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"Reserve": Wird Prinz Harrys Buch billig verhökert? Das steckt dahinter


Rabatt-Bilder lösen Diskussionen aus
Wird Prinz Harrys Buch verhökert? Verlag nimmt Stellung

Von t-online, sow

Aktualisiert am 12.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Prinz Harrys Autobiographie: Im englischen Sprachraum wird das Buch unter dem Titel "Spare" verkauft.Vergrößern des BildesPrinz Harrys Autobiografie: Im englischen Sprachraum wird das Buch unter dem Titel "Spare" verkauft. (Quelle: IMAGO/Tejas Sandhu)
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Rabatte und Sonderpreise so weit das Auge reicht? Tatsächlich gibt es Harrys Memoiren vielerorts vergünstigt zu kaufen. Dahinter steckt offenbar eine Methode.

Die Nachrichten scheinen sich auf den ersten Blick zu widersprechen. Über Prinz Harrys Autobiografie kursieren am Mittwoch zum einen Erfolgsmeldungen. Demnach habe "Spare" in Großbritannien, hierzulande ist das Buch unter dem Titel "Reserve" im Laden, einen Rekord gebrochen. Nie zuvor sei ein Werk aus dem nicht-fiktionalen Bereich am ersten Verkaufstag so erfolgreich gewesen.

So sei das Buch bereits mehr als 400.000-mal verkauft worden. Weiter heißt es vom britischen Buchmarkt: Die Veröffentlichung war für manche Verkaufsstellen Grund genug, in der Nacht zum Dienstag geöffnet zu bleiben, um das über 512 Seiten umfassende Werk bereits ab Mitternacht anbieten zu können.

Zahlreiche Bilder von billigeren "Spare"-Büchern

"Soweit wir wissen, sind die einzigen Bücher, die sich am ersten Tag mehr verkauft haben, die mit dem anderen Harry in der Hauptrolle", zitiert die britische Zeitung "Daily Mail" den Geschäftsführer des Verlags Penguin Random House. Bücher der Fantasy-Reihe "Harry Potter" hatten sich an einem Tag sogar mehr als 2,6 Millionen mal verkauft.

Doch da wäre eben auch die andere Erzählung. Das Buch sei zur Ramschware geworden, hieß es. Als Beleg dienten Bilder aus Großbritannien und Australien, aber auch aus Metropolen wie New York City oder Rom. Rabattaufkleber mit 30 bis 50 Prozent Preisreduzierung sind auf dem Buchtitel zu sehen, manchmal ist von "halber Preis" die Rede, andernorts muss laut Preisschild weniger bezahlt werden.

Allerdings ist das keine ungewöhnliche Gangart. Vielmehr hat diese Verkaufsstrategie in anderen Ländern Methode. Der Gedanke dahinter ist einfach: Mit Aufklebern, die den potenziellen Lesern einen Rabatt vorgaukeln, können die Verkaufsraten gesteigert werden. In Deutschland ist das aus anderen Wirtschaftsbereichen bekannt: Produkte erst einmal teuer ins Schaufenster stellen – um sie dann umso wirkungsvoller durch einen "höheren Rabatt" als vermeintliche Schnäppchen anbieten zu können.

"Wir drucken bereits nach"

Doch auf dem Buchmarkt in Deutschland ist das verboten. Geschriebene Werke dürfen nicht billiger verkauft werden, aus einem einfachen Grund: Hierzulande gibt es die Buchpreisbindung. Verlage und Verkaufsstellen müssen einen unveränderbaren Preis festsetzen und sich daran verbindlich halten. Gerechtfertigt wird dieser Eingriff in die freie Marktwirtschaft damit, dass dem Buch als Kulturgut eine Sonderstellung zukomme. Außerdem werden so auch kleinere Buchhandlungen von der Marktmacht großer Konkurrenten geschützt.

Aus Deutschland sind daher ganz andere Töne zu hören. "Wir haben zu gestern 150.000 Exemplare der Startauflage von 200.000 Exemplaren ausgeliefert und drucken bereits nach", antwortet eine deutsche Sprecherin von Penguin Random House t-online auf Nachfrage. "Insofern sind wir sehr zufrieden mit den Zahlen und hoffen, dass das Buch nach diesem fulminanten Start in der kommenden Woche sehr weit oben auf der Bestsellerliste einsteigen wird."

Zur Rabattmethode im Ausland erklärt die Verlagssprecherin: "In anderen Ländern gibt es die Buchpreisbindung nicht und es ist nicht unüblich, dass gerade große Bestseller vor Verkaufsstart 'reduziert' und zu einem günstigeren Preis angeboten werden."

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