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Apple-Karten-Funktion beeindruckt: Jetzt besser als Google Maps?


Jetzt auch mit Fahrradnavigation
Neue Funktionen bei Apple Karten – besser als Google Maps

  • Jan Mölleken
Von Jan Mölleken

Aktualisiert am 17.02.2023Lesedauer: 4 Min.
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Detaillierte Stadtansicht in Apple Karten: Mit dem Update sehen Berlin, München und Hamburg erheblich besser aus.Vergrößern des Bildes
Detaillierte Stadtansicht in Apple Karten: Mit dem Update sehen Berlin, München und Hamburg erheblich besser aus. (Quelle: Apple)

Apple hat seinen Kartendienst in Deutschland erheblich verbessert und macht endlich Fahrradnavigation möglich. Die krasseste Neuerung kommt vorerst nur in drei Städten

Apple hat seinen Kartendienst in Deutschland mit einem Update erheblich verbessert. Ab sofort steht in der App die lange vermisste Navigation für Fahrradfahrer zur Verfügung. Außerdem beeindruckt der Dienst nun mit einer so detaillierten Stadtansicht, wie sie andere Dienste bislang nicht bieten können.

Vorerst steht diese allerdings nur in den Metropolen Berlin, Hamburg und München zur Verfügung. Außerdem ist "Augmented Reality Fußgängerrouten" – eine Funktion, bei der man durch seine Handykamera Richtungsanweisungen für Routen direkt im Realbild erhält – nun für sechs weitere Städte (Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Leipzig und Stuttgart) nutzbar. Ein Überblick:

Endlich Fahrradnavigation – und das sogar richtig gut

Für Fahrradfahrer war Apple Maps in Deutschland bislang noch nicht einmal eine Option. Auf Fahrradfahrer zugeschnittene Routen wurden schlicht nicht angeboten. Das holt Apple nun reichlich spät nach – dafür immerhin aber direkt durchdacht umgesetzt.

Wer eine Route eingibt, sieht auf einen Blick nicht nur die Strecke, sondern auch ein Höhenprofil, welche Art von Straßen genutzt werden und Hinweise über Besonderheiten. Standardmäßig berechnet die App die kürzeste Route, die für Radfahrer geeignet ist. Es lassen sich aber auch zwei Optionen aktivieren, dass man Hügel oder verkehrsreiche Straßen vermeiden möchte.

Die Navigation selbst ist aufgeräumt. Erfreulich ist, dass auf der Karte nur relevante Icons angezeigt werden: So sind alle Ampeln auf der Strecke etwa gut erkennbar, außerdem wird per Symbol angezeigt, wo man auf Radwegen fährt, wo man absteigen muss. Statt Tankstellen sollen außerdem Fahrradwerkstätten eingeblendet sein – auf unseren Testrouten waren bislang aber keine zu sehen.

Für die Navigation selbst wurde auch die App für die Apple Watch noch einmal angepasst. Hier werden nun klarer als vorher Hinweise für Abbiegen und Ähnliches gegeben. Am besten dürfte die Navigation aber weiterhin funktionieren, wenn das Handy per Halterung am Lenker befestigt ist. Auch auf dem iPhone gibt es nun eine passende Navigationsansicht, die sehr übersichtlich ausfällt.

Neue 3D-Ansicht beeindruckt – vor allem im Straßenverkehr

Die neue, detaillierte Stadtansicht hatte Apple bereits im September 2021 zusammen mit iOS 15 vorgestellt. Vorerst war diese damals jedoch nur drei US-Städte und London verfügbar. Jetzt kommt sie auch für Berlin, Hamburg und München.

Ein Grund für die lange Wartezeit ist wohl die aufwändige Umsetzung: Um genügend Daten zu sammeln, schickte Apple eigene Fahrzeuge durch Deutschland. Diese fotografierten nicht nur die Straßenzüge (die Funktion "Umsehen", die die Umgebung in hochauflösenden Fotos zeigt, ist in Deutschland recht flächendeckend seit Sommer 2022 verfügbar), sondern vermessen die Straßen auch per LIDAR-Messsystem.

Auf Basis dieser Daten sind die genannten Städte jetzt in Apple Karten detailliert nachgebaut. Hübsch, aber kaum alltagsrelevant ist, dass Sehenswürdigkeiten jetzt als aufwendige 3D-Modelle in Karten integriert sind. Die Elbphilharmonie in Hamburg kann man etwa sehr detailliert im Modell erkennen und von allen Seiten betrachten.

Viel spannender ist, dass Apple auch andere Details sehr akkurat nachgebaut hat: So sind im neuen Modell etwa Bäume zu sehen – und zwar an der Stelle, wo sie auch tatsächlich stehen. Apple bemühte sich sogar, die Größe und Art halbwegs akkurat nachzustellen. Das macht eine Orientierung auf der Karte deutlich leichter.

Noch beeindruckender aber: Jede Fahrspur, jeder Zebrastreifen, jeder Radweg, jeder Abbiegepfeil auf der Straße sind akkurat in der Karte nachgezeichnet. Wer also vor seiner Reise nach Berlin lieber nachschauen möchte, wie genau man am großen Stern bei der Siegessäule sich im sechsspurigen Kreisverkehr einordnen muss, kann das nun sehr gut in der neuen Karten-App erkennen.

Ebenfalls hübsch: Die detaillierten Sehenswürdigkeiten sind im Nachtmodus tatsächlich auch in Nachtbeleuchtung zu erkennen.

Endlich die bessere Alternative zu Google Maps?

Apple Karten war bislang bei vielen Nutzern eher unbeliebt. Das hat in großen Teilen sicherlich mit dem völlig verunglückten Start vor über zehn Jahren zu tun. Seitdem hat Apple allerdings kontinuierlich an dem Produkt gearbeitet und aus einer nahezu unbenutzbaren Anwendung eine sehr gute, in Teilen sogar außergewöhnliche Karten-App gebaut.

Noch immer ist Google Maps hier der klare Platzhirsch. Google bietet hervorragende und schnelle Navigation und kann dafür auf eine unglaubliche Fülle an Daten seiner Nutzer zurückgreifen. Apple ist hier längst nicht mehr so abgeschlagen wie bisher – nicht selten findet Google Maps beim Eintippen aber schlicht schneller den gemeinten Ort.

Das hat vielfach sicherlich auch damit zu tun, dass Apple es sich zum Markenkern gemacht hat, nichts über seine Nutzer wissen zu wollen und sparsam mit ihren Daten umzugehen. Das ist für die bequeme Funktionalität noch immer ein leichter Nachteil, der Unterschied ist mittlerweile aber sehr viel geringer geworden. Apple Karten ist durchaus eine ernsthafte Alternative geworden.

In der Summe könnten die zahlreichen Verbesserungen insbesondere der vergangenen anderthalb Jahre Nutzer zum Umschwenken veranlassen. Gerade Nutzer, die in Hamburg, Berlin und München wohnen oder dort viel unterwegs sind, sollten Apple Karten ausprobieren – insbesondere hier bietet Apples Kartendienst viel, was Google nicht kann.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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