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"Tatort" aus Bremen: Zum Muttertag gibt es einen besonderen Krimi


Lohnt sich das Einschalten?
Diesen besonderen "Tatort" zeigt die ARD zum Muttertag

Von t-online, JaH

10.05.2025 - 07:39 UhrLesedauer: 2 Min.
"Tatort": So lange du atmest: Linda Selb (Luise Wolfram), Edda Bingley (Helen Schneider) und Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) ermitteln in einem Mordfall.Vergrößern des Bildes
"Tatort: Solange du atmest": Linda Selb (Luise Wolfram), Edda Bingley (Helen Schneider) und Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) ermitteln in einem Mordfall. (Quelle: Radio Bremen / Claudia Konerding)
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Sie werden es beim Anschauen vielleicht nicht gleich bemerken, aber der neue "Tatort" aus Bremen hält eine erfrischende Überraschung für das TV-Publikum bereit.

Eine Leiche in der Weser, eine panische Mutter, die ihr Kind auf dem Spielplatz sucht – so beginnt der "Tatort" aus Bremen mit dem Titel "Solange du atmest". Es geht um eine alleinerziehende Mutter, die von ihrem Ex-Freund gestalkt wird, und um eine Leiche, bei der die Hauptkommissarinnen Liv Moormann (gespielt von Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) zunächst nicht wissen, um wen es sich handelt.

Der Krimi aus Norddeutschland geht gut los, bleibt konstant spannend und liefert ein gutes Ende. So wünscht man sich die Sonntagabendunterhaltung, und nicht nur man(n). Denn dieser "Tatort" zur Primetime ist vor allem auch von und mit Frauen. Ermittlerinnen, Rechtsmedizinerin, Verdächtige – die tragenden Rollen spielen Frauen, und zwar nicht stereotypisch. Genauso gut könnten sie Männer sein, sind sie aber nicht.

Produktionsstab ebenfalls fast ausschließlich weiblich

Auch beim Blick hinter die Kulissen fällt auf: Hier haben Frauen die Oberhand. Drehbuch, Regie, Musik, Kostüm, Szenenbild, Maskenbild, Schnitt, Casting, Aufnahmeleitung, Produktion und Redaktion – das Team ist weiblich. Ein "Tatort", der passenderweise am Muttertag ausgestrahlt wird, als schöne Hommage an Frauen, ob Mütter oder nicht.

"Weibliche Perspektiven im Film und Chancengleichheit sind wichtige Themen gerade in unserem Bereich", sagt Redakteurin Lina Kokaly (Radio Bremen) auf Nachfrage von t-online. Sie erklärt: "Dass es hier so viele Frauen geworden sind, liegt unter anderem auch am Thema: Stalking, Druck auf Mütter et cetera." Gleichzeitig stellt sie klar: "Wir waren bei jeder Position auch offen für Männer." Es werde grundsätzlich nicht nach Geschlecht besetzt. "Wir gucken als Team mit der Produktion und Regie immer auf jeden Film neu. Wir haben im Blick, wer genau für diese Geschichte am besten passt." Die Sendetermine werden von den Tatort-Redaktionen nicht selbst geplant, erklärt Kokaly, verrät aber auch: "Wir haben im Vorfeld für den Muttertag argumentiert und freuen uns, dass dem gefolgt wurde."

Beim Zuschauen fällt die weibliche Mehrheit gar nicht so sehr auf. Schnell ist man in der Handlung gefangen, fiebert mit der alleinerziehenden Rani Ewers (Via Jikeli) mit. "Wissen Sie, was das Schlimmste ist?", fragt diese Hauptkommissarin Selb bei der Vernehmung. "Diese Leute, die einen ernsthaft fragen, ob man sich am Wochenende ein bisschen erholt hat. Ich habe seit Jahren keine Minute Pause gehabt. Wie dieser Staat mit alleinerziehenden Müttern umgeht, das ist wirklich unterirdisch." Die politische Message drängt sich in diesem "Tatort" nicht auf, ist aber inklusive.

Die besondere Kameraführung, bei der man immer wieder in die Perspektive von Rani Ewers schlüpft, ist einnehmend. Sie ist wie gefangen zwischen mehreren Aspekten ihres Lebens: die Sorge einer Mutter, das Streben einer Angestellten und die Panik eines Stalking-Opfers. Das fühlt sich bedrückend und nicht gut aushaltbar an.

Der "Tatort" ist sehenswert und schnelllebig. Manchmal etwas zu rasant, bleibt man als Zuschauer doch mit der einen oder anderen Frage am Ende ratlos zurück. Vielleicht ist genau das gewollt – damit das Publikum nachdenkt, weiterspinnt und den Krimi am Montag noch mit sich herumträgt. Gelungen.

Verwendete Quellen
  • ARD: Vorabsichtung "Tatort: Solange du da bist" vom 11.5.2025
  • Eigene Anfrage an "Tatort"-Redaktion

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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