Margit Saad ist tot: Trauer um die Schauspielerin und Regisseurin

Trauer um Margit Saad. Die Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin starb im Alter von 94 Jahren in München.

Schauspielerin Margit Saad ist tot. Sie starb am Montag in München, wie ihr Sohn, der Dirigent Pierre-Dominique Ponnelle, der "Süddeutschen Zeitung" bestätigt. Details, wie etwa die Todesursache, sind nicht bekannt.

Berühmt wurde Saad, die mit dem 1988 verstorbenen französischen Regisseur und Bühnenbildner Jean Pierre Ponnelle verheiratet war, durch Kino- und Fernsehfilme. Sie spielte etwa in "Peter Voss, der Millionendieb" oder "Hoppla, jetzt kommt Eddie" mit. Die Hauptrolle übernahm sie in dem englischen Krimi "Die Spur führt ins Nichts" von Joseph Losey – "einer meiner schönsten Filme", sagte Margit Saad im Jahr 1999 anlässlich ihres 70. Geburtstages der Deutschen Presse-Agentur.

Ihr erstes Engagement nach ihrer Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule hatte Saad 1952 in Düsseldorf. Dort trat sie zwei Jahre lang als am "Kom(m)ödchen" auf. 1961 feierte sie einen Bühnenerfolg in der Titelrolle des Musicals "Irma la Douce". Mit Harald Juhnke war sie 1961 in dessen deutscher Erstaufführung in Baden-Baden zu sehen.

1971 wagte Saad einen Neuanfang und machte sich als Regisseurin anspruchsvoller Dokumentarfilme und Literaturverfilmungen einen Namen. Ihren ersten TV-Film stellte sie 1984 mit Marieluise Fleißers "Abenteuer aus dem Englischen Garten" vor. Gute Kritiken erhielt auch ihr Fernsehfilm "Die Geschichte vom guten alten Herrn und dem schönen Mädchen" nach der Novelle von Italo Svevo. 1988 drehte sie die Fernsehfassung von John van Drutens Bühnenkomödie "Lied der Taube".

Sie selbst spielte zuletzt 1982 in einem "Tatort" mit. Regie führte sie auch noch einmal 1990 bei "Die Erzählung der Magd Zerline". Später zeigte sie sich unzufrieden darüber, wie sich das Fernsehen entwickelt hatte. "Leider geht es im Fernsehen heute nur noch um die Quote und nicht mehr um anspruchsvolle Filme", bemängelte Margit Saad. Deshalb seien viele ihrer vorgeschlagenen Projekte in den Achtziger- und Neunzigerjahren abgelehnt worden. "Ich mache mir mit solchen Aussagen keine Freunde, aber leider ist es so."