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Palina Rojinski beklagt Sexismus: "Ich werde immer noch oft unterschätzt"


Sie beklagt Sexismus
Palina Rojinski: "Ich werde immer noch oft unterschätzt"

  • Steven Sowa
InterviewVon Steven Sowa

15.02.2020Lesedauer: 5 Min.
Interview
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Weiß mit den Vorurteilen gegen sie umzugehen: Palina Rojinski prangert offen sexistische Tendenzen in der Filmbranche an.Vergrößern des Bildes
Weiß mit den Vorurteilen gegen sie umzugehen: Palina Rojinski prangert offen sexistische Tendenzen in der Filmbranche an. (Quelle: imago images / ZUMA Press)

Durch ProSieben ist Palina Rojinski zum Star geworden. Doch längst geht die Moderatorin eigene Wege – auch als Schauspielerin. Im Interview mit t-online.de spricht sie über Liebe, Dating-Apps und Sexismus.

Sie ist DJane, Influencerin, Moderatorin und seit einigen Jahren auch Schauspielerin. Palina Rojinski weiß, wie sie sich vor der Kamera inszenieren muss, weiß, wie sie ein breites Publikum begeistern kann. Durch ihre Auftritte in den Shows von Joko und Klaas begann ihr Stern am deutschen Promi-Himmel zu leuchten, jetzt verfestigt sie ihren Status als Darstellerin in den Filmen von Simon Verhoeven.

"Männerherzen", "Willkommen bei den Hartmanns" und jetzt "Nightlife": Der Sohn von Senta Berger hat Palina als Schauspielerin "entdeckt" und sie immer wieder für seine humoristischen Stoffe in Szene gesetzt. Anlässlich ihres neuesten Auftritts spricht die 34-Jährige über die fruchtbare Zusammenarbeit, aber auch über Sexismus in der Filmbranche und beklagt: "Wenn man weiblich aussieht, wirst du oft benachteiligt und nicht ernstgenommen."

t-online.de: Im Film "Nightlife" wird der Traum geäußert, einen eigenen Club zu eröffnen. Wie müsste Ihre Location aussehen, wenn Sie sie sich erträumen dürften?

Palina Rojinski: Früher hatte ich den Traum, einen Club aufzumachen. So mit Anfang 20, als ich noch so richtig viel aufgelegt habe und viele Partys veranstaltet habe, wollte ich das unbedingt. Aber inzwischen hat sich das gewandelt: Ich würde viel lieber ein cooles Restaurant aufmachen. Dort muss es eine gute Bar geben, mit richtig guten Barkeepern. Und es muss eine Tanzfläche geben, wo die Leute ihre Tanzbeine schwingen können. Ich liebe tanzen – das ist das beste überhaupt.

Ist das auch beim Feiern für Sie das Wichtigste?

Tanzen, tanzen, tanzen – für mich ist die Musik das Wichtigste. Ich bin sehr mit urbanem Hip-Hop sozialisiert, aber ich mag auch diese ganze Deep-House-Richtung total gerne. In Berlin hat man davon beides – hier gibt es einfach die besten Partys.

Sie gehen also gerne feiern?

Ja, nicht mehr so oft leider. Aber wenn ich feiern gehe, muss es auch gut sein. Dann schaue ich mir vorher das Line-Up an und gehe dann auch zu einer bestimmten Uhrzeit zu einem bestimmten DJ.

Apropos Partys: Wie läuft das DJ-Dasein?

Ich liebe auflegen und mache das gerade leider viel zu selten, weil ich viel mit Dreharbeiten zu tun habe. Aber ich lege oft für Freunde auf – ich liebe das einfach.

Im Film hat Ihre Figur Sunny Freundinnen, mit denen sie auf die Piste geht. Eine davon ist Mutter und hat bereits ein Kind. Sunny scheint sich auch danach zu sehnen. Konnten Sie sich mit diesem Part in Ihrer Rolle identifizieren?

Klar, auch ich fange an, darüber nachzudenken, eine eigene Familie zu gründen. Ich möchte definitiv Kinder haben – aber nicht jetzt. Der richtige Zeitpunkt wird kommen – und der richtige Mann auch.

Mit Ihrem Film-Schwarm Milo, gespielt von Elyas M'Barek, haben Sie ein Date. Was ist bei solch einem Treffen das Wichtigste?

Dass es gut flowt. So ein Date wie in "Nightlife" hätte ich auch mal gerne – das ist so verrückt, dass es schon wieder cool ist. Aber sonst ist es mir privat wichtig, dass man sich gut versteht, dass man viel zusammen lacht und am Ende sollte auf jeden Fall der Mann die Rechnung bezahlen.

Am Ende kommt es sogar zum Kuss. Filmküsse gelten als besondere Herausforderung, inbesondere wenn man wie Sie und Elyas M'Barek gut befreundet ist. Wie schwierig war es?

