Carrie Fisher mit 60 Jahren gestorben
Die US-Schauspielerin Carrie Fisher ist an den Folgen ihrer kΓΌrzlich erlittenen Herzattacke gestorben. Sie wurde 60 Jahre alt. Ihre Familie teilte den Tod in einem Statement mit.
Fisher starb demnach gegen 9 Uhr in Los Angeles (18 Uhr MEZ). Noch gestern hatte Fishers Mutter Debbie Reynolds mitgeteilt, der Zustand ihrer Tochter habe sich "stabilisiert".
Ende Dezember erlitt Fisher auf dem Flug von London kurz vor Los Angeles einen schweren Herzinfarkt. Nach Angaben der Fluggesellschaft United Airlines schlugen die Flugbegleiter Alarm, weil eine Passagierin in der Luft das Bewusstsein verloren hatte und auf MaΓnahmen an Bord "nicht reagierte".
Nach der Landung konnten Rettungshelfer mit der nΓΆtigen AusrΓΌstung sie wieder zurΓΌckholen, berichtete unter anderen die "Los Angeles Times". AnschlieΓend kam sie ins Krankenhaus und wurde auf der Intensivstation kΓΌnstlich beatmet.
Prinzessin Leia als berΓΌhmteste Rolle
Carrie Fisher wurde als 19-JΓ€hrige durch ihre Rolle als Prinzessin Leia aus der "Star Wars"-Serie bekannt. 2015 kehrte sie in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" in ihrer ikonischen Rolle auf die Leinwand zurΓΌck.
Mit 15 hatte Fisher die Schule aufgegeben und war mit der Mutter in dem Broadway-Revival "Irene" aufgetreten. Ihr FilmdebΓΌt folgte zwei Jahre spΓ€ter neben Warren Beatty, Julie Christie und Goldie Hawn in "Shampoo". Dass sie wΓ€hrend der Dreharbeiten von George Lucas "Star Wars"-Trilogie eine AffΓ€re mit dem verheirateten Harrison Ford hatte, verriet Fisher erst kΓΌrzlich in ihrer Autobiografie "The Princess Diarist" (2016).
Kurze Ehe mit Paul Simon
Sie war ein knappes Jahr (1983-1984) mit dem SΓ€nger Paul Simon verheiratet und hatte eine Tochter, Billie Catherine Lourd, mit dem KΓΌnstleragenten Bryan Lourd.
In Interviews mit den Sendern ABC und BBC gab Fisher zu, wie schwer der Druck der Unterhaltungsindustrie zeitlebens auf ihr lastete. Sie habe in Alkohol, Kokain und Medikamenten Zuflucht gesucht, erzΓ€hlte sie. Schon mit zwΓΆlf Jahren habe sie Gras geraucht und mit 21 LSD genommen. Auch in einigen von Fishers Romanen geht es um Drogen- und Alkoholmissbrauch. Ihr erster Roman, "GrΓΌΓe aus Hollywood", wurde 1990 mit Meryl Streep, Shirley McLaine und Dennis Quaid in den Hauptrollen verfilmt.
"Produkt der Hollywood-Inzucht"
"Ich bin ein Produkt von Hollywood-Inzucht", sagte sie voller Sarkasmus in ihrer Show. "Wenn sich zwei BerΓΌhmtheiten treffen, kommt jemand wie ich dabei heraus." Ihre Probleme mit Drogen seien nicht so groΓ wie ihre Schwierigkeiten mit der NΓΌchternheit.
Fisher spielte in mehr als 40 Filmen mit, so in "Blues Brothers", "Harry und Sally" und "Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper". AuΓerdem war sie im Fernsehen beliebt und arbeitete an DrehbΓΌchern mit. Ihre Autobiografie "Wishful Drinking" wurde als Dokumentation verfilmt und von Fisher in Ein-Personen-Shows auf BΓΌhnen in Los Angeles, New York und Boston aufgefΓΌhrt.
Schwieriges VerhΓ€ltnis zur Mutter
Noch 2016 hatte sich Fisher zusammen mit ihrer 84-jΓ€hrigen Mutter fΓΌr die HBO-Dokumentation "Bright Lights: Starring Carrie Fisher und Debbie Reynolds" filmen und interviewen lassen. Mutter und Tochter wohnten zuletzt nebeneinander und sahen sich fast tΓ€glich - sie verheimlichten aber auch ihr oft angespanntes VerhΓ€ltnis nicht.
Fishers Vater, der SΓ€nger Eddie Fisher (1928-2010), hatte die Familie bald nach der Geburt der gemeinsamen Tochter verlassen und Elizabeth Taylor geheiratet.