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Aktionskünstler Hermann Nitsch ist tot

Von dpa, t-online, mbo

Aktualisiert am 19.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Hermann Nitsch: Der Wiener Maler und Aktionskünstler ist tot.
Hermann Nitsch: Der Wiener Maler und Aktionskünstler ist tot. (Quelle: IMAGO / SKATA)
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Trauer um den Künstler Hermann Nitsch. Der Österreicher, der zu den bekanntesten Vertretern des Wiener Aktionismus zählt, ist am Montagabend mit 83 Jahren verstorben.

Der Aktionskünstler Hermann Nitsch ist tot. Dies berichtet der ORF unter Berufung auf seine Familie. Demnach starb er im Alter von 83 Jahren am Montagabend. Zur Todesursache wurde nichts bekannt.


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Er fühlte sich in Österreich wegen seiner Malaktionen und seines blutigen Orgientheaters verfolgt, suchte Zuflucht in Deutschland und wurde dann doch ein verehrter "Professor" in seiner Heimat. Seine Schüttbilder haben Hermann Nitsch weltberühmt gemacht. Zuletzt sorgte er im vergangenen Jahr mit einer Aktion bei den Bayreuther Festspielen auf dem Grünen Hügel für Aufsehen, wurde dafür teilweise ausgebuht.

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Dort hatte Nitsch eine Aufführung der "Walküre" im wahrsten Sinne des Wortes untermalt und riesige weiße Wände von seinem Team mit Farbe beschütten und bewerfen lassen. Von anderen Teilen des Publikums gab es dafür allerdings auch Jubel. Normalerweise nutzt Nitsch für seine Malaktionen in erster Linie tierisches Blut und Gedärme – darauf verzichtete er in Bayreuth.

Nitsch ging in den Sechzigerjahren nach Deutschland

Als Vertreter des Wiener Aktionismus galt Nitsch in der Heimat fast als Geächteter. "Happenings sind jene fragwürdigen Veranstaltungen, die aus viel Klamauk und nur wenig Kunst bestehen. Man schlachtet Tiere, streicht junge Mädchen mit Eidotter an, und bietet damit zahlenden Gästen eine Show, die ein Mittelding zwischen Striptease und absurdem Theater ist", befand die "Kronen-Zeitung" 1966, als Nitsch und sein Galerist wegen Religionsstörung zu sechs Monaten strengem Arrest verurteilt wurden – zur Bewährung ausgesetzt. Das war für Nitsch der Anlass zur Flucht nach Deutschland.

Hermann Nitsch in den Achtzigerjahren vor seinen Kunstwerken.
Hermann Nitsch in den Achtzigerjahren vor seinen Kunstwerken. (Quelle: IMAGO / Rolf Hayo)

Dort war die Aufregung nicht so groß, es herrschte – so Nitsch – wesentlich mehr Respekt. "Ich hatte viele Verehrer und Befürworter gefunden. Auch die Kollegen waren wesentlich fairer und kameradschaftlicher." Joseph Beuys habe ein Empfehlungsschreiben für ihn verfasst, sagte Nitsch, der den 1986 gestorbenen Aktionskünstler zu seinen Freunden zählte. Dennoch gab es auch hier Ärger, zum Beispiel um seine geplante Berufung als Professor an die Frankfurter Städelschule. Viele Veranstaltungen wurden verboten. Aber: In Deutschland sei "die Freiheit der Kunst" im Gegensatz zu Österreich bereits gesetzlich verankert gewesen, erinnert sich Nitsch, der zweimal an der documenta teilnahm.

"Meine Musik hat ihren Ursprung im Angstschrei"

Zum Gesamtkunstwerk gehört seine Musik. Sie ist Geschmackssache. "Meine Musik hat ihren Ursprung im Schrei, im Angstschrei, im Stöhnen, Grunzen, Erbrechen", sagt Nitsch. Nicht wenige Takte seiner Kompositionen könnten auch in Fußballstadien oder auf dem Oktoberfest aufgenommen worden sein. Und schon die Titel der Kompositionen klingen nach Reizüberflutung: "Klaviersinfonie für 100 Pianisten an 33 Klavieren und einem Synthesizer", heißt es zu einer Uraufführung vom November 2012.

In Österreich wurde Nitsch erst spät anerkannt. Eine besondere Ehre war die Verleihung des Staatspreises und des Professoren-Titels 2005. In jungen Jahren hat Nitsch zum Geldverdienen übrigens Kinder gezeichnet, Gebirgslandschaften gemalt und klassische Meister kopiert. "Ich könnte es heute noch, aber ich habe kein Interesse daran", sagte er einst. Zuletzt sah er sich selbst als eine Art Gesamtkunstwerk. "Das ist sehr angeberisch, aber ich fühle mich als Maler, ich fühle mich als Poet, als Tragödiendichter, als Komponist, als Psychoanalytiker, und letztlich eigentlich als Philosoph."

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Von Sebastian Berning, Nils Kögler
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