Lizzo: Schwere Vorwürfe gegen Rapperin – sorgte bereits 2022 für Skandal

Drei Frauen beschuldigten Lizzo jetzt, sie unter anderem sexuell belästigt zu haben. Es ist nicht die erste Negativschlagzeile um die Musikerin.

Eigentlich spricht Sängerin Lizzo sich in der Öffentlichkeit immer wieder gegen Mobbing und Machtmissbrauch aus. Umso überraschender ist es deshalb, dass drei ihrer ehemaligen Tänzerinnen sie und ihre Firma Big Grrrl Big Touring, Inc. jetzt verklagt haben. Sie werfen ihr sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Nicht das erste Mal, dass Lizzo für negative Schlagzeilen sorgt. Den letzten Skandal um die 35-Jährige gab es erst vor einem Jahr. 2022 wurde die Sängerin wegen einer Zeile ihres Songs "GRRRLS" stark kritisiert. Darin singt sie auf Deutsch übersetzt: "Halt' meine Tasche, Bitch. Halt' meine Tasche! Siehst du diesen Scheiß? Ich bin eine Spastikerin."

Wegen dieser Passage wurde ihr Ableismus vorgeworfen, die ungerechtfertigte Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Lizzo reagierte auf die Kritik damals mit Reue und veröffentlichte anschließend eine neue Version des Songs, die besagten Ausdruck nicht mehr enthält. Damit konnte die 35-Jährige die kritischen Stimmen besänftigen und bekam sogar Zuspruch für ihre Kritikfähigkeit.

Aber wer ist Lizzo eigentlich?

Aber wer ist Lizzo eigentlich? Melissa Viviane Jefferson, wie die Sängerin gebürtig heißt, ging ihrer Begeisterung für die Musik schon früh nach. Ihr Markenzeichen und treue Begleiterin bis heute: ihre Querflöte, die sie später "Sasha Flute" taufte. Schon mit zehn Jahren fing das jüngste von drei Kindern an, Querflötenunterricht zu nehmen. In der Highschool entdeckte sie ihre Liebe zur Rapmusik, studierte ab 2007 aber trotzdem klassische Musik an der University of Houston.

Nur zwei Jahre nach Beginn ihres Studiums ereilte Lizzo allerdings ein Schicksalsschlag, der ihr den Boden unter den Füßen wegriss: Ihr Vater starb. Daraufhin ging es für sie bergab, sie brach ihr Studium ab und lebte zeitweise sogar in ihrem Auto. Dass sie zehn Jahre später ihren internationalen Durchbruch feiern würde, ahnte Lizzo zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie versuchte sich in Bands, doch der Erfolg blieb aus.

2015 unterschrieb sie nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums "Big Grrrl Small World" einen Plattenvertrag bei Atlantic Records. Fortan steckte sie ihre gesamte Energie und Kreativität in die EP "Coconut Oil", die ihr endlich den Erfolg einbringen sollte, auf den sie in den vorherigen Jahren hingearbeitet hatte. Die 2016 erschienene Leadsingle "Good As Hell" hatte alles, was es für einen Hit benötigte – und fiel doch durch den musikalischen Radar.

2019 kam der endgültige Durchbruch

Als Lizzo anfing zu zweifeln, ob sie mit der Musik die richtige Richtung eingeschlagen hatte, wendete sich das Blatt. Konzertausschnitte der Rapperin gingen 2018 viral – der Grund: ihre Flötensolos, die sie bei Live-Auftritten regelmäßig zum Besten gab, während sie zeitgleich twerkte. Mit den sich schnell verbreitenden Clips wurde Lizzo zum US-Star. Die Sängerin spielte daraufhin ausverkaufte Konzerte, war in US-Talkshows zu Gast und war sich sicher: Besser konnte es nicht mehr werden.

Doch hatte sie die Rechnung ohne den Netflix-Film "Someone Great" gemacht, der sie 2019 endgültig zum internationalen Phänomen machen sollte. In der Komödie wird "Jane The Virgin"-Star Gina Rodriguez das Herz gebrochen. Trost findet sie in einer legendären Szene im Alkohol und dem Song "Truth Hurts" von Lizzo. Über Nacht wurde der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Jahre alte Song weltweit zum Hit.