Wir haben einfach geknutscht und nicht groß drüber nachgedacht. Das war schon ein richtiger Kuss.

Wie steht es mit der Liebe? Was gehört für Sie zur Liebe unbedingt dazu?

Ich bin total romantisch. Ich liebe Romantik und gerade Romantik in der Liebe ist ein wunderschöner Ort, wo man seiner Phantasie und seinen Gefühlen freien Lauf lassen kann.

Wir hatten das Thema Dates: Haben Sie von der kuriosen Geschichte gehört, die Sharon Stone widerfahren ist?

Nein, habe ich nicht.

Sie hat sich auf einer Dating-App angemeldet, wurde aber von den Betreibern entfernt, weil User sich über das angebliche Fake-Profil beschwert haben. Nach dem Sie darauf aufmerksam gemacht hat, wurde sie mit ihrem Profil wieder aufgenommen.

(lacht) Ich date nicht so viel und ich war auch noch nie auf einer Dating-App, aber ich kann verstehen, dass Sharon Stone sich darüber aufregt. Aber anscheinend war ich auch schon ganz oft auf irgendwelchen Dating-Plattformen – da gibt es unzählige Fake-Profile mit Bildern von mir. Auch auf gängigen Social-Media-Kanälen wie Facebook und Instagram gibt es immer wieder Leute, die sich als Palina Rojinski ausgeben. Ich muss die Leute warnen: Ich bin nur mit einem Profil auf Instagram, Facebook und Twitter. Dort gibt es nur ein echtes "Palina Rojinski"-Profil und das ist das mit dem blauen Haken. Lustigerweise weiß ich auch, dass es ganz viele Typen gibt, die auf Dating-Apps Fotos mit mir als Profilbild haben – also Fan-Selfies, auf denen ich mit drauf bin. Das finde ich irgendwie komisch. Das müsste man mal tiefenpsychologisch hinterfragen.

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Stört es Sie denn?

Nein, ich finde es eher süß. Irgendwie ist es ja auch ein Kompliment.

Ihre Rolle hat im Film eine eindeutige anti-sexistische Haltung. So sagt sie zum Beispiel: "Nenn' mich nicht Mädchen!" und spricht sich auch gegen sexistische Sprüche aus. Wie oft erleben Sie Sexismus in der Filmbranche?

Leider ist das schon immer passiert. Wenn man weiblich aussieht, wirst du oft benachteiligt und nicht ernst genommen. Wenn eine Frau Kritik äußert, die handfest und konstruktiv ist, wird das trotzdem oft abgetan und als "Gezicke" bezeichnet.

Ändert sich daran immer noch zu wenig?

Zum Glück ändert sich langsam überhaupt mal was! Männer und Frauen können voneinander doch nur profitieren. Es ist doch das Nirvana, wenn die weibliche Kraft mit der männlichen einhergeht und daraus ein cooles gemeinsames Projekt entsteht.

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Passiert das denn oft genug?

Ich kann ja nur für mich sprechen und da muss ich leider sagen: Ich werde immer noch sehr oft unterschätzt.

Wie begegnen Sie dem?

Ach, das ist mir eigentlich total schnuppe. Ich mache einfach mein Ding und bin damit zum Glück erfolgreich und erhalte auch aus der Branche viel Zuspruch.

Ist es denn nicht ermüdend, ständig wie Don Quijote gegen etwas anzukämpfen, was sich partout nicht zu ändern scheint?

Ja klar ist es das. Aber ich halte mich mit solchen Bewertungen nicht auf. Ich arbeite sehr gerne im Team – gute Teamarbeit vereint die Geschlechter und führt die Stärken zusammen.

Was fordern Sie in der Hinsicht von der Branche, von den beteiligten Personen, die daran etwas ändern könnten?

Dass Frauen genauer zugehört wird, dass Frauen bessere Positionen im Beruf bekommen – dafür müssen wir weiterhin kämpfen. Gleiches Gehalt für Männer und Frauen – das müsste doch längst selbstverständlich sein, ist es aber nicht. Ich möchte zum Beispiel auch gerne selber einen Film oder eine Serie machen, wo das Drehbuch und die Geschichte von einer Frau erzählt wird. Die weiblichen Perspektiven im Kino fehlen leider allzu oft.

Schwebt Ihnen schon eine konkrete Idee vor?

Ja, vielleicht schon. Aber ich bin abergläubisch und kann es daher nicht verraten. (lacht)

Die Komödie "Nightlife" von Simon Verhoeven erzählt die Geschichte der besten Freunde Milo (Elyas M'Barek) und Renzo (Frederick Lau). Sie teilen den Beruf der Barkeeper und geraten nach einer durchzechten Nacht in einen Strudel aus Gangkriminalität und Gewalt. Ganz nebenbei verliebt sich Milo noch in die von Palina Rojinski gespielte Sunny, die plötzlich genauso mit in der Klemme steckt.

"Nightlife" läuft seit dem 13. Februar in deutschen Kinos.

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