Queen lässt sich bei Parlamentseröffnung vertreten – erstmals in 60 Jahren

Es ist eines der wichtigsten Ereignisse im Terminkalender der britischen Königin: die Eröffnung des Parlaments. Doch diesmal wird Elizabeth II. nicht traditionell ihre Rede halten. Die 96-Jährige sagte ihre Teilnahme kurzfristig ab.

Seit Monaten hat Queen Elizabeth II. mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Herbst des vergangenen Jahres musste sie sogar eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Im Februar infizierte sie sich dann auch noch mit Corona. Bei öffentlichen Auftritten ließ sich die 96-Jährige seitdem regelmäßig von Familienmitgliedern vertreten oder nahm Audienzen virtuell von Schloss Windsor aus wahr.

Einen Termin am 10. Mai wollte die Monarchin aber nicht verpassen: die Eröffnung des Parlaments, bei der sie traditionell in der sogenannten "Queen's Speech" die Regierungserklärung des jeweiligen Premierministers verliest. Die Eröffnung der neuen Sitzungsperiode wird von großem Prunk begleitet. Zu der Erklärung versammeln sich Abgeordnete und Lords gemeinsam im Oberhaus, das mit einem Thron ausgestattet ist.

Charles und William vertreten die Queen

Vor wenigen Tagen bestätigte ein Sprecher des Buckingham-Palasts noch die Teilnahme der Königin. Nun die kurzfristige Absage: Die Queen leide nach wie vor zeitweise an Mobilitätsproblemen und werde daher in Absprache mit ihren Ärzten nicht an dem Termin teilnehmen, heißt es vonseiten des Palastes. Seit 2016 nutzte die Queen beim Besuch des Parlaments bereits den Aufzug und nicht mehr die Treppe. Aktuell scheint ihr auch das nicht möglich.

Hinter den Kulissen war aber für genau diesen Fall bereits ein Notfallplan ausgearbeitet worden. Neben dem Thronfolger Prinz Charles, der nun an Stelle seiner Mutter die Rede verliest, soll auch Prinz William bei der Parlamentseröffnung dabei sein. Diesen ihr so wichtigen Termin verpasste die Queen in ihrer sieben Jahrzehnte währenden Regentschaft bislang nur zwei Mal – 1959 und 1963, weil sie schwanger war, also zuletzt vor fast 60 Jahren.