Werden sie zu Milliardenerbinnen?
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BrausemilliardΓ€r Dietrich Mateschitz vertraute zwei Frauen in seinem Leben ganz besonders. Werden Marion Feichtner und Anita Gerhardter deshalb nun zu Erbinnen?
Er war ein Mann voller WidersprΓΌche. Marketinggenie und medienscheu zugleich, Drei-Tage-Bart, Kurzarmhemd und Jeans einerseits, extravagante Hobbys wie Flugzeuge sammeln andererseits. Dietrich Mateschitz grΓΌndete ein Red-Bull-Imperium, lieΓ reihenweise Sportklubs mit seinen Milliarden sponsern und pumpte Geld in seinen Fernsehsender Servus TV β doch er selbst auf einem roten Teppich? Selten.
Sein Privatleben hΓΌtete er wie ein Staatsgeheimnis β und pflegte dieses Image auch nach auΓen hin. "Wenn ich mal ausgehe, ist es nur, um mich zu ΓΌberzeugen, dass ich tatsΓ€chlich nichts verpasse", sagte er in einem seiner seltenen Interviews zu "Bloomberg Businessweek". Machte er doch mal eine Ausnahme, lieΓ er sich in den vergangenen 13 Jahren immer mit seiner LebensgefΓ€hrtin Marion Feichtner ΓΆffentlich sehen.
"Mein berufliches Herz an die Touristikbranche vergeben"
Das Jawort kam Mateschitz dabei dennoch nie ΓΌber die Lippen. "Ich war zu unreif, um zu heiraten", so der milliardenschwere Unternehmer einst. Und das, obwohl er mit Marion Feichtner seit 2009 in einer Beziehung lebte. Γhnlich wie ihr LebensgefΓ€hrte scheute auch die Reiseverkehrsfrau das Rampenlicht. Bekannt ist: In Salzburg fΓΌhrt sie die Agentur Travel Birds. Auf der dazugehΓΆrigen Website ist von "ausgetΓΌftelten Firmen- & Privatreisen" die Rede, Feichtner wird als "Managing Owner" genannt.
"Schon seit 20 Jahren habe ich mein berufliches Herz an die Touristikbranche vergeben. Vom ReisebΓΌrocounter bis zur Leitung einer ReisebΓΌrokette durfte ich von der Pike auf viel Erfahrung sammeln. Mit treuen und langjΓ€hrigen Wegbegleitern lebe ich jetzt meinen Traum vom eigenen Unternehmen", heiΓt es dort ΓΌber die 39-JΓ€hrige.
Viel ist ΓΌber die langjΓ€hrige Beziehung zwischen ihr und Dietrich Mateschitz nicht bekannt. Angenommen wird, dass die beiden die Leidenschaft fΓΌr das Reisen und fΓΌr exklusive Urlaubsorte verband. Der DosenmilliardΓ€r soll laut "Forbes" ΓΌber ein VermΓΆgen von 27,8 Milliarden verfΓΌgt haben. Davon kaufte er laut Medienberichten 30 Luxusimmobilien in Γsterreich, darunter Hotels oder die 9.000 Quadratmeter groΓe Wellnesstherme Fohnsdorf.
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AuΓerdem erwarb er im Jahr 2003 fΓΌr kolportierte zehn Millionen Euro die SΓΌdseeinsel Laucala inklusive eines Luxusresorts mit 25 Privatvillen und erst in diesem Jahr das Maria-Theresien-SchlΓΆssl der Kristallfamilie Swarovski in Salzburg. Kostenpunkt: zehn Millionen Euro.
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Ob Feichtner nun die Immobilien erbt und mit ihrem GeschΓ€ftssinn fΓΌr exklusive Reiseangebote verknΓΌpft, ist nicht bekannt. Auf eine Anfrage von t-online hat die langjΓ€hrige Mateschitz-LebensgefΓ€hrtin nicht reagiert. Fest steht: Sie ist nicht die einzige Frau aus dem Leben des BrausegrΓΌnders.
Die zweite wichtige Liebe in seinem Leben trΓ€gt den Namen Anita Gerhardter. Die heute 56-JΓ€hrige war zwar nur zwei Jahre lang mit Mateschitz liiert, doch noch immer ist die ehemalige Skilehrerin und Stewardess mit ihm verbunden β durch den gemeinsamen Sohn Mark Mateschitz. Aufgewachsen bei seiner Mutter, trug er jahrelang noch ihren Namen, wechselte diesen jedoch zuletzt auf den seines Vaters und wurde von eben jenem akribisch auf eine Red-Bull-Γbernahme vorbereitet.
Vieles spricht dafΓΌr, dass Mark als das einzige Kind von Dietrich Mateschitz einen GroΓteil des Erbes antreten wird. Auch wenn es in Sachen Brausekonzern noch einige HΓΌrden zu ΓΌberwinden gilt β mehr dazu lesen Sie hier. Und das, obwohl der FirmengrΓΌnder dem "Handelsblatt" noch 2017 in einem Interview auf die Frage, was sich bei Red Bull ohne Dietrich Mateschitz Γ€ndere, versichert hatte: "wenig".
Laut gesetzlicher Erbfolge wΓ€re Mark Mateschitz Alleinerbe
Nach Informationen des ΓΆsterreichischen Mediums "oe24" soll Mateschitz vor seinem Tod den Zweck seiner "Kunst und Kultur DM Privatstiftung" um den Bereich Sport erweitert und dreistellige MillionenbetrΓ€ge eingezahlt haben. Damit kΓΆnnten die bisherigen SportaktivitΓ€ten finanziell abgesichert sein. Sein Sohn hΓ€tte aber nichts von dem Geld: NutznieΓer sei laut Stiftungsurkunde "die Allgemeinheit".
Profiteure wird es dennoch geben. Laut gesetzlicher Erbfolge stΓΌnde Mark als Alleinerbe fest. SchlieΓlich war Mateschitz nie verheiratet. Dem "Kurier" zufolge dΓΌrften Marion Feichtner und Anita Gerhardter, die beiden Frauen aus dem "Dunstkreis" des MilliardΓ€rs, aber dennoch einen Anteil erhalten. SchlieΓlich leitet Letztere noch heute die "Wings for Life"-Stiftung aus dem Red-Bull-Kosmos, mit der Gelder fΓΌr die RΓΌckenmarkforschung gesammelt werden. Doch das Testament von Dietrich Mateschitz wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, so sehr, wie der Γsterreicher Zeit seines Lebens Privates nicht an die Γffentlichkeit dringen lieΓ.
- travelbirds.at: Profil von Marion Feichtner
- oe24.at: "Mateschitz: Die geheime Stiftungsurkunde"
- leadersnet.at: "Das sind die reichsten Γsterreicher:innen"
- br.de: "ServusTV: Der Sender der Querdenker?"
- kurier.at "Die geheimnisvolle Welt des Oberbullen"
- comohotels.com: "COMO LAUCALA ISLAND, FIJI" (englisch)
- kurier.at: "Die Welt des Didi Mateschitz"
- sn.at: "Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz kauft das Maria-Theresien-SchlΓΆssl in Salzburg" (kostenpflichtig)
- handelsblatt.ch: "Dietrich Mateschitz: 'Man sollte ja niemals nie sagen'"