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Inka Bause packt aus: "Bis heute höre ich verletzende Sätze"


Moderatorin packt aus
Inka Bause: "Bis heute höre ich verletzende Sätze"

  • Steven Sowa
Von Steven Sowa

Aktualisiert am 09.11.2020Lesedauer: 2 Min.
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Inka Bause: Am 21. November 1968 in Leipzig geboren, ist die ehemalige DDR-Bürgerin heute in ganz Deutschland als Moderatorin bekannt.Vergrößern des Bildes
Inka Bause: Am 21. November 1968 in Leipzig geboren, ist die ehemalige DDR-Bürgerin heute in ganz Deutschland als Moderatorin bekannt. (Quelle: imago images / HOFER)

Als Moderatorin von "Bauer sucht Frau" unterhält Inka Bause regelmäßig ein Millionenpublikum. Doch die wenigsten wissen: Die 51-Jährige muss auch heute noch wegen ihrer DDR-Vergangenheit Sprüche einstecken.

Inka Bause ist im Osten aufgewachsen. Ihr Vater war sogar einer der erfolgreichsten Schlager- und Pop-Komponisten der DDR. In Leipzig geboren, zog es die heutige RTL-Moderatorin und ihre Familie in den Siebzigern nach Ost-Berlin. Früh fasste sie im Musik- und Showgeschäft Fuß – noch heute ist sie sowohl als Schlagersängern als auch als Moderatorin erfolgreich.

Doch Bauses DDR-Vergangenheit sorgt noch immer dafür, dass sie sich "verletzende Sätze" anhören muss – und das 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Die 51-Jährige erzählt t-online: "Bis heute höre ich verletzende Sätze. Es ist Naivität, Unwissen und Ignoranz. Immer noch." Besonders schlimm sei für sie ein Satz gewesen, der ihr nach der Wiedervereinigung mal an den Kopf geworfen wurde: Die Bemerkung "es stinkt im Osten überall nach Gülle" habe sich "eingeprägt". "In einem künstlerischen, wohlhabenden Umfeld im Süden Westdeutschlands" habe jemand die neuen Bundesländer derart verunglimpft, so Bause.

Inka Bause beschreibt ihre Gefühle so: "Wenn ich mir vorstelle, wie es mich immer noch berührt – wie soll es einem Menschen gehen, der nicht meinen Erfolg hat, der nicht so wohlhabend ist wie ich – nicht anerkanntes Mitglied der Gesellschaft? Der irgendwo in Cottbus das Leben verpasst hat. Dem das Leben vorenthalten wurde. Das macht mich unsagbar traurig."

Das Gesicht auf der Kinderschokolade

Um besser nachvollziehen zu können, was sie meint, zieht Inka Bause einen Vergleich zu dem Gesicht auf der Kinderschokolade. Ferrero hatte den braunhaarigen Jungen auf der Verpackung 2019 durch einen neuen ersetzt und Bause meint: "Der ganze kollektive Westen ist vor ein paar Jahren völlig aus der Bahn geworfen worden, als man es änderte. Das war etwas ganz Wichtiges aus der Kindheit der Menschen im Westen. Diesen Verlust haben wir Ostdeutschen jahrelang fast jeden Tag erlebt – nur ging es nicht nur um Schokolade, sondern um die Negierung unserer Vergangenheit."

Heute, am 9. November 2020, jährt sich der Mauerfall von 1989 bereits zum 31. Mal. Für die DDR-Künstlerin und heutige "Bauer sucht Frau"-Moderatorin Inka Bause steht fest: "Empathie und Verständnis dem anderen gegenüber" sei der Schlüssel, um in Zukunft miteinander auszukommen, "da geht es den Wessis wie den Ossis gleich". Nicht jeder sei dazu in der Lage, so Bause. "Und somit sind wir doch alle gleich – gleich gut oder eben gleich böse."

Verwendete Quellen
  • Interview mit Inka Bause
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