"Lust hatte ich nicht" Gitte Haenning kritisiert Familie für frühen Einstieg ins Showgeschäft

Gitte Haenning war bereits als Achtjährige ein Kinderstar in Dänemark. 70 Jahre später äußert sich die Schlagersängerin nun kritisch zu ihrem frühen Ruhm.
Mit ihrem Hit "Ich will 'nen Cowboy als Mann" eroberte Gitte Haenning gleichermaßen die Herzen der Schlagerfans und im Jahr 1963 Platz eins der deutschen Charts. Die heute 78-Jährige legte eine erfolgreiche Musikkarriere hin. Darauf blickt sie nun aber mit gemischten Gefühlen.
In der neuen Ausgabe der "NDR Talk Show", die am 30. Mai um 22 Uhr im NDR ausgestrahlt wird, spricht die gebürtige Dänin über ihre Anfänge. "Ich schaue immer nach vorne und bin im Jetzt." Warum das so sei? "Ich musste mit acht Jahren in die Öffentlichkeit treten, Lust hatte ich nicht. Da zurückzublicken, ist nicht immer lustig."
"Meine ganze Familie wollte es, ich nicht"
Auch wenn das Publikum und ihre Familie sie unterstützt habe, "konnte ich mich als Kind nie artikulieren. Meine ganze Familie wollte es, ich nicht." Haenning erinnert sich im Gespräch mit den Moderatoren Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt auch an ihren 2004 verstorbenen Vater, der dänischer Musiker war. "Mein Vater war ein Liedermacher, aber das Geld war ein bisschen knapp. Da wurde ich als Hoffnungsträger eingesetzt, und ein Kinderstar wurde geboren."
Bis heute hat Haenning mehrere Auszeichnungen wie die Goldene Stimmgabel oder den Bambi für ihre Erfolge bekommen. 1973 nahm sie mit dem Stück "Junger Tag" für Deutschland beim heutigen Eurovision Song Contest teil und erzielte Platz acht. Haenning, die in Berlin lebt, will in Kürze auf eine neue Konzert-Tournee gehen.
- NDR Talk Show