliche zukünftige Einladungen von Kiwi. Doch der Spielmann hat nichts gegen Schlager und Gaga-Einlagen zwischen den Acts, sondern eher gegen die Art, wie Musik in der Sendung prÀsentiert wird: "Der 'Fernsehgarten' ist nicht das Format, wo ich uns sehe. Ich weiß nicht, was ich da soll. Das ist eine durchorganisierte Show. Da spielt man Vollplayback oder wenn sie gnÀdig sind Halbplayback mit uneingestâpselten Instrumenten. Wir spielen auf der Bühne, aber immer live."

Bisher hat es auch ohne den "Fernsehgarten" oder eine der Sendungen von Florian Silbereisen gut geklappt. Elf LPs nahm die Band auf, sieben kamen davon in die Top 10. NΓ€chstes Jahr feiert die Band, die eher zufΓ€llig fΓΌr einen Konzertabend in der Stammkneipe der Musiker gegrΓΌndet wurde, zudem ihren 25. Geburtstag. Also insgesamt ein Vierteljahrhundert Mittelalterrock – mit vielen HΓΆhen, gerade einmal zwei Besetzungswechseln und wenig Tiefen.

"Wenn man sich dann mal die Zeit nimmt und in Erinnerung schwelgt, ist da ein FΓΌllhorn", resΓΌmiert Lindner die bisherige Karriere. "Da kann man sich wirklich hinsetzen, die Augen schließen und dann fahren Filme ab. Ob ich stolz darauf bin? Nun, Stolz ist ein großes Wort, aber so ein Hauch davon verspΓΌrt man schon. Über die HΓ€lfte meines Lebens bin ich jetzt in dieser Kapelle – das kann man Lebenswerk nennen und das ist ein schΓΆnes GefΓΌhl."

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Thomas Lindner von Schandmaul
  • Instagram-Profil von Schandmaul
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