Lucas Gregorowicz: Testosteron kann eine Plage sein
Frankfurt (Oder) (dpa) - Schauspieler Lucas Gregorowicz sieht in der Darstellung eines neuen MĂ€nnerbilds zum Beispiel beim "Polizeiruf 110" eine groĂe Chance fĂŒr das Fernsehen.
"Wir sind heute glĂŒcklicherweise angehalten, unser SelbstverstĂ€ndnis vom Mann-Sein zu ĂŒberholen", sagte der 45-JĂ€hrige der Deutschen Presse-Agentur. Nur einen "typischen harten Bullen" ermitteln zu lassen, sei lĂ€ngst veraltet. Das Fernsehen habe Gelegenheit, zeitgemÀà zu erzĂ€hlen. Das sei das, was die Menschen heute interessiere - so schĂ€tzt es der Schauspieler ein, der als "Polizeiruf"-Kommissar Adam Raczek an der deutsch-polnischen Grenze ermittelt.
Neuer Fall mit queerem Ermittler
Im neuen Fall "Hildes Erbe" am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten hat Kommissar Raczek erstmalig einen queeren Ermittler an seiner Seite. Die Figur Vincent Ross steht fĂŒr mehr Vielfalt und verkörpert einen sensitiven Kommissar als Gegenpart zum "typischen Bullen", wie es dessen Darsteller AndrĂ© Kaczmarczyk zusammenfasst.
Gregorowicz findet diese andere Perspektive auf das "Mann-Bild" auch aus anderen GrĂŒnden wichtig. "Testosteron kann eine Plage mit ĂŒblen Nebenwirkungen sein und ist fĂŒr die schlimmsten Verbrechen an der Menschheit verantwortlich. Von mörderischen Despoten bis hin zu MĂ€nnern in goldenen Kleidern, die ĂŒber Jahrhunderte systematisch Kinder missbrauchen und sich 2022 hinter heiligen Ornaten verschanzen", sagt Gregorowicz. Dagegen helfe, eine liebende Mutter gehabt zu haben.