"Die Hebamme II" Blutiges Schauermärchen zwischen Jack the Ripper und Rosamunde Pilcher

Heute werden bei Sat.1 wieder die Skalpelle gewetzt. Mit "Die Hebamme II" zeigt der Sender um
Die Handlung entführt den Zuschauer diesmal ins Wien des Jahres 1810. Dort hilft Hebamme Gesa (Josefine Preuß) bei einer Familienzusammenführung und sie darf allein unter Männern medizinische Vorlesungen besuchen. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Nur ein kaltblütiger Hurenmörder stört das harmonische Leben, denn der hat es auf die Herzen seiner Opfer abgesehen...
Blutig inszenierte Geschichte
Anders als das Historiendrama "Die Hebamme" basiert die Fortsetzung nicht auf einem Roman, ist aber von den Charakteren des Buches von Kerstin Cantz inspiriert. Die ziemlich blutig inszenierte Geschichte zeigt auf beeindruckende Weise Behandlungsmethoden und den Stand der Medizin zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Ob Kaiserschnitt, Behandlung von Tuberkulose oder Leichenbeschau - all das wird in zum Teil drastischen Bildern gezeigt. Nichts für schwache Nerven!
Doch so spannend es auch ist, wenn der Hurenmörder in Aktion tritt, so mau wird es, wenn es ums Zwischenmenschliche geht. Es ist ein bisschen, als würde Jack the Ripper auf Rosamunde Pilcher treffen. Die teils beklemmenden medizinhistorischen Einstellungen entschädigen aber für die allzu große Seichtheit bei den Liebesszenen.
Neben Josefine Preuß spielen Alicia von Rittberg, Bernhard Schir und Marcus Mittermeier. Regie führte Hannu Salonen.
"Ich habe viele Schweinebäuche zusammengenäht"
Im Interview mit Sat.1 verriet Preuß, dass der Zuschauer von der Fortsetzung einiges erwarten darf: "Alles ist einfach noch größer, mit noch mehr genialer Ausstattung als im ersten Teil, sehr detailverliebt und detailgetreu." Unter Druck sehe sich die Schauspielerin allerdings nicht, denn die Geschichte sei einfach stimmig.
Um sich auf die Rolle vorzubereiten, hat Preuß viel zum Thema Medizinhistorie recherchiert. Eine Beraterin erklärte ihr die wichtigsten Begriffe und Geräte. "Außerdem habe ich in der Vorbereitung viele Schweinebäuche zusammengenäht, denn auch hier sollte natürlich alles echt aussehen."
Einen dritten Teil möchte Preuß nicht ausschließen: "Sollte es eine Fortsetzung geben, würde ich mir für Gesa wünschen, dass sie endlich in ihrem Berufsleben ankommt und ihr Ziel erreicht, Ärztin zu werden."