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185 deutsche Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich


185 deutsche Stars
Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich als schwul und lesbisch

Von t-online, sow

Aktualisiert am 05.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Mark Waschke, Karin Hanczewski, Ulrich Matthes und Eva Meckbach: Sie alle sind Teil der Initiative #actout.Vergrößern des BildesMark Waschke, Karin Hanczewski, Ulrich Matthes und Eva Meckbach: Sie alle sind Teil der Initiative #actout. (Quelle: Imago Images/Montage von t-online)
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Die Kulturbranche feiert einen Befreiungsschlag: Eine Vielzahl von Filmschaffenden hat sich in einer abgestimmten Aktion geoutet und die Initiative #actout ins Leben gerufen. Mit einem Manifest wollen sie eine Debatte anstoßen.

Sie sind Kommissare beim "Tatort", spielen große Rollen in deutschen Netflix-Serien, stehen seit Jahren auf den bedeutendsten Bühnen Deutschlands oder sind, wie Ulrich Matthes, Präsident der Deutschen Filmakademie. Sie alle eint eine Erfahrung: ausgegrenzt zu werden, sich verstecken zu müssen – wegen ihrer sexuellen Orientierung. Dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung" liegt eine Liste von 185 lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und transsexuellen Schauspielerinnen und Schauspielern vor. Gemeinsam gründen sie die Initiative #actout und veröffentlichen ein Manifest.

Sechs dieser Filmschaffenden haben der Zeitung ein Interview gegeben und berichten dort über die Gründe für ihr Coming Out. Sie fordern von ihrer Branche und der deutschen Gesellschaft: Diversität stärker sichtbar zu machen. So berichtet die Dresdner "Tatort"-Kommissarin Karin Hanczewski: "Als ich den 'Tatort' bereits hatte, wurde mir gesagt, ich soll mich nicht outen, bevor ich nicht den Fuß richtig in der Branche habe, und wir wissen ja alle, dass die Leute, die den Fuß so richtig drinnen haben und auch den ganzen Körper, es erst recht nicht tun sollen. Es gibt also nie den richtigen Zeitpunkt."

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Für sie sei eine Aussage ihrer Agentin, sie solle ihre Freundin lieber nicht mit auf den Roten Teppich einer Filmpremiere mitnehmen, Auslöser gewesen, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Mehmet Ateşçi habe sie dann immer mehr Kolleginnen und Kollegen für ihre Coming-Out-Kampagne gewinnen können. Neben den Zweien sprechen Jonathan Berlin, Eva Meckbach, Tucké Royale und Godehard Giese in dem Interview über die Gründe und ihr gemeinsames Manifest.

"Identität geheim halten, um unsere Karrieren nicht zu gefährden"

Dort steht unter anderem geschrieben. "Bisher konnten wir in unserem Beruf mit unserem Privatleben nicht offen umgehen, ohne dabei berufliche Konsequenzen zu fürchten. Noch zu oft haben viele von uns die Erfahrung gemacht, dass ihnen geraten wurde, (...) die eigene sexuelle Orientierung, Identität sowie Gender geheim zu halten, um unsere Karrieren nicht zu gefährden."

Damit sei nun Schluss, schreiben die Darsteller in ihrem Manifest. Sie wollen "Sichtbarkeit" schaffen. Manche von ihnen, wie die bekannte Kabarettistin und Schauspielerin Maren Kroymann, hätten schon vor Jahren im Alleingang diesen Entschluss gefasst – viele andere seien nur in dieser nun orchestrierten Aktion bereit gewesen, sich zu outen. "Wir sind Nachwuchs, in der Branche Etablierte und nicht Etablierte", heißt es in dem Aufruf und weiter: "Wir kommen vom Dorf, aus der Großstadt, wir sind People of Colour, Menschen mit Migrationserfahrung und Menschen mit Behinderung; wir sind keine homogene Gruppe."

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Mit Blick auf ihre eigene Branche, das Film-, Fernseh- und Theatergeschäft, formulieren sie am Ende ihres Manifests einen flammenden Appell: "Es gibt weitaus mehr Geschichten und Perspektiven als nur die des heterosexuellen weißen Mittelstands, die angeschaut und gefeiert werden. Diversität ist in Deutschland längst gesellschaftlich gelebte Realität. Dieser Fakt spiegelt sich aber noch zu wenig in unseren kulturellen Narrativen wider." Als Schauspielerinnen und Schauspieler, die nun in einer solchen gemeinsamen Aktion an die Öffentlichkeit treten und ihre Identitäten preisgeben, wollen sie auch die eigene Branche zu Veränderungen zwingen.

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