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Désirée Nosbusch: "Ich könnte den Mund aufmachen"


Zur #MeToo-Debatte
Désirée Nosbusch: "Ich könnte den Mund aufmachen"


25.04.2018Lesedauer: 2 Min.
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Désirée Nosbusch: Auch sie hat in jungen Jahren ihre Erfahrungen mit mächtigen Männern gemacht.Vergrößern des Bildes
Désirée Nosbusch: Auch sie hat in jungen Jahren ihre Erfahrungen mit mächtigen Männern gemacht. (Quelle: imago-images-bilder)

Die #MeToo-Debatte hat die Filmbranche aufgerüttelt. Zahlreiche Schauspielerinnen haben über den Machtmissbrauch von Regisseuren und Film-Moguln gesprochen. Désirée Nosbusch hat auch ihre Erfahrungen machen müssen, wie sie t-online.de verriet.

"Die #MeToo-Debatte ist sehr wichtig. Das hätte schon viel früher passieren müssen", erklärt Désirée Nosbusch. Erfahrungen mit Machtmissbrauch hat die Mimin bereits in jungen Jahren gemacht, als sie ihre ersten Gehversuche in der Schauspielerei unternahm. "Natürlich ist mir das begegnet, absolut. Und wieso habe ich den Mund nicht aufgemacht? Ich habe genauso wenig den Mut gehabt. Vielleicht noch nicht mal den Mut. Ich habe einfach gedacht, den Raum gibt es gar nicht für einen jungen Menschen, der auch noch eine Frau ist. Wer will dir denn zuhören?"

"So sind wir ja auch erzogen worden"

Einen Grund für das lange Schweigen sieht die 53-Jährige auch in der Erziehung, die ihrer Generation zuteil wurde. "In meiner Zeit wäre wahrscheinlich gleich der Satz gekommen: 'Na, was hast du denn gemacht, damit es dazu kam? Hast du provoziert?' So sind wir ja auch erzogen worden. Viele sagen vielleicht, sie haben es nicht mitbekommen oder gar nicht hingeguckt. Gerade auch bei den Fällen, die jetzt durch die Medien gehen. Da sage ich immer jedem, der sich wundert: 'Wirklich? Ihr wundert euch?' Das war so was von klar. Da wurde ja auch kein Hehl draus gemacht oder versucht, das zu vertuschen", so Nosbusch weiter.

Désirée Nosbusch wurde am 14. Januar 1965 in Esch an der Alzette geboren. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die Tochter einer Italienerin 1977 als Moderatorin bei Radio Luxemburg. Sie moderierte 1984 den "Eurovision Song Contest" und stand für zahlreiche Shows vor der Kamera, unter anderem für "Stars in der Manege". Seit 2017 moderiert sie auf Vox die Sendung "The Story of my Life" und spielt in der ZDF-Serie "Bad Banks" mit.

Heute ist sie eine gestandene Schauspielerin und könnte ihren Peiniger öffentlich benennen. Nach längerem Überlegen hat sie sich jedoch dagegen entschieden. "Ich könnte jetzt den Mund aufmachen. Mir bringt es aber nichts mehr und in diesem Fall, was mich angeht, auch anderen nicht. Insofern habe ich nicht die Verpflichtung, jemanden zu stoppen, der da irgendwas macht. Ich reiße nicht gerne Dinge in die Öffentlichkeit, wenn es nicht sein muss", erklärt die Mimin.

Kritisch sieht Nosbusch dagegen manch ausufernde Diskussion, die die #MeToo-Debatte zur Folge hat. "Wo fängt es an, wo hört es auf? Auch das muss jeder selbst für sich entscheiden. Es wäre schade, wenn Männer Frauen jetzt keine netten Komplimente mehr machen dürften. Wenn aber ein "Nein" nicht gehört wird, dann ist es kriminell."

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