Stars So fälschte Wolfgang Joop alte Meister

Er kennt sich nicht nur mit elegantem Zwirn aus und hat diverse Modelinien kreiert: Der Modemacher Wolfgang Joop hatte schon immer eine künstlerische Ader, auch wenn diese früher eher etwas mit der Malerei zu tun hatte. Joop hat nämlich in den 1960er Jahren alte Meister im Stil des 17. Jahrhunderts kopiert.
Er ging mit äußerster Sorgfalt an sein Werk. Er habe sich auf den Dachböden adeliger Kunden nach alten Leinwänden umgesehen und Staub gesammelt. "Ich hatte die Bilder im Backofen künstlich altern lassen", sagte der 67-Jährige dem Kunstmagazin "Weltkunst" in einem Interview. "Einmal habe ich ein Bild, das ich im Ofen zu lange backen ließ, nach dem Verkauf wieder zur Restaurierung auf den Tisch bekommen." Und diese Einnahmequelle war ganz schön lukrativ für den Modemacher. Pro Bild habe er so bis zu 8.000 Mark verdient.
"Kein schlechtes Gewissen"
Für Joop gab es tatsächlich ein Leben vor der Mode: Er hatte zu dieser Zeit in Braunschweig als Restaurator gearbeitet. Ein schlechtes Gewissen habe er nie gehabt, da er die Bilder unsigniert in Umlauf gebracht habe. Den Auktionshäusern seien die falschen Werke nie aufgefallen.